Die Dunkelkammer
Der Fall Pilnacek #13: Das letzte SMS

- hochgeladen von Michael Nikbakhsh
Ausgabe #198 beschäftigt sich wieder mit dem Fall Christian Pilnacek. Im Studio ist Ulrich Wüllenweber zu Gast, er war mit Pilnacek befreundet, am Abend des 19. Oktober mit ihm in Wien verabredet und erhielt um 23.44 Uhr via SMS die bisher letzte öffentlich bekannte Nachricht des Sektionschefs: "Bin fertig und kann nicht mehr, alles Liebe". Wüllenweber interpretierte diese Nachricht zunächst nicht als Verabschiedung, später doch, heute stellt eine er sich berechtigte Frage: Wenn das tatsächlich als Abschied gemeint war – kann es wirklich sein, dass er die einzige Person ist, die in der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober eine solche Nachricht von Pilnacek bekam? Ulrich Wüllenweber ist zumindest der einzige Zeuge, der damit bisher in Erscheinung getreten ist.
Michael Nikbakhsh
Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe der Dunkelkammer. Mein Name ist Michael Nikbakhsh und heute geht es wieder um den Fall Christian Pilnacek. Ich habe einen Gast im Studio, er heißt Ulrich Wüllenweber, er ist Deutscher, er lebt und arbeitet auch in Deutschland, ist familiär bedingt, aber immer wieder auch in Österreich. Ulrich Wüllenweber ist in der Unternehmensberatung tätig, er hat viel Erfahrung in der Gastronomie und er war mit Christian Pilnacek befreundet.
Am Abend des 19. Oktober 2023 war Wüllenweber mit Pilnacek zu einer Geschäftseröffnung in Wien gesellschaftlich verabredet. Pilnacek kam aber nicht. Nicht nur das, Ulrich Wüllenweber ist auch der Empfänger von Pilnaceks letztem SMS, also dem letzten bekannten SMS, geschrieben am 19. Oktober 2023 um 23:44 Uhr wenige Stunden vor seinem Tod. Pilnacek schrieb damals: Bin fertig und kann nicht mehr Alles Liebe. Für die Staatsanwaltschaft Krems war das eine Abschiedsnachricht, so auch für das Landeskriminalamt Niederösterreich und nicht zuletzt auch für Ulrich Wüllenweber selbst.
Er hatte die Polizei von sich aus am Tag des Auffindens des Leichnams über das SMS informiert und später bei einer Zeugeneinvernahme durch das Landeskriminalamt Niederösterreich angegeben, dass er dieses SMS eben für eine Verabschiedung halte. Doch mittlerweile hat er das relativiert. Laut einer weiteren Einvernahme im Mai dieses Jahres, dieses Mal bei der WKStA, hat Wüllenweber nunmehr Zweifel daran, dass dieses SMS tatsächlich als eine Verabschiedung zu verstehen war. Ich habe ihn vor einigen Monaten erstmals kennengelernt. Wir haben seither mehrfach telefoniert und dann auch ein mehrstündiges Vier Augen Gespräch geführt. Und da hat mir Ulrich Wüllenweber erzählt, dass er bei seiner Einvernahme durch das LKA Niederösterreich am 29.11.2023 vom vernehmenden Beamten erfahren hatte, dass Pilnacek sich in einem Seitenamt der Donau ertränkt hätte. Er ist damals davon ausgegangen, dass das kurz nach dem SMS geschehen sein musste und da hat das mit der Verabschiedung für ihn einen Sinn ergeben, Dass aber zwischen der Nachricht und dem Ableben noch einiges passiert war, das hat er damals nicht gewusst. Geschrieben hat Christian Pilnacek dieses SMS nämlich, während er von einem Parkplatz an der S5 Bei Tulln abgeholt wurde. Dort hatte die Polizei sein Auto nach der Geisterfahrt abgestellt. Abgeholt hat ihn damals Anna P. Sie war hier schon mehrfach Thema. Sie ist eine langjährige Mitarbeiterin von Wolfgang Sobotka und sie war damals die Mitbewohnerin von Pilnaceks Freundin Karin Wurm im Haus in Rossatz bei Krems. Wüllenweber hatte mir, wie gesagt erzählt, dass er damals nicht wusste, dass Pilnacek das SMS geschrieben haben muss, während er quasi beim Einsteigen ins Auto von Anna P. War. Laut dem Protokoll der Autobahnpolizeiinspektion Stockerau wurden Anna P. um 23:41 Uhr die Autoschlüssel für Pilnaceks Lexus ausgehändigt. Drei Minuten später schrieb Pilnacek die Nachricht an Wüllenweber. Er stand also entweder noch beim Auto oder saß schon am Beifahrersitz von Anna P. Sie hat ihn dann auch noch nach Rossatz gefahren, wobei er auf der Fahrt noch mit zumindest einer weiteren Person via Handy Kontakt hatte. Das hat zumindest Anna P. ausgesagt. Wüllenweber wusste auch nicht, dass Pilnacek dann im Haus in Rossatz noch Prosecco getrunken hat und laut Aussagen von Anna P. und Karin Wurm abermals auf seinem Handy getippt hat. Pilnacek hat sich dann auch noch umgezogen und dann laut Aussage von Karin Wurm gegen 1 Uhr nachts das Haus verlassen. Gefunden wurde sein Leichnam Dann kurz vor 8 Uhr in der Früh. Die nähere Todeszeit, die ist bis heute unklar. Das haben wir hier schon öfter besprochen. Und dann stellte Ulrich Wüllenweber bei unserem Gespräch noch eine berechtigte Frage: Wenn das ein Abschieds SMS war, wieso wäre ausgerechnet ich der Einzige, der ein solches erhalten hätte?
Tatsächlich ist bisher niemand sonst in Erscheinung getreten, der oder die in der Nacht vom 19. Auf den 20. Oktober 2023 eine Nachricht von Christian Pilnacek erhalten hat, und zwar gleich welcher Art. Tatsächlich niemand, außer eben Ulrich Wüllenweber, ein Mann, von dem Pilnaceks Witwe in einer Einvernahme übrigens sagte, sie und niemand sonst aus der Familie oder dem Freundeskreis wüssten, wer das überhaupt sei. Ich habe Ulrich Wüllenweber nach unserem Gespräch in die Dunkelkammer eingeladen. Er hat zugesagt. Es hat dann mit der Terminkoordination ein wenig gedauert und jetzt hat's geklappt.
Bevor ich ins Studio schalte, noch ein kleiner Hinweis: Mir wurde verschiedentlich die Frage gestellt, ob es nicht interessant wäre, wenn sich der Peter Pilz, der Florian Klenk und der Michael Nikbakhsh mal gemeinsam an einen Tisch vor Mikro setzen, um ein paar Sachen auszureden. Ja, das kann man machen, das sollten wir auch machen, allerdings nicht kurzfristig, denn augenblicklich ist ein Mütchen ziemlich erhitzt und wenn ein Gespräch eines braucht, dann sind das kühle Köpfe. Lassen wir die Hitze also ein wenig abklingen und dann kann man das schon machen. Das läuft uns ja nicht davon. So, und jetzt ab ins Studio.
Bei mir im Studio begrüße ich jetzt Ulrich Wüllenweber. Hallo Herr Wüllenweber, danke fürs Kommen.
Ulrich Wüllenweber
Hallo Herr Nikbakhsh.
Michael Nikbakhsh
Herr Wüllenweber, ich schlage vor, wir fangen ganz pragmatisch an. Wer ist Ulrich Wüllenweber und was verband ihn mit Christian Pilnacek?
Ulrich Wüllenweber
Ja gut, ich bin ja hier nach Wien eigentlich gekommen durch meine Ehefrau, die Anastasia, also die Katzi, Richard Lugner, So wird man das meistens dann ja auch wissen. Und das war eigentlich dann auch damals so eine Verbindung, wo wir auf einer Veranstaltung waren vom Richard im Schützenhaus, Schützhaus heißt Das Schutzhaus im 15. Bezirk, der hat ja damals eine Urkunde verliehen bekommen und da ist Christian dann damals auch dorthin gekommen. Aber ich glaube, das war also jetzt nicht, dass er speziell auf die Veranstaltung gekommen ist. Und so ist man natürlich dann ins Gespräch gekommen und man hat sich natürlich dann immer wieder mal irgendwo auf einer Veranstaltung mal in der Stadt und sowas gesehen.
Michael Nikbakhsh
Wann war das ungefähr? Also das Kennenlernen.
Ulrich Wüllenweber
Das muss Ende 2016, Anfang 2017 gewesen sein. Also das war damals die Scheidung mit der Kati Lugner noch, die war damals schon weg. Also darum denke ich mal, das war, ich glaube, November 16, dass es irgendwann so Ende 16, Anfang 17 war.
Michael Nikbakhsh
Sie sind Deutscher, Sie leben in Deutschland, sind aber immer wieder in Österreich. Erklären Sie das ein bisschen?
Ulrich Wüllenweber
Ja gut, ich habe zum einen natürlich sehr, sehr viel Verbindungen hier noch nach Wien rein und gut, solange jetzt der Richard noch gelebt hat natürlich auch. Und zu der Familie habe ich noch sehr, sehr gute Verbindungen und teilweise auch geschäftlich, wo ich natürlich hier in Wien bin.
Michael Nikbakhsh
Sie waren mit einer Frau verheiratet, die mit Richard Lugner verheiratet war. Ich bin in Society Sachen nicht so kundig.
Ulrich Wüllenweber
Verheiratet war sie nicht. Sie war sehr, sehr lange mit ihm zusammen, Also die Anastasia, die Katzi und mit der bin ich verheiratet.
Michael Nikbakhsh
Also mit der sind Sie bis heute verheiratet. Okay, alles klar. Also Sie haben Christian Pilnacek im Lugner Umfeld mehr oder weniger kennengelernt, 2016, 17. Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Chris Pilnacek beschreiben? Freundschaft. Freundschaft ist ein dehnbarer Begriff, eine gute Bekanntschaft. Was wäre es gewesen?
Ulrich Wüllenweber
Also gut, man muss dann dazu sagen, wir sind 2017, also Ende 2017 aus Wien ja weggezogen, waren dann ganz genauso immer sporadisch da hier in Wien und da hat sich natürlich dann auch die Verbindung zum Christian natürlich auch nicht so, hat sie nicht dauernd gesehen, ist ja auch klar. Richtig losgegangen ist es eigentlich dann so nach der Pandemie, da sind wir uns wieder über den Weg gelaufen im ersten Bezirk in der Herrengasse, da ist er ja auch sehr, sehr oft gewesen und da hat sich das dann eigentlich auch vertieft, sodass man schon sagen kann, bis zu seinem Ableben hin war das schon eine Freundschaft. Also wir haben schon sehr, sehr viel persönliche Sachen auch gesprochen oder auch miteinander, was man halt so natürlich hat, wo man schon sagt, das würde man jetzt einem normalen Bekannten nicht erzählen.
Michael Nikbakhsh
Sie haben ihn demnach auch getroffen, als er schon suspendiert war.
Ulrich Wüllenweber
Ich habe ihn getroffen, wo er schon suspendiert war. Ja.
Michael Nikbakhsh
Wie haben Sie diese Phase erlebt? Was hat er da erzählt?
Ulrich Wüllenweber
Gut, zu der Suspendierung selber hat er eigentlich so viel nie gesagt. Also es war halt natürlich immer, dass natürlich Richtung die Partei, was dann die Justizministerin war, Richtung Dr. Peter Pilz. Also die zwei sind ja auf jeden Fall gar keine Freunde gewesen. Ich glaube, die hätten sich auch nicht an den Tisch gesetzt. Aber richtig in die Richtung ging es eigentlich dann schon Richtung Justizministerium, was man ihm eigentlich da letztendlich angetan hat. Und dann liefen ja natürlich auch die verschiedenen Prozesse natürlich dann auch in Innsbruck, wo er teilweise dann auch Erstinstanz sich gewonnen hat und dann in der zweiten Instanz, wo wir uns natürlich darüber dann auch mal unterhalten haben, weil normalerweise sind ja unabhängige Richter, die darüber entscheiden. Und das ist jetzt nicht wie bei einer Privatperson, wo ich mal sage, der Richter hat wahrscheinlich doch falsch geurteilt oder ich möchte es bekämpfen, sondern ein Justizministerium sollte eigentlich dann schon, soweit du hast, ein Richter, der zum Ministerium eigentlich gehört, was der eigentlich jetzt urteilt, sollte eigentlich richtig sein, weil das ist wie im normalen Geschäftsleben auch, wenn ich da mit einem Mitarbeiter arbeite und bin mit dem nicht zufrieden und mit seiner Arbeit, dann muss man sich eigentlich trennen und das geht dann natürlich bei einem Richter nicht. Da hat man dann natürlich schon auch gemerkt, was er auch gesagt hat, dass es schon sehr, sehr willkürlich wach.
Michael Nikbakhsh
Wenige Wochen nach seinem Tod ist ein Mitschnitt öffentlich geworden, sogenannte Pilnacek Tape, hergestellt im Sommer 2023 in einem Restaurant im Cavalluccio in der Wiener Innenstadt. Und auf diesem Tape ist, da hören wir Christian Pilnacek sich bitter über Druck aus der ÖVP beklagt, über zumindest versuchte Interventionen, Einfluss auf staatsanwaltschaftliche Ermittlungen zu nehmen. War das in Gesprächen mit Ihnen ein Thema?
Ulrich Wüllenweber
Also er hat darüber jetzt nie direkt mal was gesagt, dass da jetzt irgendwo ein Druck ist, oder er hat schon mal da auch erwähnt, wo wir mal ein bisschen tiefer in der Geschichte waren, das war dann aber glaube ich auch, wo er noch mal in Innsbruck das letzte Verfahren hatte, dass er sich also schon verlassen fühlt. Also dass praktisch ihm von der Richtung für Leute, die er eigentlich oder mit denen er zusammengearbeitet hat, jetzt sagen wir es mal so, für ihn eigentlich nichts tun.
Michael Nikbakhsh
Verhältnis zu Wolfgang Sobotka jemals ein Thema gewesen?
Ulrich Wüllenweber
Ja, das ist ja eigentlich ein bisschen eine Geschichte, dass ja eigentlich in diesem Ort dort in der Herrengasse oder in dem Palais Vestel ist ja oben so eine Loge, wo bestimmte Herrschaften sich ja immer öfters mal aufgehalten haben und getroffen haben und da war natürlich auch Herr Sobotka öfters mal da, da habe ich ja damals auch mal die Anna kennengelernt und vor allen Dingen auch Christian hat sich da sehr oft oben auch aufgehalten und hat dort auch gearbeitet.
Michael Nikbakhsh
Kommen wir jetzt zu den Vorgängen am 19. 20. Oktober 2023 wo sie insofern eine Rolle spielen, als Sie die Person sind, die offiziell das letzte SMS von Christian Pilnacek bekommen hat. Rekapitulieren wir mal, wie dieser Tag eigentlich hätte laufen sollen, wenn ich es richtig im Kopf hab. Sie waren verabredet an diesem 19. Oktober zu einer Geschäftseröffnung um 18 Uhr in der Wiener Innenstadt.
Ulrich Wüllenweber
Das ist richtig, also 18 Uhr dreißig. Also wir hatten eigentlich zwei Termine. Einmal an diesem 19. Oktober zu dieser Geschäftseröffnung und am Montag drauf wollten wir uns eigentlich in Feuersbrunn beim Toni Mörwald zum Abendessen treffen und 18 Uhr dreißig war halt, ich weiß natürlich auch, dass er noch verschiedentliche Termine hatte, war ja auch Toni Faber zum Beispiel war ja auch noch da zu dieser Geschäftseröffnung und gegen 21 Uhr oder fast 21 Uhr habe ich ihm dann mal eine SMS geschickt und habe ihn halt gefragt. Ich dachte, du wolltest vorbeikommen. Daraufhin ist aber keine Antwort gekommen und habe das dann aber auch nicht mehr weiterverfolgt. Die Veranstaltung ging auch dann ziemlich lang, bin dann also zurück in die Wohnung und hab da dann aber dann auch das erste Mal dann wieder auf das Handy geschaut und hab dann gesehen, dass also zwei Mitteilungen eingegangen sind, hab die Mitteilung geöffnet und das war dann praktisch zwei SMS von Christian.
Michael Nikbakhsh
Dazu kommen wir gleich, um 18:30 Uhr wäre er mit Ihnen verabredet gewesen. Es gab also er hat Ihnen nicht kommuniziert, dass er nicht kommen wird. Laut den Akten war er um 20:30 Uhr jedenfalls noch in Wien da, allerdings in einem anderen Restaurant im Regina Margherita in der Wiener Innenstadt mit seiner Stieftochter. Das war Ihnen aber natürlich nicht bekannt, weil es keine Kommunikation gab.
Ulrich Wüllenweber
Das stimmt, ja.
Michael Nikbakhsh
War das für Sie üblich, dass er zusagt, aber dann nicht kommt? Ist das öfter mal so gewesen, weil Sie gesagt haben: Klar, er hat viele Verpflichtungen gehabt?
Ulrich Wüllenweber
Eigentlich nicht, weil normalerweise ist es schon so, dass er mir dann immer geschrieben hat oder angerufen hat. Meistens hat er es geschrieben, geschickt per SMS, er verspätet sich oder kann nicht kommen, aber dahin natürlich schon meistens dann vorher, bevor die Termine stattgefunden haben. Und ich habe mir dann schon gedacht, dass er also in der Stadt irgendwo oder beziehungsweise vielleicht am persönlichen Bereich einen wichtigen Termin gehabt hat. Kann ja natürlich auch bei Menschen wie Christian Pilnacek natürlich auch jederzeit vorkommen.
Michael Nikbakhsh
Es hat sich dann herausgestellt, dass er um kurz nach 22 Uhr auf der S5 Richtung Stockerau unterwegs war und zwar auf der falschen Richtungsfahrbahn, Richtungsfahrbahn Richtung Wien, nämlich er wurde dann dort von der Polizei von der Autobahn geholt, das Fahrzeug wurde an einen Parkplatz gebracht. Die Amtshandlung hat dann so zwischen und 23 Uhr stattgefunden, Alkomat Test, ganze behördliche Papierkram, der da zu erledigen ist und der wurde dann von Karin Wurms Mitbewohnerin in Rossatz, Anna P. Abgeholt. Die erste Nachricht, die sie bekommen haben, war um 23:14 Uhr, wenn ich es richtig im Kopf habe.
Ulrich Wüllenweber
24.
Michael Nikbakhsh
Verzeihung, 23 Uhr 24 und die hatte den Inhalt Verkehrskontrolle und ein Affen Emoji, also ein Affe.
Ulrich Wüllenweber
Der sich die Augen zuhält.
Michael Nikbakhsh
Genau. Und um 23:44 Uhr haben Sie dann die zweite Nachricht bekommen. Bin fertig, kann nicht mehr ohne weiteren Hinweis. Sie haben das dann in der gleichen Nacht noch gesehen, aber was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen? Haben Sie das irgendwie richtig interpretiert? Was heißt richtig? Haben Sie es überhaupt interpretieren können?
Ulrich Wüllenweber
Gut, ich hab's jetzt so gegen 00:30 Uhr, 00:45 Uhr, also auf die Minute kann ich das nicht mehr sagen, habe ich das dann gesehen. Verkehrskontrolle war für mich schon klar, weil er natürlich in letzter Zeit schon mal öfters auch dem Alkohol ein bisschen zugesprochen hat und wenn er mir dann schon schreibt Verkehrskontrolle mit dem Emoji Äffchen Auge zugehalten, habe ich mir schon gedacht, den hätten sie mit Alkohol erwischt. Das zweite, was dann natürlich dann gekommen ist, wo ich da gelesen habe ich natürlich dann schon in der Hinsicht gedacht, weil wir auch kurz davor noch davon gesprochen haben, dass wahrscheinlich diese Suspendierungen aufgehoben werden oder dass es in die Richtung geht. Da war er ja auch sehr euphorisch und dass er halt natürlich jetzt hier in dem Moment gesehen oh, alles was jetzt ich vorhatte, geht den Bach runter, morgen stehe ich in den Schlagzeilen, Pilnacek mit Alkohol am Scheuer erwischt. Mehr wusste ich ja zu dieser Zeit nachts um 00:30 Uhr nicht, oder 00:45. Und dann habe ich mir auch noch gedacht, rufe ich jetzt an, versuche ich es nochmal, ob ich ihn erreiche, aber habe dann gedacht um 00:30 Uhr, 1 Uhr, ich probiere es dann gleich morgen früh.
Michael Nikbakhsh
Morgen früh ist dann der 20. Oktober 2023, das ist auch der Tag des Auffindens des Leichnams. Um Uhr verständigt ein Baggerfahrer die Polizei. Sie haben wann vom Ableben des Christian Pilnacek erfahren, Wissen Sie das noch?
Ulrich Wüllenweber
Gut, ich bin dann Richtung Bahnhof gegangen, weil ich ja wieder zurückgefahren bin Richtung Vorarlberg, Deutschland und bin praktisch, weil ich immer früher dort bin und mir dort auch noch einen Kaffee und ein kleines Frühstück gönne, laufe ich in den Bahnhof rein und sehe schon so die erste Schlagzeile Christian Pilnacek tot.
Michael Nikbakhsh
Das war um?
Ulrich Wüllenweber
Also wo ich am Bahnhof angekommen bin, ich durfte auf die Minute festlegen, vielleicht so um halb neun sowas.
Michael Nikbakhsh
Sie haben dann in weiterer Folge Kontakt mit der Polizei aufgenommen, telefonisch, um dort zu erklären, ich habe da eine Nachricht bekommen.
Ulrich Wüllenweber
Gut, was ich natürlich dann sofort gedacht habe, ist natürlich eins, dass zum einen natürlich dann auch sofort die Daten ausgewertet werden und dadurch, dass ich eine deutsche Nummer habe, wird es wahrscheinlich dann auch schwieriger sein, mich dementsprechend ausfindig zu machen. Und da habe ich dann natürlich dann schon auch gedacht, es war jetzt nicht in diese Richtung, dass er sagt, das war alles jetzt in Anführungszeichen, ist der Berg runtergegangen, ich stehe morgen in der Zeitung, sondern es hat sich dann natürlich schon, wenn man Christian Pilnacek ist tot und dann jetzt diese Mitteilung, wo ich gedacht habe, du wirst doch jetzt nicht wirklich, wenn ich so sagen darf, die Scheiße gemacht haben und hast dich getötet. Und deswegen habe ich dann damals das BK angerufen, weil das für mich das nächste war, wo ich dann sage, die würden dann schon auch wissen, wer zuständig ist und hab denen gesagt, wenn ihr da jetzt was findet auf dem Handy, diese zwei Mitteilungen, das bin ich.
Michael Nikbakhsh
Sie hatten dann auch Kontakt mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich per Mail, telefonisch. Sie haben diesen einen Screenshot der Nachricht an das LKA geschickt, das wurde dort auch zum Akt genommen. Sie werden natürlich nicht gewusst haben, dass für die Polizei bereits faktisch Am Morgen des 20. Oktober der Suizid feststand.
Ulrich Wüllenweber
Nein, das habe ich natürlich nicht gewusst. Und nachdem ich ja dann mich gemeldet hatte, war ich dann auch schon im Zug und ich glaube, es war noch vor Salzburg, wo ich im Zug gesessen bin, wo dann ein Anruf kam vom LKA, der sich dann natürlich dann auch vorgestellt hat und hat Ist es richtig, dass Sie hier zwei SMS haben von Christian Pilnacek? Wo ich dann gesagt ja, habe es ihm dann auch noch mal vorgelesen, auch die Uhrzeiten dazu und er hat mich dann gebeten, ihm das bitte per Screenshot zu schicken.
Michael Nikbakhsh
Sie haben dann einen Einvernahmetermin vereinbart, zunächst unmittelbar, der wurde dann aber einmal verschoben. Tatsächlich wurden Sie dann, ich glaube, Ende November 2023 einvernehmen.
Ulrich Wüllenweber
Also ich musste den Termin verschieben, weil ich mit dem AUG dann tatsächlich eine eilige Operation hab machen lassen. Müssen und hatte dann am 29. November die Einvernahme, die war relativ knapp und.
Michael Nikbakhsh
Lässt sich im Prinzip auf einen Satz reduzieren. Für Sie, Ulrich Wüllenweber, war diese letzte Nachricht, bin fertig, kann nicht mehr, alles Liebe, eine Verabschiedung.
Ulrich Wüllenweber
Gut, man muss ja sagen, innerhalb kürzester Zeit war dann auch in der Zeitung drin, dass es scheinbar ein Suizid war und für mich war das natürlich dann auch klar eins, weil ich hatte natürlich weder einen Todeszeitpunkt noch sonst was. Am 29. Hat man ja so ungefähr gewusst, er ist scheinbar um 1 Uhr aus dem Haus gegangen und wenn man jetzt sieht, gut, OK, von der Zeit her, kurz vor 12 oder kurz vor 0 Uhr 1 Uhr losgegangen, kann man das jetzt tatsächlich dann so sehen, dass es eine Verabschiedungsnachricht war.
Michael Nikbakhsh
Sie haben das dann relativiert bei einer späteren Einvernahme bei der Wirtschafts und Korruptionsstaatsanwaltschaft, Dazu kommen wir noch vielleicht nur zum Rahmen und zur besseren Einordnung. Sie sind bis heute die einzige Person, die in Erscheinung getreten ist, die eine Nachricht bekommen hat, die in einem Verabschiedungskontext gelesen werden kann. Es gibt keine andere Person, soweit ich weiß.
Ulrich Wüllenweber
Gut, was ja noch dazu kommt, war ja, dass ich ja bei dieser Einvernahme am 29. November den Polizeibeamten ja dann auch gefragt hätte, es noch was gebracht, wenn ich in der Nacht angerufen habe. Weil das fragt man sich natürlich dann schon, wenn man jetzt weiß, da hat sich ein Freund umgebracht oder scheinbar umgebracht, das Spiel jetzt keine Rolle, aber wenn man jetzt davon ausgeht, macht man sich natürlich dann schon mal die Gedanken, hätte ich doch in der Nacht noch das Telefon in die Hand nehmen sollen und anrufen, Wobei mir dann aber der Polizeibeamte signalisiert hat, nein, es hätte nichts mehr.
Michael Nikbakhsh
Gebracht, warum er gewusst hat, dass das nichts mehr gebracht hat.
Ulrich Wüllenweber
Gut, vielleicht war es zum einen natürlich, dass er ein bisschen ein Schutz, aber dass man halt tatsächlich davon ausgegangen ist, gut, später hat man ja gewusst, er hat das Handy nicht mitgenommen, er hätte ihn also zum einen natürlich auch nicht erreichen können und dass die Todesfolge schon ziemlich nah auf die Mitteilung von mir war.
Michael Nikbakhsh
Also für Sie ist der Eindruck entstanden bei dieser Einvernahme, dass Christian Pilarzyk sich in einem kurzen Zeitabstand nach diesem SMS das Leben genommen hat, genau auf der Zeitachse diese Nachricht um 23 Uhr 44 die fiel faktisch zeitgleich mit dem Einsteigen ins Auto von Anna P. Am Parkplatz in Tulln zusammen, also zur besseren Orientierung. Laut dem Polizeiprotokoll der Autobahnpolizeiinspektion Stockerau wurde Anna P. Die ihn dort abgeholt hat, um Uhr der Schlüssel von Pilnaceks Lexus in die Hand gedrückt und die haben sich dann in Bewegung gesetzt Richtung Richtung Rossaz. Drei Minuten später, also war er entweder beim Einsteigen ins Auto oder saß bereits im Auto. Von Anna P. hat er ihnen diese eine bisher bekannte Nachricht geschickt. Das kann gut sein, dass das so ist, dass er in diesem Moment auch dieses Bedürfnis verspürte.
Tatsache ist, dass es aber weitere Kommunikation gab. Zumindest nach Aussagen von Anna P. und auch Karin Wurm hat er auf dem Weg nach Rossaz und dann auch im Haus in Rossaz mit anderen Leuten kommuniziert. So gesehen wäre die Nachricht an sie nicht die letzte gewesen, aber es ist zumindest die letzte bekannt. Wann Christian Pilnacek gestorben ist, wissen wir nicht. Der Leiter des Landeskriminalamts Niederösterreich hat zuletzt mehrfach betont, dass man den Todeszeitraum auf die Zeit zwischen dem Verlassen des Hauses das ist nach Aussage von Karin Wurm etwa 1 Uhr gewesen und im Auffindesleichen um Uhr irgendwo dazwischen sei er gestorben. Tatsache ist aber, es ist doch einige Zeit vergangen zwischen dieser Nachricht an sie und dem Eintritt des Todes. Es gab die Fahrt nach Rossaz, er war dort noch im Haus aufhältig, hat getrunken und hat dann das Haus verlassen.
Wenn Sie jetzt darauf zurückblicken auf diese, soweit bekannt, die Zeitenfolge und die Aneinanderreihung von Handlungen, wie stehen Sie dann zu dieser Verabschiedung?
Ulrich Wüllenweber
Gut, ich war ja dann in der Kulisse bei der Buchpräsentation von Dr. Pilz und da wurde ja dann durch die Gutachten, die ja noch nachträglich erstellt worden sind, wurden ja so ungefähr gesagt, das ist schon ein Weilchen her bis zum Morgen hin. Also es wird irgendwo mal was von 7 Uhr so ungefähr gesprochen, wo der Todeszeitpunkt eingetreten worden ist oder wo er eingetreten ist. Da stellt man sich dann schon die Kann es jetzt um tatsächlich eine Verabschiedungsnachricht sein oder ist es tatsächlich das gewesen, was ich da nachts um Uhr angenommen habe? Ich stehe morgen in der Zeitung, deswegen bin ich fertig, weil die prügeln jetzt alle auf mich ein und das andere ist natürlich dann schon auch natürlich, wenn man jetzt mal über diese ganze Zeit drüber hinwegschaut, wir sprechen ja jetzt zwischenzeitlich von Juni 25 und wenn er ja sehr sehr viele Sachen rausgeschickt hat, es müsste doch irgendwo tatsächlich mal irgendeiner aus der Versenkung rauskommen und ich habe auch eine SMS oder eine Verabschiedung oder eine E Mail oder irgendwas bekommen, die ähnlich ist oder wo tatsächlich vielleicht sogar noch mehr drinsteht, wie das, was Christian an.
Michael Nikbakhsh
Mich geschickt hat, habe ich mir auch gedacht. Also es gäbe eine Reihe von Personen, zu denen er einerseits direkten Kontakt hatte, also Anna P. Zum Beispiel oder eben auch Karin Wurm, auch seine Ehefrau hatte ja Familie. Tatsächlich sind sie die einzige Person, von der wir wissen, dass sie eine Nachricht bekommen hat, die in diesen Kontext gesetzt werden kann. Also ich vermisse ein wenig die anderen.
Ulrich Wüllenweber
Nachrichten offen gestellt, zumindest an die Kinder oder sowas, dass er vielleicht dann noch was geschickt hätte. Also er saß ja glaube ich dann schon noch eine gewisse Zeit im Auto, bis er ja da im Haus angekommen ist. Wenn man jetzt gut, ich bin kein Psychologe und kein Psychiater, es kann natürlich schon sein, wo alles eingeprasselt ist, wie gesagt, in der Nacht habe ich ja das mit der Geisterfahrt ja auch noch nicht gewusst und das ist natürlich dann schon nochmal eine ganz andere Geschichte, wie wenn ich ja nur innerer Verkehrskontrolle mit Alkohol erwischt werde, dass er da vielleicht, wenn man es jetzt mal so sieht, wie ich es am Anfang auch gesehen habe, dass er da tatsächlich so weit war, dass er sagt, ich beende alles. Wenn er dann aber noch weitere SMS und alles geschickt hat und das nicht irgendwo natürlich jetzt was weiteres auftaucht und keiner kommt jetzt nach der langen Zeit und sagt, ich habe auch was ähnliches bekommen, kann man es eigentlich fast nicht mehr dahingehend sehen, dass es eine Verabschiedungsnachricht war, sondern dass es tatsächlich ich bin fertig, weil ich werde jetzt komplett durch die Kloake gezogen.
Michael Nikbakhsh
Kann sein, dass sich das Kann nicht mehr auch darauf bezog, dass er nicht mehr zu einem Treffen mit ihnen kommen kann, weil sie ja verabredet waren.
Ulrich Wüllenweber
Gut, wenn es jetzt um die Verabredung gegangen wäre, der hätte es schon konkreter geschrieben und zumal wir ja dann auch für den Montag ja noch den Termin hätte, weil es war eigentlich so immer das Typische, wo er dann gesagt hätte, Ich konnte nicht mehr kommen oder ich bin verhindert gewesen, Aber wir sehen uns ja dann am Montag. Das war ja nicht der Fall. Also deswegen glaube ich schon dann an das Erstere.
Michael Nikbakhsh
Sie haben ja in einem, wir haben ja ein sehr langes, ausführliches Gespräch geführt vor einigen Wochen, dazwischen auch immer wieder telefoniert. Sie haben mir damals gesagt, er habe Pläne gehabt für den Rest seines Lebens, unter Anführungszeichen. Und diese Pläne hätten aber nichts mehr mit dem Justizministerium zu tun gehabt.
Ulrich Wüllenweber
Also ich habe natürlich da, wo er so euphorisch war und dann gesagt hat, dass er davon ausgeht, dass jetzt die Beurlaubungen aufgehoben werden, habe ich ja noch zu ihm gesagt, Christian, du wirst ja nicht mehr in das Schlangennest dich jetzt reinsetzen. Und dann hat er Nein, das wird er nicht. Seine Pläne sind dahingehend, sein größter Wunsch ist nochmals in das Büro reinzukommen, weil scheinbar hat er da noch persönliche Sachen drin, die er holen möchte. Und wir haben dann auch mal darüber gesprochen, wo er gesagt hat, er hat Angebote in der Privatwirtschaft und hat auch mal von Liechtenstein gesprochen.
Michael Nikbakhsh
Also er wolle für eine Firma in.
Ulrich Wüllenweber
Liechtenstein arbeiten, also für ein Unternehmen oder für eine Firma.
Michael Nikbakhsh
Hat er da irgendwas detailliert?
Ulrich Wüllenweber
Nein, also genaueres hat er nicht gesagt, sondern nur, dass er praktisch schon vorhat, in die Privatwirtschaft zu gehen, weil wir hatten uns auch noch darüber unterhalten. Wir wissen ja, wie alt er ist. Wo ich natürlich dann auch zu ihm gesagt Du hast ein gewisses Alter, du könntest ja auch in Pension ja dann gehen oder ich weiß ja nicht, wenn du dann noch sagst, von der ganzen Belastung her, von der Psyche her erst mal noch eine Weile, dass du dann natürlich vielleicht krank bist oder sonst was, bis du da wieder dich auch gefasst hast, weil es sind ja natürlich schon schwerwiegende Eingriffe gewesen, die da stattgefunden haben. Wo ich dann auch zu ihm gesagt habe, deine Pension wird wahrscheinlich so hoch sein, wie das, was du jetzt seither auch bekommen hast mit der Aufhebung bzw. Mit der Beurlaubung. Und da ist dann aber dann gekommen, wo er gesagt hat, dass er schon vorhat, in die Privatwirtschaft zu gehen.
Michael Nikbakhsh
Also er wollte die Aufhebung der Suspendierung abwarten und dann das Ministerium verlassen. An anderer Stelle ist etwas bekannt geworden, nämlich rund um einen geplanten Hauskauf in Rossatz. Demnach habe Christian Pinot ein Haus kaufen wollen Kaufpreis über eine Million Euro. Das Geld hätte eben ein anderer Freund, Wolfgang Raubal. Kannten Sie den eigentlich?
Ulrich Wüllenweber
Nein, nein, kannte ich nicht vorgestreckt.
Michael Nikbakhsh
Und Pilnacek habe auf Nachfrage, wo er das Geld hernehme, um das zu bezahlen, gesagt, er erwarte eine Zahlung aus Dubai von über einer Million Euro. Wissen Sie dazu irgendwas?
Ulrich Wüllenweber
Also dass er Richtung Dubai oder beziehungsweise ins Ausland Beziehungen hatte und dass er, glaube ich, auch nebenher irgendwelche Tätigkeiten vielleicht oder Beratung gemacht hat, das habe ich mir schon auch gedacht, weil was hat er sonst die ganze Zeit eigentlich immer zum Arbeiten gehabt? Weil fürs Ministerium oder für seinen Job hat er ja nicht gearbeitet, da war er beurlaubt. Und dass er irgendwo schon ein bisschen was gemacht hat, habe ich mir eigentlich schon gedacht. Direkt Richtung Dubai hat er mir nicht gesagt, aber das sieht man eigentlich jetzt daran, wenn ich mir natürlich ein Haus in dieser Höhe kaufen möchte, dass eigentlich das schon dann geplant war, wie er auch gesagt hat, in die freie Wirtschaft und wo er dann schon dementsprechend auch ein Geld verdient, mit dem er das abzahlt, weil so klar war im Kopf schon, dass er sich keine Schulden von 1,3 oder 1,4 Millionen an die Hacken klebt und kann es ja nachher nicht bezahlen.
Michael Nikbakhsh
Kommen wir zu Datenträgern. Nachdem Sie ihn ja immer wieder mal getroffen haben, könnte es ja sein, dass Sie mal seinen Laptop gesehen haben. Bier an dem arbeitete der ist insofern interessant, weil er nicht mit übergeben wurde aus dem Haus in Rossatz, nicht an die Polizei übergeben wurde, der wurde vergessen und ist dann auf Reisen gegangen. Im Zentrum dieser Geschichte stehen Anna P.
und Karin Wurm. Und ein Aspekt an diesem Laptop, der mich durchaus irritiert ist, nach übereinstimmenden Aussagen sei dieses Gerät nicht passwortgeschützt gewesen. Haben Sie dazu Wahrnehmungen?
Ulrich Wüllenweber
Also dadurch, dass er ja, wie gesagt, im Kochamt sehr oft gesessen ist, saßen wir auch mal. Da kam auch von einem Termin oder von unterwegs hat er seine Aktetaschen auch, also er hat sie eigentlich fast immer dabei gehabt und hat sich dann nach oben begeben in den ersten Stock und wir hatten eigentlich schon ein Gespräch gehabt und ich habe ihm noch was zum Trinken geholt und bin damit hochgekommen. Da saßen wir am Tisch und da hat er das Gerät auch aufgeklappt und das erste, was er da gemacht hat, waren Zahlenbuchstaben, also irgendwas eingeben, bevor der Rechner richtig hochgefahren ist. Also deswegen bin ich mir auch sicher, dass der Passwort geschützt war. Und das andere war auch sehr oft, dass er hergegangen ist und ist in die Stadt gegangen oder wir sind irgendwo ums Eck zum Essen gegangen und dann hat er die Tasche genommen und hat die oben da an dem Bücherregal, was es da gibt, abgestellt oder so zwischen reingestellt. Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass ein Mensch wie Christian Pilnacek seine Aktentasche mit einem Laptop irgendwo abstellt und weggeht und das Ding ist nicht passwortgeschützt.
Michael Nikbakhsh
Man hört dann immer wieder, nun gut, er sei in technischen Belangen nicht so beschlagen gewesen. Also ich denke, ein Passwort bedienen kann wirklich jeder, aber man weiß es nicht. Karin Wurm hat erzählt, dass ein USB Stick verschwunden sei, er sei nicht auf in Bau, er habe den immer bei sich getragen, das sei seine Lebensversicherung gewesen, den jemals gesehen, davon gehört kann ich.
Ulrich Wüllenweber
Jetzt nicht dazu sagen. Aber selbst wenn er oben gesessen ist, wenn ich ihn gesehen habe, kann ich mich nicht daran erinnern, dass irgendwo mal ein USB Stick in dem Laptop gesteckt ist oder dass er jetzt irgendwo speziell was rausgeholt hat und auf den Tisch gelegt hat. Aber wie gesagt, es ist jetzt aber auch ein Merkmal, wo ich jetzt nicht so hundertprozentig drauf geachtet habe, dass ich jetzt also mit Sicherheit sagen könnte, ich habe einen USB Stick gesehen oder nicht gesehen.
Michael Nikbakhsh
Das Handy. Das Handy spielt insofern eine Rolle, als es das wurde der Polizei übergeben von Anna P. Noch am Tag des Auffindens des Leichnam am Nachmittag des 20. Oktober. Das wurde dann dem Anwalt der Witwe übergeben, der es schlussendlich der Witwe von Christian Pilnacek überantwortet hat. Da war die ist auf dem Weg, den das Handy genommen hat, irgendwann mal reingeschaut worden. Alle, die das Ding in der Hand haben, nein, das haben sie nicht.
Wissen Sie, wie das geschützt war? War das Fingerabdruck Gesicht eine Zahlenkombination oder war es auch offen?
Ulrich Wüllenweber
Also ganz genau kann ich es nicht sagen, aber ich glaube, der hatte das mit der Gesichtserkennung geschützt gehabt, weil wenn wir so am Tisch gesessen sind oder sowas, ich glaube, er hat es sich dann praktisch immer hingehalten, dass die Gesichtserkennung praktisch darüber geht also nicht per Code. Übrigens auch an dem 29.11. Bei der Vernehmung habe ich ja gefragt, weil doch unterschiedliche Sachen, ja natürlich, was mir uns hin und her geschrieben haben oder auch Bilder, die wir uns mal hin und her geschickt haben, hatte ich den Polizeibeamten auch gefragt, was ist eigentlich mit dem Handy passiert? Und da hat er mir dann also auch gesagt, dass was zwischenzeitlich bekannt ist, nein, es wurde nicht ausgelesen, wurde praktisch direkt abgeholt und an den Anwalt der Familie übergeben.
Michael Nikbakhsh
Ja, die Argumentation seitens der Polizei ist, nachdem der Suizid feststand, gab es keine Veranlassung, da weiter nachzuforschen und hineinzuschauen. Ich habe die Witwe von Christian Pilnacek bereits erwähnt, Caroline List hat das Handy schlussendlich in Empfang genommen, sagt sie hat es dann in weiterer Folge aus Kummer mit einem Bunsenbrenner vernichtet. Hatten Sie Kontakt mit Caroline List?
Ulrich Wüllenweber
Gut, ich habe ihr natürlich damals die Beileidsbekundung geschickt, hatte aber dann sonst erstmal keinen Kontakt. Und dann gibt es ja praktisch ja noch jemand, der das zweite Buch geschrieben hat, der Rohofer, der hatte mir dann mal über Instagram eine Mitteilung geschickt, dass er also dabei ist, ein Buch zu machen über Christian Pilnacek und ob ich die Person bin, der die letzte SMS bekommen hat. Ich hatte dann auch mal kurz mit ihm telefoniert, wo er mir dann auch gesagt hat, er hat mit der Frau List oder er hat Kontakt mit ihr und soviel ich noch weiß, hat er dann damals auch gesagt, dass sie, glaube ich, den Namen von mir dann auch direkt noch mal vorgebracht hat mit dieser letzten SMS. Und daraufhin, weil ich bin immer sehr vorsichtig, wenn mich ein Journalist oder ein Reporter oder irgendwo in diese Richtung was anschreibt, weil wir kriegen auch aus Deutschland von verschiedenen Fernsehsendern oder sonst was immer wieder auch bis heute immer noch irgendwelche Anfragen, wo viel Blödsinn dabei ist. Und deswegen habe ich sie dann damals auch angerufen und habe sie gefragt, ob sie den Herrn Rohofer kennt. Und sie hat es dann auch bejaht und hat mir dann auch versichert, dass der also seriös wäre und dass ich auf jeden Fall mit ihm reden könnte. Und wir sind natürlich dann so noch in das verschiedene Gespräch gekommen, auch so bisschen noch über den Ablauf in der Nacht, weil ich immer gesagt Ich kann mir eigentlich jetzt nicht vorstellen dass der Christian sich tatsächlich hier ins Wasser gegangen ist und hab dann eigentlich für mich auch selber immer so ein bisschen gedacht, vielleicht tatsächlich, also ich kannte die Umgebung nicht bis zu diesem Zeitpunkt.
Die Umgebung habe ich alles erst viel viel später kennengelernt oder ist mir dann gesagt worden, aber dass er vielleicht dann doch irgendwo gestürzt ist oder irgendwas war oder dass es vielleicht ein Unfall war. So habe ich mir das eigentlich immer bisschen in den Kopf gesetzt. Und was mir aber dann noch hinter Gedanken geblieben ist, wo ich das so gesagt habe, wo sie zu mir gesagt: Erstmal hat sie sich natürlich ein bisschen negativ über die Karin Wurm abgelassen und dann wo sie zu mir gesagt hat, nein, das wäre kein Suizid gewesen.
Michael Nikbakhsh
Moment, Caroline List hat Ihnen gesagt, dass das kein Suizid gewesen sein könnte.
Ulrich Wüllenweber
Also sie geht davon aus, dass es kein Suizid war.
Michael Nikbakhsh
Wann war das?
Ulrich Wüllenweber
Ich glaube die erste Nachricht habe ich am 6. Oktober 24 gekriegt von Herrn Rohofer. Ich glaube innerhalb der nächsten 10 Tage, wo ich dann mal mit ihr da das erste Gespräch hatte.
Michael Nikbakhsh
Aber da sind wir ja schon ein Jahr nach dem Tod dann.
Ulrich Wüllenweber
Genau, ist eigentlich fast ein Jahr nach dem Tod.
Michael Nikbakhsh
Ja. Also in einem Gespräch fast ein Jahr nach dem Tod hat Ihnen die Witwe gesagt, dass sie das nicht für einen Suizid hält. Ja, wie haben Sie darauf reagiert?
Ulrich Wüllenweber
Ja gut, ich hab ihr dann auch gesagt, dass ich mir im Kopf eigentlich immer das so eingeredet habe, dass er sich nicht selbst umgebracht hat, sondern dass es ein Unfall war. Viel mehr haben wir aber dann damals auch nicht mehr gesprochen darüber. Auch dass sie natürlich das Handy hatte, dass sie es vernichtet hat und sowas. Das sind alles Sachen, die habe ich ja dann praktisch erst viel viel später erfahren.
Michael Nikbakhsh
Sie hatten dann im Mai 2025 eine Einvernahme bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Da wurden Sie nochmal auf die frühere Einvernahme im November 23 angesprochen, wo sie eben geäußert haben, das sei eine Verabschiedung gewesen. Sie haben das eben relativiert, so wie Sie jetzt auch gesagt haben, dass in dem Kontext, der sich Ihnen jetzt darstellt, diese letzte Nachricht doch anders.
Ulrich Wüllenweber
Gut, nachdem ich ja da in der Kulisse war und die Buchpräsentation ja war, bin ich natürlich schon auch ein bisschen erschrocken gewesen, was da alles an dem Abend natürlich auf den Tisch gekommen ist. Wir wissen, es gibt natürlich hier alles unterschiedliche Leute in Wien, die einen sagen so, die anderen so. Da wird sehr, sehr viel darüber gesprochen, von angefangen, dass das ganze Buch wahrscheinlich alles mehr wie ein Märchenbuch und sowas ist, aber dann trotzdem von der Uhrzeit her, weil natürlich der deutsche Gerichtsmediziner ist mir natürlich schon ein Begriff und ich hatte ihn auch mal in Berlin getroffen und gesprochen. Wir wissen ja auch, der bringt sehr, sehr viele Bücher raus und hat auch sehr gute Bücher rausgebracht. Das ist eigentlich schon klar, er hat jetzt keine Bilder gehabt, aber nach den Beschreibungen. Und wenn man jetzt dann natürlich davon ausgeht, dass der sagt und auch der in Innsbruck, dass der Tod später eingetroffen ist, wo ich mir dann auch gedacht habe, es kann so nicht sein. Und das war ja das, was ich auch dann relativiert habe bei der Staatsanwaltschaft, wo ich gesagt habe, wenn der Todeszeitpunkt tatsächlich so ist, wie es mir am 29. November kundgetan wurde, dann kann man es als Abschiedsnachricht unter Umständen sehen, wenn das so ist, wie es jetzt in der Buchpräsentation war, dass der Tod erst morgens um 7 oder 6 Uhr eingetroffen ist. Wie gesagt, ich habe es vorhin schon mal gesagt, ich bin kein Psychologe oder Psychiater, ich kann jetzt nicht sagen, es hat ja auch noch nie jemand mit einem gesprochen, der einen Selbstmord gemacht hat, was in den Leuten Köpfe vorgeht. Aber ich konnte mir jetzt einfach nicht mehr vorstellen, dass der Christian tatsächlich um ein Uhr das Haus verlässt, sich jetzt im Prinzip sechs Stunden irgendwo da am Ufer hinsitzt, ein paar Zigaretten raucht und sich dann entschließt, jetzt gehe ich ins Wasser. Deswegen habe ich dann auch praktisch gesagt, von dem Zeitspann her für mich kann ich jetzt nicht mehr daran glauben, dass es tatsächlich, wenn es so ist, dass der Todeszeitpunkt so war, dass es eine Verabschiedungsnachricht ist.
Michael Nikbakhsh
Gab es darauf eine Reaktion von Frau List?
Ulrich Wüllenweber
Eigentlich wenig.
Michael Nikbakhsh
Also Sie haben einmal mit ihr, das war dieses zentrale Gespräch, das Sie geführt haben.
Ulrich Wüllenweber
Achso, ja, jetzt kommt da natürlich noch eins. Ich hatte natürlich ja noch sehr, sehr viele Bilder, die wir mal gemacht haben, auch damals noch mit der Anastasia, mit dem Christian. Und irgendwann mal habe ich den Herrn Rohofer gefragt, weil er ja doch den starken Kontakt zu der Frau List hat, was er denkt, ob sie vielleicht daran Interesse hätte, zumindest die normalen Bilder jetzt nicht unbedingt, wo die Anastasia drauf ist, vorbei. Das ist ja nichts Verwerfliches, ist ja nicht die Karin Wurm, ob sie vielleicht die Bilder haben möchte. Und er hat mir dann gesagt, ja, und nachdem ich dann bei der Staatsanwaltschaft war, weil sie ja damals zu mir gesagt hat, dass sie nicht davon ausgeht, dass es ein Suizid war, hatte ich sie noch mal angerufen, habe ihr dann gesagt, oder das war eigentlich meine wie soll ich ihr die Bilder zukommen lassen, Weil die sind natürlich schon hoch aufgelöst, natürlich Datenträger oder irgendwas, weil die jetzt direkt per Mail zum Verschicken kann man mal mit ein, zwei oder zehn Bildern machen. Da bin ich aber gar nicht dazugekommen, sondern ich habe ihr dann ja gesagt, dass ich noch mal vernommen worden bin von der Staatsanwaltschaft. Und das Erste, was dann gleichgekommen ist von ihr, also sie hat mich ziemlich angefahren, muss man sagen, also teilweise auch beleidigend, wo ich zu ihr dann auch gesagt also so lasse ich auch mit mir nicht sprechen.
Michael Nikbakhsh
Warum hätte sie sie beleidigt?
Ulrich Wüllenweber
Ja, das kommt jetzt. Also weil ich dann gesagt habe, dass ich das praktisch relativiert habe daraufhin, was ich gerade auch gesagt habe, die zwei unterschiedlichen Zeiten, Wenn nachts gegen 1 Uhr kann man davon ausgehen, wenn es morgens war, kann man nicht mehr davon ausgehen. Und dann hat sie, also ohne jetzt die anderen Sachen dazu, was sie mir noch in den Kopf geworfen hat, wirklich, wie kann man denn so saublöd sein, zu der Staatsanwaltschaft gehen und da jetzt praktisch das so anzugeben und auch, einem Herrn Peter Pilz oder der FPÖ. Jetzt sozusagen das Sprungbrett zu bilden, damit die den Untersuchungsausschuss machen können.
Michael Nikbakhsh
Aber Sie haben ja gesagt, dass sie noch annähernd ein Jahr nach dem Tod Ihnen gesagt haben, das sei kein Suizid gewesen.
Ulrich Wüllenweber
Das ist ja das, was Sie ihr ja dann vorgetragen haben. Da habe ich ja noch zu ihr gesagt, Frau List, in unserem letzten Telefongespräch haben Sie mir doch noch selbst gesagt, es war kein Suizid und jetzt machen Sie mir einen Vorwurf oder gehen mich dementsprechend an, also auch ein bisschen unter der Gürtellinie. Ich möchte jetzt hier nicht alles sagen, was am Telefon gefallen ist, dass Sie mir zu einmal sagen, kann man so saublöd sein und kann das im Prinzip anders darstellen. Und dann habe ich ja ihr noch gesagt, es müsste doch eigentlich auch in ihrem Interesse sein, weil ich natürlich auch immer davon ausgegangen bin und Christian könnte vielleicht auch eine Lebensversicherung oder irgendwas haben, dass wenn er das tatsächlich ans Tageslicht kommt, der hat sich ja nicht selbst umgebracht, es war ein Unfall. Oder vielleicht tatsächlich, dass irgendjemand mitgewirkt hat, dass dann auch von der Versicherung oder irgendwo vielleicht auch noch ein Geld fließt, dass zumindest mal die Kinder oder irgendjemand, der noch zugutekommt, wo sie dann gesagt hat: Nein, also Geld wäre da sowieso nicht zu erwarten. Und sie hat eigentlich dann auch ein bisschen negativ von ihm gesprochen, so ungefähr der Alkoholiker oder Der war ja zuletzt Alkoholiker. Und ja, natürlich dann auch die Geschichte, dass sie sich da ja mit einer anderen Frau eingelassen hat.
Michael Nikbakhsh
Das war die Reaktion.
Ulrich Wüllenweber
Das war die Reaktion, ja. Aber wo ich wirklich richtig gedacht habe, wo sie zu mir gesagt Also wie kann man wirklich so blöd sein, dorthin zu gehen? Und wo ich zu ihr gesagt habe: Also einmal sagen sie natürlich so zu mir ein Jahr vorher ungefähr und jetzt sagen sie auf einmal zu Das war ein Suizid.
Michael Nikbakhsh
Also hat sie in dem Gespräch zu verstehen gegeben, dass sie es nun doch für einen Suizid hält. OK, das heißt da lag dann wieder nicht ganz ein Jahr dazwischen.
Ulrich Wüllenweber
Ja, also da wo ich das erste Mal mit dir gesprochen habe. Ja, also war es im Prinzip, das eine war im Oktober 24 und dann jetzt im Mai 25, was mich ja dann auch noch gewundert hat, weil sie haben mich natürlich wie gesagt, ziemlich angegriffen und hat dann auch gesagt so ungefähr, wer ich denn überhaupt so bin mit der Verbindung, Also dass man sich halt hier jetzt aufspielt mit der Verbindung zu Christian hin, weil er natürlich jetzt irgendwo aus dem Bekanntenkreis, ich jetzt mit den Leuten nicht so bekannt war. Und was mich dann auch noch, aber jetzt erst im Nachhinein noch ein bisschen gewundert hat, weil sie zu mir gesagt hat, sie mit ihrem fünfmaligen Treffen mit dem Christian, ich bin ja jetzt noch mal so ein bisschen durchgegangen. Also das habe ich übrigens ja auch immer gesagt. Ich glaube WhatsApp oder sowas hat er vielleicht tatsächlich mit der Karin Wurm geschrieben oder vielleicht mit einem Einzelnen, weil ich hatte ihm auch mal was per WhatsApp geschrieben, wo er mir gesagt hat, er benutzt eigentlich WhatsApp nicht. Ich habe dann noch mal die SMS noch mal durchgeguckt und durchgezählt. Es sind tatsächlich fünfmal.
Also was wir uns per SMS verabredet haben, sind fünfmal praktisch, wo wir uns verabredet haben.
Michael Nikbakhsh
Die Witwe hat sie auf fünf Treffen angesprochen. Genau.
Ulrich Wüllenweber
Also so in ihrem. Sie war sehr, sehr aufgeregt oder erregt, wo sie zu mir gesagt hat, sie mit ihrem Weil Sie fünfmal den Christian so ungefähr getroffen haben, wollen Sie dann.
Michael Nikbakhsh
Be andeuten, sie könnte ins Handy reingeschaut haben und sich das quasi zusammengerechnet haben.
Ulrich Wüllenweber
Gut, wir sind ja beides Männer. Wir wissen ja die Neugierde von einer Frau, vor allen Dingen, wenn dann auch noch mal andere Frauen im Spiel oder sowas sind. Also ich kann mir jetzt ist meine Meinung. Man muss aufpassen, was man sagt, sonst hat man ja vielleicht gleich wieder die nächsten klagenden Rechtsanwälte drin. Aber ich glaube auch in Österreich darf man die Meinung sagen. Sie kann mir nicht vorstellen, dass sie nicht in das Handy geschaut hat.
Michael Nikbakhsh
Vielleicht als Ergänzung. Sie haben gesagt, Sie glauben, dass das Handy mit Gesichtserkennung zu öffnen war. Caroline List hat aber allerdings selbst bei einer Einvernahme angegeben, dass in der Geldtasche von Christian Pilnacek ein Zettel war mit handschriftlichen Zahlen drauf. Sie hat das Pin und Puck genannt. Wir wissen nicht, ob anhand dieser Codes das Telefon zu öffnen gewesen wäre, aber das Zeug war jedenfalls in ihrem Besitz.
Ulrich Wüllenweber
Gut, aber man kann ja natürlich auch zum. Also man kann auch zum Anbieter gehen und dadurch, dass sie ja die Witwe ist. Sie hat das Handy, wenn Sie Ich weiß nicht, Also ich weiß, es ist von der Österreichischen Telekom auf, weil ich hatte mal früher auch einen Anschluss hier. Da gehen Sie in den Laden reinlegen, Ihren Ausweis hin. Oder wenn Sie natürlich auch über online in das Portal reingehen, sehen Sie sofort übrigens auch dann die Pindo mach.
Michael Nikbakhsh
Also ich wollte jetzt nur angemerkt haben, dass wir nicht wissen. Sie selbst sagt, sie habe nicht hineingeschaut, wie auch alle anderen, die dazu befragt wurden, gesagt haben, sie hätten nicht reingeschaut.
Ulrich Wüllenweber
Gut, das kann man jetzt annehmen, kann man nicht annehmen. Aber wie ich schon gesagt habe, meine Meinungsäusserin dahin, weil mir ist es halt jetzt komisch vorkommen mit diesem fünfmal Treffen, was ja übrigens nicht stimmt. Wir haben uns oft so verabredet, weil ich ja auch wieder gewusst habe, wann ich nach Wien komme, wo ich zu ihm gesagt Ich bin da. Oder wir haben uns auch spontan getroffen, weil man natürlich auch über den Weg sich gelaufen ist in Wien, man war ja immer so ungefähr im gleichen Zirkel unterwegs, aber dass man sich tatsächlich diese Verabredung, die wir getroffen haben zwischen 22 und seinem Ableben, waren fünfmal, das hätte.
Michael Nikbakhsh
Sich aus einem Chatverlauf, SMS Verlauf heraus.
Ulrich Wüllenweber
Rekonstruieren lassen, draufschauen, hätten Sie es da raussäen können. Ja, da waren Absagen drin, wo er auch in Urlaub gefahren ist. Oder wie gesagt, wir haben ja vorhin mal davon gesprochen von einem Verfahren in Innsbruck, wo ich ihm davor noch geschrieben habe, ich drücke dir alle Daumen, alles Gute, das war eigentlich da drin, Aber wenn man es jetzt durchzählt, konkret, das, was wir uns verabredet haben praktisch über dieses Portal, war fünfmal, Wenn Sie jetzt.
Michael Nikbakhsh
Auf diese Zeit zurückblicken bis zum 19. 20. Oktober 2023 mit all dem, was da an Informationen rundherum entstanden ist, wie lautet da Ihre Zusammenfassung?
Ulrich Wüllenweber
Ja gut, was wir vorhin schon mal erwähnt haben, also was für mich ganz, ganz komisch ist, ist ja tatsächlich, dass noch nie irgendwo einer jetzt mal aus der Ecke rausgekommen ist und hat gesagt, ich habe die und die Nachrichten von Christian Pilnacek in der Nacht noch bekommen. Also egal in welche Richtung es ja geht, zumindest dann auch, dass irgendjemand vielleicht dann auch noch geschrieben hat, wie mir: Alles liebe, ich kann nicht mehr, oder war ja andersrum, kann ich mir alles liebe oder vielleicht mehr geschrieben hat, ist für mich natürlich dann schon eine Frage, wenn man es jetzt natürlich dann auch weiterwies, was die Anna gesagt hat, er hat sehr, sehr viel geschrieben, was hat er dann tatsächlich geschrieben? Also ich möchte jetzt hier nicht irgendwie Spekulationen oder sowas machen, ob er da an bestimmte Politiker, Innenministerium, Polizei oder sonst was geschrieben hat, aber es ist natürlich dann schon komisch war, dass er nur eine einzige Nachricht eigentlich rausgeschickt hat, die das betrifft oder wo man jetzt annehmen könnte, das geht in diese Richtung. Oder auch natürlich auch, wenn man es jetzt andersrum sieht, ich bin fertig, weil sie mich da erwischt haben, zwischenzeitlich war ich ja auch Geisterfahrt, ist natürlich sehr heftig, meine Beurlaubung wird nicht mehr aufgehoben, das wird alles jetzt noch schlimmer, ich kriege Disziplinarverfahren, auch das gehe ich jetzt mal davon aus, hat er an irgendjemand geschrieben.
Michael Nikbakhsh
Herr Wüllenweber, ich danke Ihnen für die Bereitschaft und Ihre Zeit.
Ulrich Wüllenweber
Ich danke Ihnen auch.
Autor:in:Michael Nikbakhsh |