Die Dunkelkammer
Ab 2026 neu im Dunkelkammer-Team: Franz Miklautz
- hochgeladen von Maximilian Langer
Die Dunkelkammer wird 2026 wieder ein Stück erwachsener – und regionaler. Nachdem wir quer durchs Land gehört werden, lag es nur nahe, dass wir nach und nach auch Inhalte liefern, die quer durchs Land führen. Und weil man irgendwo anfangen muss, beginnen wir bei Tirol und Kärnten.
Ab dem kommenden Jahr werden zwei freie Journalisten unser Team verstärken: Der Tiroler Michael Steger und der Kärntner Franz Miklautz werden in loser Folge Geschichten aus ihren Bundesländern liefern. Geschichten, von denen wir meinen, sie sollten in ganz Österreich gehört werden.
In dieser Ausgabe ist Franz Miklautz zu Gast, um über seine Arbeit als Investigativ-Journalist zu sprechen. Übrigens nicht zum ersten Mal. 2023 hatte Miklautz in der Dunkelkammer über das beispiellose Vorgehen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt berichtet. Die StA hatte ihm auf Grundlage haltloser Verdächtigungen Handy und Laptop abnehmen lassen. Ein Aufschrei war die Folge, Miklautz bekam seine Arbeitsgeräte versiegelt zurück. Er hat sich dadurch jedenfalls nicht einschüchtern lassen.
Unser neuen Tiroler Kollegen Michael Steger werden wir dann nach dem Jahreswechsel vorstellen.
Michael Nikbakhsh
Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe der Dunkelkammer. Mein Name ist Michael Nikbakhsh und diese Episode erscheint am 19. Dezember und damit darf sie schon als Weihnachtsgeschenk durchgehen. Es ist ein Geschenk an euch, unsere fantastische Community. Ich möchte mich einmal mehr bei den Hörerinnen und Hörern der Dunkelkammer bedanken für das Vertrauen, für das Hören, das viele Feedback und natürlich auch für die finanzielle Unterstützung in Form von Abos und Spenden.
Als ich im März 2023 als alleiniger Host der Dunkelkammer begonnen habe, da hatte ich keine Ahnung, ob ich dieses Ding auch nur ein Jahr dastemmen werde, also ob das irgendwie gut gehen könnte. Mittlerweile ist das dritte Jahr bald durch und ich bin lange nicht mehr allein. Edith Meinhart kam dazu, Christa Zöchling, der Molekularbiologe Matthias Farlik und seit dem Vorjahr nehmen wir auch am 360 Grad Ausbildungsprogramm der Wiener Zeitungsgruppe teil, wo wir jungen Kolleginnen und Kollegen die Chance geben wollen, ihren Journalismus zu zeigen. Seit wenigen Tagen haben wir zwei neue Leute aus diesem Katharina Pagitz und Maximilian Langer. Herzlich willkommen an dieser Stelle.
Katharina und Maximilian, die werden für uns ab dem 14. Jänner den Pilnacek-Untersuchungsausschuss beobachten und begleiten. Es sieht übrigens so aus, als müsste ich da als Auskunftsperson auftreten. Schauen wir mal, Es wäre eine neue Erfahrung. Ich werde berichten. Und so jetzt zum Geschenk, von dem ich eingangs erzählt habe. Die Dunkelkammer wird 2026 noch einmal ein Stück wachsen.
Wir bekommen Verstärkung, und zwar Verstärkung aus zwei Bundesländern, einmal aus Tirol und einmal aus Kärnten. Stefan Lassnig und ich, wir reden ja schon seit längerem darüber, dass die Dunkelkammer ja quer durchs Land gehört wird und dass es ja nur naheliegend wäre, dass wir auch Inhalte haben, die quer durchs Land führen. Stichwort Regionalisierung. Und dann haben wir uns umgeschaut, wo wir gute Leute finden, die für uns auf freier Basis und in loser Folge Geschichten aus ihrem Bundesland machen, also relevante Geschichten. Geschichten, von denen wir halt meinen, dass ganz Österreich sie hören sollte und weil man irgendwo anfangen muss, fangen wir 2026 mit Tirol und Kärnten an. Aus Tirol wird ab dem kommenden Jahr Michael Steger Dunkelkammerbeiträge liefern. Michael war bis 2023 Redaktionsleiter der Innsbrucker Bezirksblätter. Dann war seiner dort überdrüssig und hat ihn verabschiedet. Warum und wieso, darüber werden wir zu einem anderen Zeitpunkt sprechen. Michael Steger wird demnächst in der Dunkelkammer zu Gast sein, um über sich, seine Arbeit und natürlich auch über Tirol zu sprechen.
Er gilt jedenfalls als unbequemer Journalist und allein schon deshalb passt er zu uns. Und das gilt natürlich auch für den Mann, der ab 2026 aus Kärnten berichten wird. Er war schon mal in der Dunkelkammer zu Gast. Ich schätze ihn wirklich sehr. Ich habe eine Riesenfreud, dass er jetzt bei uns an Bord kommt und er ist mit mir jetzt telefonisch verbunden. Franz Miklautz. Hallo Franz.
Franz Miklautz
Servus Nick. Ich freue mich sehr.
Michael Nikbakhsh
Franz Miklautz Host der Dunkelkammer. Das hört sich für mich stimmig an. Für dich?
Franz Miklautz
Für mich hört sich es auch sehr stimmig an. Ich freue mich sehr, dass ich mich 2026 bei dir bei der Dunkelkammer einklinken kann. Das wird, wie wir in Kärnten sagen, eine Riesengaudi.
Michael Nikbakhsh
Ich hab dich gefragt, ob du Lust hast, das zu machen. Du hast jetzt gar nicht lang überlegt. Dabei muss ich jetzt schon vorausschicken. Wirklich fad ist er ja jetzt schon nicht.
Franz Miklautz
Langweilig wird es in Kärnten eigentlich nie. Zum einen, weil die Stadt Klagenfurt verlässlicher Garant für Skandale und der Fairness und auch draußen in den Gemeinden eigentlich es doch etliche Bürgermeister gibt, die skurrile Geschichten abgeben.
Michael Nikbakhsh
Bevor wir zu dem kommen, was dich da inhaltlich so beschäftigt in Kärnten, erzähl doch mal ein bisschen, wie du mit dem Journalismus in Berührung gekommen bist, wie das bei dir begonnen hat.
Franz Miklautz
Das hat in den 1990er Jahren begonnen bei mir. Da habe ich angedockt bei der Kleinen Zeitung und durfte dann drei Jahre für die Kleine Zeitung arbeiten. Das war eine sehr gute Schule, habe ich sehr viel gelernt, in der Wirtschaftsredaktion und habe mich dann selbstständig gemacht und zwar auf der anderen Seite des Journalismus. Wir haben uns also sozusagen um PR Agenten unserer Kunden gekümmert in einer eigenen Firma, habe dann diese Firma verkauft und wollte nicht so das typische Papabild abgeben. Ich habe nämlich das Geld dann dafür verwendet, aus dem Verkaufserlös, für meine Tochter da zu sein. Das heißt, ich habe ein paar Jahre mit meiner Tochter verbracht und war nicht im Journalismus und bin dann 2017, 18 wieder in den Journalismus eingestiegen und habe in Kärnten, wie ich glaube, doch eine relativ gute Nische in der investigativen Recherche und Berichterstattung ausgemacht. Und ich glaube, die fülle ich ganz passabel auf.
Michael Nikbakhsh
Bescheidenheit ist eine Zier, gar keine Frage. Ganz passabel ist gut. Also für alle, die es nicht wissen, mediapartizan.at ist ein steter Unruheherd in Kärnten. Das ist eine Plattform, die du tatsächlich alleine betreibst und laufend mit Inhalten befüllst und dabei ein Arbeitstempo hast, eine Recherchetiefe und auch einen Mut, der mir großen Respekt abbringt. Das machst du tatsächlich alles allein?
Franz Miklautz
Ja, ich mache das alles alleine. Es ist eine, wenn man so will, ehrenamtliche Tätigkeit. Ich lasse mich dafür nicht bezahlen. Wie gesagt, es gibt vor allem die Stadt Klagenfurt ist mir ein Anliegen, da einiges zu recherchieren, aufzuklären. Bei der Recherchetiefe ist es so, dass es doch mindestens immer ein paar Tage dauert, manchmal ein paar Wochen, manchmal ein paar Monate, ganz selten. Die längste Recherche war zwei Jahre, aus der ist dann auch nichts geworden. Das heißt, ich konnte sie nicht veröffentlichen, weil sie in sich zusammenbrach. Aber das ist halt beim Recherchieren einmal so, Es macht mir sehr viel Spaß und ich versuche einfach das auszulassen und wegzulassen, was für Tageszeitungen attraktiv ist, weil das eben keine langen Recherchen benötigt.
Michael Nikbakhsh
Genau das ist ja dann auch die Idee hinter dem, was wir da jetzt vorhaben, dass es eben nicht um tagesaktuelle Themen geht, sondern quasi Franz Miklautz Originals. Aber lass mich noch mal einhaken bei dieser Einzelkämpferrolle. Das ist ja in einer Redaktion, alles hat Vor-und Nachteile. Ein großer Vorteil in einer Redaktion ist, dass man eben nicht allein ist, dass man mit Fragestellungen, mit Sorgen, mit belastenden Situationen, auch mit rechtlichen Unwägbarkeiten immer zu jemandem gehen kann. Das hast du jetzt nicht so ohne weiteres. Wie kommst du damit klar?
Franz Miklautz
Das ist eins der Probleme in diesem von dir angesprochenen Einzelkämpfertum. Es ist zwar manchmal recht gut und cool, sozusagen der einsame Wolf zu sein, weil man auf wenig Rücksicht nehmen muss. Aber ein Problem ist, man hat keinen Sparringpartner. Man hat keinen Sparringpartner. Außer das habe ich ja manchmal bei dir genossen. Ich habe dich angerufen und habe dich gefragt, Nik, wie mache ich das, wie mache ich das? Kannst mir da helfen, hast mir immer geholfen.
Und wenn ich ganz ehrlich bin, erhoffe ich mir auch jetzt durch die Zusammenarbeit oder nähere, engere Zusammenarbeit mit der Dunkelkammer, dass wir zwei einander Sparringpartner sein könnten, weil das ganz sicher die Qualität unserer Arbeit verbessern kann. Also darauf freue ich mich und damit meine ich auch, das wird eine Riesengaudi, weil ich was lernen kann.
Michael Nikbakhsh
Und umgekehrt. Stichwort Einzelkämpfer. Du warst 2023 in der doch recht speziellen Situation, dass dir im Nachgang zu deiner Berichterstattung vonseiten der Staatsanwaltschaft das Handy und der Laptop abgenommen wurden. Das war auch das Thema unseres Gesprächs, das wir damals in der Dunkelkammer geführt haben. Normalerweise, wenn das in einem Redaktionsverbund passierte, dann kannst du dir sicher sein, dass deine Redaktion aufsteht und schreit. Das war bei dir zunächst nicht so selbstverständlich, aber es ist an Gottlob auch passiert. Also es ist natürlich medial breit thematisiert worden, aber auch hier, ich meine, letztlich hast du diese Sache dann alleine durchstehen müssen. Wie ist die eigentlich ausgegangen?
Franz Miklautz
Die Sache ist so ausgegangen, dass die Staatsanwaltschaft Klagenfurt letztendlich dieses Strafverfahren nach einer Woche gegen mich eingestellt hat. Und zwar aufgrund dessen, es hieß damals, die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wurde auf das Redaktionsgeheimnis und die Pressefreiheit sensibilisiert, und zwar von der Oberstaatsanwaltschaft Graz. Du hast vollkommen recht, das ist äußerst unangenehm, wenn man eine Woche lang in einem Strafverfahren ist. Und der Grund dafür war, also sagte man, dass ich jemanden angestiftet hätte, mir Amtsgeheimnisse zu verraten, was natürlich nicht stimmte. Eigentlich war es so, dass die Stadt Klagenfurt mir eine Sachverhaltsdarstellung an den Kopf klatschte, aus meiner Sicht deshalb, weil ich über ziemlich üppige Gehaltszahlungen und Zulagen von Beamten und Bediensteten in der Stadt Klagenfurt berichtet habe.
Michael Nikbakhsh
Vielleicht zur Klarstellung. Also der Vorgang war tatsächlich einzigartig, wir konnten uns nicht erinnern, dass es jemals vorher in jüngerer Vergangenheit passiert war, dass einem Journalisten die Arbeitsgeräte abgenommen wurden und das noch auf Grundlage einer, glaube ich, anonymen Anzeige war das damals. Das waren ja vollkommen anonyme Vorwürfe, die auch durch nichts belegt waren. Und dazu sollte man vielleicht auch festhalten, diese Amtsstichtung zum Amtsmissbrauch, das ist ja in dem Geschäft, das wir machen, du und ich, Franz, ist das natürlich ein Thema, dass man niemals in die Nähe eines solchen Vorwurfs kommen möchte. Also wie stellt man sich das dann vor? Man ruft einen Amtsträger an, der ein Amtsgeheimnis hat. Es ist ja nicht völlig aufgehoben, das gilt ja nach wie vor auch noch und will dem ein Geheimnis entlocken mit der Frage, Hast du einen Akt? Gibst mir einen Akt. Damit könnte man tatsächlich schon ein strafrechtliches Delikt stellen. Also wer das Geschäft versteht, wird das niemals tun.
Franz Miklautz
Das ist richtig. Es war aber keine anonyme Anzeige, sondern es war eine Anzeige der Stadt Klagenfurt. Und ich würde sagen, dass das eine Gratwanderung ist bzw. ein Graubereich. Natürlich stiftet man niemanden an, Amtsgeheimnisse zu verraten, aber was machst du? Was machen wir? Was machen all unsere Kollegen, wenn wir solche Sachen zugeschickt bekommen? Wir können ja nicht Nein sagen dazu, wenn es eine Geschichte hergibt.
Und so wie es du früher gesagt hast, es war zuerst einen Tag ruhig, dann hat aber die österreichische Medienwelt, Kollegen und Kolleginnen verstanden, dass wenn es da einem an den Kragen geht, dass es dann auch anderen an den Kragen gehen könnte bei der Tätigkeit der Arbeit. Und es gab damals Gott sei Dank von allen Kollegen und Kolleginnen, von allen Redaktionen einen Aufschrei, sodass der Spuk Gott sei Dank nach fünf Tagen vorbei war.
Michael Nikbakhsh
Wenn du recherchierst in Kärnten, ist das so, dass dir jetzt die Türen offen stehen, weil man verstanden hat, man kommt an dem Miklautz sowieso nicht vorbei und muss sich dem stellen, Man kann ihn nicht ignorieren. Oder hat deine bisherige Arbeit, deine Stellung in Kärnten bei der Informationsbeschaffung jetzt auf offiziellem Weg erschwert?
Franz Miklautz
Kurz nach diesem Vorfall, als man mir also das Handy und das Laptop abgenommen hat, wobei ich sage dazu, es haben sich alle offiziellen Stellen hier ordentlich verhalten, aber kurz danach wurde es für mich schwerer. Und zwar deshalb, weil Quellen und Informanten ein bisschen in Deckung gegangen sind. Das habe ich ganz klar gespürt damals. Das lockerte sich und wärmte sich mit der Zeit dann aber wieder auf. Es ist heute keineswegs schwerer als damals Informationen zugeschickt zu bekommen. Eigentlich ist es das Gegenteil. Das ist ja jetzt schon fast drei Jahre her. Und in diesen drei Jahren hat sich diese kleine Webseite, und ich bleibe beim Understatement, das ist mir lieber, hat sich diese kleine Webseite, mediapartizan zu einem, es gibt die Platzhirschen, ORF, Kronenzeitung, kleine Zeitung, aber mediapartizan hat sich zu einem sehr wahrgenommenen kleinen Nischenanbieter von investigativen Geschichten entwickelt, sodass Leute zu mir kommen oder auf mich zukommen, die glauben, dass sie ihre Geschichten nicht bei den Großen unterbringen, weil die halt im Tagesrhythmus recherchieren müssen und wenig Zeit haben, so sehr in die Tiefe zu gehen. Also die können an einer Geschichte nicht monatelang recherchieren.
Michael Nikbakhsh
Zu uns kommen auch Leute mit Themen, die sagen, aber die Medien, bei denen wir waren, denen ist das zu steil, zu heiß für die Anzeigenkunden, zu gefährlich, was auch immer. Also das ist zumindest der Beipackzettel, den wir dann immer wieder mal mitbekommen. Ob es jetzt am Ende wirklich stimmt oder nicht, muss ich gar nicht überprüfen, weil entweder ist es eine Geschichte, die relevant ist für uns und wir kriegen sie auf den Boden oder eben nicht. Also da wird ja vielfach alles Mögliche behauptet, warum andere Medien Dinge nicht übernehmen. Am Ende sind es Entscheidungen der Verlage und der Medienhäuser, ob sie das jetzt tun oder nicht tun. Was ich allerdings festgestellt habe, ist, es ist genug da. Also an Themen mangelt es uns wahrlich nicht.
Das ist ja auch der Grund, warum wir jetzt gemeinsam was machen, weil ich der festen Überzeugung war, dass die Geschichten, die du machst und dir gehen ja die Themen in Kärnten offenbar auch nicht aus, die sind zu teilen wirklich relevant für den Rest des Landes.
Franz Miklautz
Ja, natürlich gehen uns die Geschichten nicht aus. Und wenn ich noch mal kurz darauf eingehen dürfte, was du vorher gesagt hast, natürlich gibt es eine Menge Gründe, warum verschiedene Geschichten in den Tageszeitungen nicht erscheinen. Einer könnte natürlich sein, aber ich möchte niemandem was vorwerfen, dass der Markt halt immer enger wird. Das könnte durchaus ein Kriterium und eine Rolle spielen. Die Geschichten, die sind da und wenn ich es noch einmal sagen darf, ich möchte, und dafür werde ich auch kritisiert, ich möchte keine tagesaktuellen Geschichten machen, bekomme ich immer wieder Rüffel und Rügen, warum das denn auf Mediapartizan nicht erscheint, weil es ohnehin in den großen Tageszeitungen erscheint. Das brauche ich nicht abkupfern.
Mir ist am liebsten, ich habe eine Geschichte vor mir, wo ich mir zuerst ein Gerüst ausdenken kann, wie ich das angehen kann, wen oder was ich dafür brauche und nach diesem Gerüst sozusagen nach diesem Fahrplan vorgehen kann, um letztendlich nach einer Woche, nach zwei oder nach zwei Monaten, das ist ganz egal, zu einer fertigen Geschichte zu kommen oder was halt ganz schlecht ist, sie bricht in sich zusammen. Aber okay, das muss man akzeptieren.
Michael Nikbakhsh
Klar, gehört dazu, gehört dazu. Das führt dazu, dass du in deiner Arbeit, so machen wir es ja auch in der Dunkelkammer, durchaus selbstbewusst Schwerpunkte setzen. Klagenfurter Flughafen zum Beispiel ist ein Schwerpunkt deiner Arbeit, zu dem hast du viel publiziert oder eben auch zum Klagenfurter Magistrat. Ich sehe in meinem neuen journalistischen Leben in der Dunkelkammer, dass ich Dinge tun kann, die ich in meinem alten Leben so einfach nicht tun hätte können beim Nachrichtenmagazin. Also 20 Folgen plus Pilnacek und wir sind gerade erst am Anfang mit Blick auf den Ausschuss oder acht Folgen Hochegger. Übrigens an der Stelle, ein, am 21.12. Dezember sind Stefan Kaltenbrunner, Peter Hochegger und ich ein letztes Mal gemeinsam auf der Bühne der Kulisse Wien, um über Hocheggers Schattenrepublik zu reden.
Das ist dann glaube ich schon das sechste Mal. Eine Nachmittagsvorstellung beginnt um 14 Uhr. Also wer Peter Hochegger ein letztes Mal live ohne Fußfessel auf einer Bühne sehen will, Sonntag, 21. Dezember, 14 Uhr, Kulisse Wien. Danke für die Aufmerksamkeit an dieser Stelle. Was ich damit sagen wollte, ist dieses Selbstbewusstsein zu haben, quasi Themen zu besetzen und diese Themen auch in Episoden weiterzuziehen und drauf zu bleiben. Das ist gar nicht so selbstverständlich in der Branche.
Franz Miklautz
Ja, das ist richtig, weil man bekommt ja die ganze Zeit Gegenwind. Ich weiß ja über Kontakte, wie verschiedene Hochrangige und zum Teil Spitzenpolitiker, was die über mich sagen, wie man versucht Kontakt mit mir zu umgehen. Aber OK, damit musst du zurechtkommen, weil, und das ist ja das Schöne, das glaube ich, könnte auch jetzt durch diese Kooperation noch mehr gelingen, die überwiegende Mehrheit sagt, das ist schon geil, was ihr da macht und Gott sei Dank gibt es euch und das gibt Auftrieb, das gibt Motivation. Das ist auch etwas, was mich antreibt. Wenngleich man natürlich sagen muss, aber da wird es dir nicht viel anders gehen. Als freier Journalist ist es zum Teil schon recht hart.
Michael Nikbakhsh
Ja, man wird zum Beispiel ja nicht mehr zu exklusiven Hintergrundgesprächen von politischen Akteuren eingeladen. Also ich zum Beispiel nicht. Du?
Franz Miklautz
Wenn ich ganz ehrlich sein darf, Nik ich will dort nicht eingeladen werden, weil was dort erzählt wird, ist meistens das, was erzählt werden will, was irgendjemand will, dass erzählt wird. Solche Termine, für die erwärme ich mich ganz einfach nicht.
Michael Nikbakhsh
Also es geht mir natürlich genauso. Ich habe es schon so lange nicht mehr gemacht und mach trotzdem Journalismus. Also ich glaube, du und ich und einige andere belegen ja, dass man da gar nicht hingehen muss und trotzdem guten Journalismus betreiben kann, zumindest den Anspruch haben kann, guten Journalismus zu betreiben.
Franz Miklautz
Genau.
Michael Nikbakhsh
Wir haben uns vorgenommen, dass du ab 2026 immer wieder mal Dunkelkammer machst. Wir haben uns jetzt noch gar keinen festen Rhythmus gegeben. Wir haben uns jetzt auch noch thematisch auf nichts verständigt. Das wird sich alles entwickeln. Wir haben jetzt mal grob gesagt, so einmal im Monat eine Geschichte live aus Kärnten wäre ganz interessant, aber schauen wir mal, was sich wirklich ausgeht. Der Franz Miklautz muss jetzt natürlich auch ein bisschen Selbstverständlichkeit und Routine im Podcasten entwickeln, aber ich habe überhaupt keinen Zweifel, dass du das schaffst. Woher nehme ich die Gewissheit? Ich habe es auch geschafft.
Franz Miklautz
Ja, das ist richtig. Ich bin da ein Novize. So wie du komme ich aus dem geschriebenen Journalismus, nicht aus dem gesprochenen. Aber ich denke mir, du wirst mich ein bisschen führen. Ich werde ein bisschen lernen. Ich habe auch in meinem Umfeld Personen, die Podcast-Profis sind, wo ich das notwendige Equipment mir auch besorgen kann und mir die Tipps geben lassen werde, wie wir das gut zusammenbekommen werden. Und wie gesagt, ich freue mich riesig drauf.
Es ist für mich eine eigene kleine neue Herausforderung. Es macht mein journalistisches Dasein spannender und aufregender und deshalb habe ich eine Riesenfreude damit.
Michael Nikbakhsh
Ja, es geht mir genauso. Wir kennen einander ja schon eine ganze Weile und wir haben ja immer wieder telefonisch Kontakt und reden über dies und das. Und ich hab immer gedacht, ich bewundere den Franz so, weil der in der Rolle in Kärnten so exponiert und so allein und so gute Geschichten macht. Ich habe mich aber schlicht nicht getraut, dir zu sagen, magst du jetzt das Podcast auch noch antun, weil es einfach eine neue Ebene wäre. Aber irgendwie ist es, glaube ich, ist der Zeitpunkt jetzt günstig, dass wir das machen. Ich bin wirklich gespannt, was da noch kommt. Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, Franz Miklautz, Mediapartizan kann man unterstützen.
Details dazu gibt es auf der Website www.mediapartizan.at. Und wenn ihr die Dunkelkammer unterstützen wollt, auf unserem Weg in die Bundesländer hinein, schauen wir mal. Vielleicht kann ich in einem Jahr schon sagen, dass wir noch mehr Kolleginnen und Kollegen gewinnen konnten, die uns mit regionalem relevanten Content versorgen. Wenn ihr uns unterstützen wollt, im Abo oder via Spenden. Details dazu gibt es unter anderem auf der Website www.diedunkelkammer.at. Lieber Franz, vielen Dank. Wir haben jetzt leider nur die Zeit gehabt, miteinander zu telefonieren. Nach den Feiertagen werden wir einander dann sicher mal persönlich treffen und ich freue mich total auf die Zusammenarbeit und bin echt gespannt auf 2026.
Franz Miklautz
Das bin ich auch lieber Nik und wenn ich eines noch sagen darf, was ich spannend finde an diesem Projekt ist, andere ziehen sich ein bisschen aus der Region zurück, weil es halt bei den Kosten ein bisschen sparen müssen. Du gehst jetzt in die Regionen hinaus und deshalb finde ich das Projekt noch spannender. Ich gratuliere dir zu dieser Entscheidung und ich wiederhole mich, ich freue mich, dass ich ein Teil davon sein darf.
Michael Nikbakhsh
Willkommen an Bord, lieber Franz. Vielen Dank. Liebe Hörerinnen und Hörer, vielen Dank fürs Zuhören.
Franz Miklautz
Vielen Dank auch von meiner Seite und frohe Weihnachten an alle.
Michael Nikbakhsh
Ja, da schließe ich mich an. Frohe Festtage. Dankeschön.
Autor:in:Michael Nikbakhsh |