Die Dunkelkammer
Der Fall Pilnacek & Hocheggers „Schattenrepublik“: Reaktionen

Im Zentrum dieser Episode stehen Reaktionen von Hörerinnen und Hörern auf zwei Dunkelkammer-Serien: Der Fall Christian Pilnacek und Peter Hocheggers „Schattenrepublik“. 

Michael Nikbakhsh 

Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe der Dunkelkammer. Mein Name ist Michael Nikbakhsh und im Zentrum der heutigen Episode stehen Reaktionen von Hörerinnen und Hörern der Dunkelkammer, und zwar konkret auf zwei Serien, einmal Christian Pilnacek und einmal Peter Hochegger. Uns erreicht ja laufend viel Post und das auf verschiedenen Wegen. Es sind Kommentare, es ist gutes und nicht so gutes Feedback und es sind immer wieder auch Fragen dabei. Und das will ich heute bestmöglich zusammenfassen. Einleiten möchte ich aber mit einem Juhu in eigener Sache. Jahresendzeit ist Rankingzeit und es ist irgendwie immer dasselbe.

Mir ist es durchwegs peinlich darauf hinzuweisen, wie super die Dunkelkammer nicht wieder war. Und dann schimpft mein Team mit mir, dass ich es nicht mache, weil es eben zum Marketing gehört, dass man sowas macht. Also bitte, ich freue mich berichten zu dürfen, dass die Dunkelkammer in den österreichischen Apple Podcasts Charts 2025 in 4 von 7 Kategorien erfasst wurde. Wir waren 2025 einer der 10 Top Podcasts Österreichs, dass ich es rausbringe. Wir waren einer der beliebtesten Podcasts mit Abo. An der Stelle ein großes Dankeschön an unsere Abonnentinnen und Abonnenten bei Apple Premium und bei der Plattform Steady, wenn ihr uns unterstützen wollt. Apple und Steady sind zwei Möglichkeiten, direkte Spenden sind eine dritte.

Ein großes Danke auch hier an unsere Spenderinnen und Spender und sowieso allen Danke fürs Zuhören. All das hilft uns, dieses Medium weiterzuentwickeln. Was haben wir noch? Die Dunkelkammer war bei Apple auch einer der Podcasts mit den meisten Followern, einer der meistgeteilten Podcasts und hatte mit der Aufzeichnung von Peter Pilz, Pilnacek Buchpräsentation in der Kulisse Wien auch eine der meistgeteilten Folgen des Jahres. Danke nochmal an euch alle da draußen. Ohne euch wäre all das gar nicht möglich gewesen.

Stichwort Kulisse Wien. Stichwort Buchprä Am 3. Dezember stellen wir Edith Meinhards Buch über die unglaubliche Geschichte der Nonnen von Goldenstein in der Kulisse vor und ich darf den Abend mit Edith moderieren. Und es haben sich alle drei Nonnen, also Schwester Bernadette, Schwester Rita und Schwester Regina angekündigt. Die werden also Stand jetzt im Theater sein, worüber ich mich wirklich freue. Und wir werden diesen Abend auch für diesen Podcast aufzeichnen. Also es gibt ihn dann in jedem Fall zum Nachhören. Noch gibt es Karten, unter anderem auf www.kulisse.at und die Erlöse aus allen verkauften Karten an diesem Abend gehen zur Gänze an die Nonnen und wir werden darüber auch einen Bücherstand im Theater haben.

Und auch von jedem verkauften Buch geht jedenfalls ein Euro an die Nonnen. Das Buch selbst hat den Titel Nicht mit uns und ist ab Ende November, Anfang Dezember im Buchhandel erhältlich. Es erscheint im Verlag Edition Lauter, den Edith und ich und noch ein paar andere Leute gemeinsam gegründet haben. Das haben wir schon besprochen in der Dunkelkammer. Und wenn ich sage, dass die Edith ein wirklich gutes Stückchen geschrieben hat, dann sage ich es nicht, weil ich es muss, sondern weil es wirklich gut geworden ist. Also seid gespannt.

Und jetzt Reaktionen: Erst Pinak und dann Hochegger. Der Fall Christian Pilnacek , der ist längst ein Dauerläufer in der Dunkelkammer und sehr gewisse Kollegen aus meiner Branche auch hinter oder vor meinem Rücken rumerzählen, ich sei irgendwie verwirrt oder verrückt oder ein Spinner. Ich habe weiterhin meine Zweifel, ich habe meine Fragen und oftmals keine Antworten. Also wird es in dem Fall auch weiter Folgen geben. Steht ja auch die Kleinigkeit eines Untersuchungsausschusses bevor. Dazu bald mehr.

Ich scheine übrigens nicht wirklich der Einzige zu sein, der in diesem Fall Fragen ans Universum hat. Es haben mir immer wieder Leute in der Causa Pinacek geschrieben und ich will davon einige Fragen heute zusammenfassen. Hörer Harald zum Beispiel, der wollte wissen, wie es in dem Seitenarm der Donau, in dem Christian Pinachek am Morgen des 20. Oktober aufgefunden wurde, ausgeschaut hat. Ist das Wasser dort tief fragt er. Ist es reißend und konnte Christian Pinak schwimmen?

Das fragt sich auch Hörer Wilhelm, der fragt wie tief ist das Wasser da? Konnte Pinak schwimmen bzw. hätte er im Wasser stehen können? Dazu so viel. Also laut dem gerichtsmedizinischen Gutachten ist Pilnacek am Morgen des 20. Oktober 2023 in einem Seitenamt der Donau nahe Rossatz ertrunken. Das haben wir schon öfter erörtert.

Die Frage, ob Pinacek schwimmen konnte, die hatte ich schon mal, die habe ich auch schon beantwortet. Ich verweise dazu auf Pinaczeks Freundin Karin Wurm, die mir auf Rückfrage schon vor längerer Zeit mitgeteilt ja, er konnte schwimmen. Sie seien im Sommer vor seinem Tod auch gemeinsam schwimmen gewesen. Ist das Wasser im Seitenarm reißend? Nun gut, definiere reißend, aber nach meinen Kriterien ist es das überhaupt nicht. Davon konnte ich mich selbst überzeugen. Sehr ruhiges Gewässer.

Und als ich vor einiger Zeit dort war, da war der Wasserstand viel höher, als er im Oktober 2023 war. Das konnte man beim Abgleichen mit den damaligen Polizeifotos sehr deutlich sehen. Wie tief oder wie seicht das Wasser im Seitenarm am 20. Oktober 2023 tatsächlich war, das hat damals niemand gemessen, wie auch zum Beispiel die Wassertemperatur nicht gemessen wurde und einiges andere auch nicht. Ein Feuerwehrmann ist jedenfalls mit einer Warthose ins Wasser gegangen und hat Pilnaceks Leichnam dann mit einem langen Haken geborgen. Der Wiener Anwalt Philipp Springer, der war mit den bisherigen Informationen nicht zufrieden. Er hat aus privaten Interesse heraus an dem Fall Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz an die Via Donau gestellt und Springer wollte von der Via Donau unter anderem wissen, wie tief das Wasser in diesem Seitenamt der Donau tatsächlich ist.

Die Via Donau hat dann auch Daten und Karten geliefert und laut diesen Daten und Karten ist das Wasser im Seitenarm nun ja nicht sehr tief. Der Bereich, den die Polizei als Einstiegsstelle definiert hat, der geht flach hinein. In Ufernähe sind es zunächst so um die 10 cm, dann kommt ein halber Meter Tiefe, dann 1,20 und etwas weiter im Seitenarm draußen sind es dann so 1,70 1,80 und an einer Stelle sind es mehr als 2 Meter. Die Wassertiefen, von denen ich da rede, die sind allerdings nicht absolut und auch kein Durchschnitt. Sie entsprechen vielmehr einem Wasserstand, den die Donau in den Jahren 1991 bis 2020 nur selten unterschritten hat. Daraus ergibt sich ein Richtwert und der ist vor allem für die Schifffahrt relevant.

Er hat auch einen Namen, und zwar RNW 2020 oder Regulierungsniederwasser 2020. Ich sage es jetzt ganz unfachmännisch. Der RNW 2020 zeigt an, wie tief die Donau und natürlich da auch die Seitennahme über 30 Jahre hinweg die meiste Zeit hindurch waren. Laut den Karten der Via Donau ist es im Seitenamt nahe Rossatz die meiste Zeit über nicht sehr tief, erst recht nicht, wenn es wie im Oktober 2023 lange nicht geregnet hatte. Philipp Springer hat die Daten der Via Donau anschließend mit den öffentlich zugänglichen Wasserstandsnachrichten des Landes Niederösterreich vom Oktober 2023 abgeglichen. Daraus hat sich ergeben, dass der Wasserstand der Donau an der nächstgelegenen Messstelle damals um etwa 20 cm unter dem genannten Richtwert RNW 2020 lag.

Wenn man jetzt diese 20 cm mitberücksichtigt, im Seitenarm also abzieht, dann hätte Pilnacek mit seinen 1,90 m Körpergröße an diesem Tag tatsächlich im größten Teil des Seitenamts stehen können. Damit ist zwar nichts bewiesen, aber immerhin etwas vermessen. Einen ausdrücklichen Dank an Philipp Springer für diese interessante Recherche. Das Landeskriminalamt Niederösterreich hat sich diese Arbeit, soweit ich das überblicke, übrigens nicht angetan. Hörer Alexander hat mir geschrieben, er ist selbst bei der Polizei und verfolgt den Komplex Pilnacek sehr genau, wie er schreibt. Und er hatte mehrere Fragen, so zum Wurde die Identität und der Hintergrund des Baggerfahrers, der Pilnacek gefunden hat, eruiert und beleuchtet? War dieser alleine oder gab es andere Personen, die zum Zeitpunkt der Auffindung anwesend waren?

Nun, Am Morgen des 20. Oktober war ein Baggerfahrer der Via Donau mit Böschungsarbeiten am Seitenarm beschäftigt und darüber habe ich schon berichtet. Er hat dann den Leichnam im Wasser erblickt und die Polizei um 7:51Uhr verständigt. Ja, sein Name wurde protokolliert und soweit das zu überblicken ist, war er allein. Es gibt keinen Hinweis auf andere Personen zum Zeitpunkt der Auffindung, die da in der Nähe gewesen wären. Die genannte Via Donau, die kommt hier noch auf andere Weise ins Spiel. Tatsächlich ist ausgerechnet Bundespolizeidirektor Michael Takacs zugleich auch ein Mitglied des Aufsichtsrats der Via Donau.

Hörer Alex schreibt dazu: Das ist hoffentlich nur ein blöder Zufall. Das denke ich auch. Es gibt in dem Fall zwar eine Reihe merkwürdiger Zufälle, aber die Funktion von Michael Takacs bei der Via Donau gehört meines Erachtens nicht dazu. Das ist tatsächlich in dem Fall ein blöder Zufall, also ohne Relevanz für den Fall. Und schließlich beschäftigt Alex noch die Frage, ob Christian Pilnacek womöglich vergiftet worden sein könnte. Ich möchte vorausschicken, dass es dafür keinen Beleg gibt. Ich will da jetzt auch nicht rumspekulieren, aber die Frage bekomme ich immer wieder.

Das hat zunächst einmal damit zu tun, dass die Ärztin Dagmar W. Das ist die örtliche Gemeindeärztin und ausgebildete Notärztin, sie war die Person, die am 20. Oktober am Morgen die Totenbeschau gemacht hat. Die Ärztin hatte selbst gegenüber der Polizei zunächst eine mögliche Vergiftung Pilnaceks ins Spiel gebracht, konnte dafür allerdings keine konkreten Anhaltspunkte liefern. Das hat im weiteren Verlauf der Erhebungen auch keine Rolle mehr gespielt. Dagmar W. hatte Pilnacek tiefblau gefärbter Kopf stutzig gemacht.

Dazu so viel der Gerichtsmediziner, der ihn dann obduziert hat, der hat im Medienverfahren zum Pilnacek Buch ausgesagt, dass ein bläulicher Kopf bei Verstorbenen völlig üblich sei und auch die übrigens bereits diskutierte Einkotung Pilnaceks, die könne beim Ertrinken vorkommen. Blauer Kopf, Einkotung, ich habe das jetzt deshalb zusammen genannt, weil Hörerin Renate in einem Kommentar auf YouTube widersprochen hat, sie sei Notfallmedizinerin und nach ihrer Erfahrung sei ein blaues Gesicht in Verbindung mit der bei Pilnacek festgestellten Einkotung eindeutige Vergiftungsmerkmale. Dem muss ich entgegenhalten, im gerichtsmedizinischen Gutachten gibt es keinen Hinweis auf eine Vergiftung. Demnach hatte Pilnacek nur Koffein und Nikotin und Alkohol im Körper.

Im Medienverfahren zum Pilnacek-Buch hat der Gerichtsmediziner auch ausgesagt, dass man Spuren anderer Substanzen, also quasi echter Giftstoffe, die hätte man im Körper schon gefunden, wenn sie denn da gewesen wären, waren sie aber nicht. Das hätte man auch noch sechs Tage nach dem Tod feststellen können, sagt er.

Pilnacek starb am 20. Oktober und die Obduktion war ja dann bekanntlich am 26. Oktober Oktober, soweit es mich betrifft. Also ich werde mich jetzt erst einmal nicht auf die Suche nach flüchtigen Toxinen machen, das wäre nebenbei auch nicht meine Aufgabe. Hörerin Angelika beschäftigt unter anderem die Frage, wie das denn nun mit Pilnaceks Zigaretten war. Auch das war hier oft schon einmal ein Thema.

Sie schreibt, er soll ja starker Raucher gewesen sein. Wurden nun Zigarettenstummel gefunden oder nicht? Nun nein, es wurden keine Stummel gefunden. Jedenfalls wurden keine protokolliert. Am Auffindungsort wurde im Uferbereich eine leere Schachtel Camel-Zigaretten von der Polizei entdeckt und auch fotografiert. Ich könnte jetzt nicht sagen, laut den Akten, die ich gelesen habe, dass sie auch mitgenommen wurde, aber sie wurde jedenfalls fotografiert. Laut dem Protokoll vom 20.10 war die Schachtel trocken, woraus die Polizei schloss, dass sie noch nicht lange dort lag.

Die Schachtel war aber leer und die dazugehörenden Zigaretten oder abgerauchten Stummeln, die wurden nirgends wahrgenommen. Eine Polizistin hat später zwar ausgesagt, Stummel im Wasser gesehen zu haben das dann aber anschließend wieder zurückgenommen. Sie habe doch nur eine Schachtel gesehen. Also wo auch immer die Zigaretten geraucht wurden, sie wurden nicht in der Nähe der Schachtel entsorgt. Und wenn doch, die Stummel sind nicht da. Kommen wir zu Pilnacek Datenträgern. Viele Hörerinnen und Hörer haben mir geschrieben, es müsse doch Cloud Backups zum Beispiel von Handyinhalten geben und sei es nur die WhatsApp Kommunikation.

Ja, das müsste nur eine ermittelte Staatsanwaltschaft machen. Das ist jetzt Eisenstadt und ich zum Beispiel kann das ja nicht. Und ob Eisenstadt das jetzt macht, wir werden sehen. Das Handy selbst existiert ja angeblich nicht mehr. Pilnaczeks Witwe Caroline List hat es nach eigener Aussage mit einem Bunsenbrenner zerstört. Sie hat übrigens auch die Smartwatch bekommen. Was aus dieser wurde, unklar.

Soweit es jetzt Pilarzeks Laptop und die möglicherweise gelöschten Daten betrifft, da haben uns mehrere Hörer auf die Möglichkeiten der Datenwiederherstellung hingewiesen. Danke dafür. Aber das müsste wiederum die Wirtschafts und Korruptionsstaatsanwaltschaft veranlassen. Die hat nämlich den Laptop, ich nicht. Hörer Wolfgang fragt: Kann es sein, dass Bilac in der Nacht seines Todes noch jemanden getroffen hat? Auch diese Frage habe ich oftmals bekommen. Wie soll man das ausschließen?

Richtigerweise ist es aber so, es gibt keinen Beleg dafür und es gibt auch keine Zeuginnen oder Zeugen, die bisher in Erscheinung getreten wären. Also diese Frage ist nicht abschließend zu beantworten. Hörerin Renate fragt sich, mit wem eigentlich Sobotkas Mitarbeiterin Anna P. kontakt hatte, als sie Pilnacek am 19. Oktober in der Nacht nach dessen Geisterfahrt abgeholt hat. Kann ich nicht beantworten. Das wurde in den bisherigen Befragungen und Protokollen, die ich gelesen habe, nicht gefragt. Hörer Udo wiederum findet es albern, dass ich sie immer Anna P. Nenne, wodurch schon eine einfache Google Suche zu ihrem vollen Namen führe. Mag sein, ich nenne sie trotzdem weiter Anna P.. An der Stelle mache ich für heute Schluss mit Pilnacek , freue mich weiterhin über Zuschriften. Gerne an Redaktion@diedunkelkammer.at. 

Nächster Halt: Peter Hochegger. Der Mann hat heuer einen Dunkelkammerrekord für die meiste Studiozeit gebrochen. Wir haben im September und Oktober acht Folgen zur Hochegger Schattenrepublik veröffentlicht. Das waren zusammen acht Stunden und vier Minuten Material. Und was soll ich sagen, es gibt Leute da draußen, denen war das immer noch nicht genug, die wollten noch mehr Hochegger oder wie es Hörer Philipp ausdrückt, es ist einerseits entsetzlich anzuhören, andererseits will man auch nicht, dass es aufhört. So ganz haben wir eh nicht aufgehört.

Also wer Peter Hochegger ein letztes Mal ohne Fußfessel live sehen will, hat dazu noch einmal Gelegenheit. Und zwar am 21.12. Da sind Peter Hochegger, Stefan Kaltenbrunner und ich ein vorerst letztes Mal gemeinsam auf der Bühne der Kulisse Wien. Danke an dieser Stelle an das Team der Kulisse und die Direktorin Alexa Ötzlinger, die uns in jüngerer Vergangenheit öfter mal gesehen hat. Der 21. Dezember ist ein Sonntag und da machen wir eine Nachmittagsvorstellung. Beginn ist also um 14 Uhr und nicht wie sonst um 20 Uhr. Wir werden das auch für die Dunkelkammer mitschneiden.

Das wird dann quasi unsere Weihnachtsfolge und ein, wie ich meine, würdiger Abschluss des Projekts. Die für mich bisher größte Überraschung dieser Interviewserie war, dass Hochegger immerhin zweifach rechtskräftig verurteilt, durchwegs sehr sympathisch rüberkam, während Stefan Kaltenbrunner und ich nicht restlos überzeugen konnten. Also in der Dunkelkammer Community auf YouTube zum Beispiel, waren die einen der Meinung, wir seien gutgläubig und ahnungslos und andere waren mit der Interviewführung gar nicht einverstanden. Zum Beispiel aus den Kommentaren: Dieser moralisierende, verhörartige Interviewstil für seriösen Journalismus völlig unangebracht von oben herab mit moralischem Zeigefinger, steht niemandem zu und nimmt euch die Seriosität oder ich bin von der Leistung der befragenden Journalisten nicht beeindruckt. Anstelle zu würdigen, dass offen über solche Geschäftspraktiken berichtet wird, gibt es viele unpassende Kommentare. Das ist uns im Theater übrigens auch passiert.

Die Leute gehen rein, um sich eigentlich über Hochegger und seine Taten zu empören und dann gehen sie überwiegend begeistert wieder nach Hause. Also begeistert von Hochegger, weniger von Kaltenbrunner und von mir. Nach einer der Vorstellungen ist eine Dame zu mir gekommen und sie war ehrlich von Hochegger angetan und meinte, so ein sympathischer Mann sei der und auch so offen und gibt ja eh alles zu. Und der Kaltenbrunner und ich, wir hätten ihn dann wirklich nicht so mit Fragen quälen müssen auf der Bühne. Und der hat dann auch noch Ihr seid schon ein bisschen besserwisserisch. Also bitte, wer Peter Hochegger beim sympathisch sein erleben will und den Stefan Kaltenbrunner und mich beim Besserwissen. 21. Dezember Kulisse Wien ab 14 Uhr Karten gibt es unter anderem via Kulisse.at.

Zu den acht Hochregerfolgen gab es natürlich auch eine Menge an Reaktionen, von Susanne zum Beispiel. Sie arbeitet in der PR-Branche und sie schreibt sie sehr fassungslos, welche Methoden Hochgitter da angewandt hat, meilenweit von jeglicher Ethik entfernt und damit seiner PR-Branche großer Schaden zugefügt worden. Das ist wohl wahr.

Eine Episode hat vor allem auf YouTube einige Leute getriggert. Das war die Ausgabe Nummer 234 vom 26. Dezember, wo es unter anderem um Hocheggers Rolle bei der Zeckenimpfung ging. Dazu gab es dann einige Kommentare und Zuschriften, so in der Art der Kaltenbrunner und der Nikbakhsh, die werden ja offenbar von der Pharma-Lobby bezahlt, weil wir die Wirksamkeit der Zeckenimpfung bejaht haben. Liest man das und denkt mein Gott, was könnte man jetzt auf diesen Blödsinn antworten? Da setzt man den Leuten einmal einen Mann vor die Nase, der tatsächlich von der Pharma-Lobby bezahlt wurde. Und was kommt am Ende dabei raus? Die beiden Journalisten sind's.

Nun gut, es gab auch Leute wie Hörer Mario, die äußerten insgesamt Zweifel an Hochregers Glaubwürdigkeit. Er schrieb bitte fragen Sie Hochegger, ob er das selbst alles glaubt, was er da von sich gibt. Das kam öfter einmal Wer weiß, ob das alles stimmt, was der Hochegger da erzählt? Nun ein Teil seiner Erzählungen, der hat auch eine Entsprechung in Gerichts und Ermittlungsakten und für den anderen kämen Zeitzeugen in Frage. Hochegger nennt in dem Buch auch einige Namen von Leuten, mit denen er zu tun hatte. Die leben auch noch. Aber bisher ist niemand in Erscheinung getreten, der Hocheggers Version erschüttert hätte.

Wobei so ganz stimmt das jetzt nicht. Walter Maischberger hat uns auf YouTube einen Kommentar hinterlassen, den ich hier gerne verlese. Ich zitiere: Unglaublich, was der Hochegger in diesem Podcast für einen Blödsinn erzählen darf. Die Herren Investigativjournalisten, Investigativjournalisten unter Anführungszeichen gemeint sind Stefan Kaltenbrunner und ich, erhalten offensichtlich eine Einführung in das Fach der schwarzen PR. Im Kern sind viele Dinge zwar wahr, aber das Kriminelle rundherum behauptet und er lügt, der feine Herr. Wer ihm diesen Blödsinn glaubt, ist selber schuld. Und ich müsste es wissen, ich war ja dabei. Zitat Ende.

Stefan Kaltenbrunner hat Walter Maischberger zwischenzeitlich angerufen und auch in meinem Namen in die Dunkelkammer eingeladen. Und es schaut jetzt gar nicht schlecht aus, dass Maischberger demnächst mal bei uns vorbeischaut, um seine Sicht auf das Geschehene darzulegen. So gesehen hätte unsere Serie dann eine nicht geplante, aber durchaus willkommene Fortsetzung. Nun denn, das war's für heute. Vielen Dank fürs Zuhören. Bis bald.

Autor:in:

Michael Nikbakhsh

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