Ganz Offen Gesagt
Über die Zukunft des österreichischen Pensionssystems - mit Christine Mayrhuber

In dieser Folge spricht Anna-Lisa Bier mit Christine Mayrhuber, Ökonomin, stellvertretende WIFO-Direktorin und Vorsitzende der Alterssicherungskommission, über die Zukunft des österreichischen Pensionssystems. Mayrhuber thematisiert die zentralen Herausforderungen des Pensionssystems, die Notwendigkeit von Reformen und zeigt auf, wie bestehende Ungleichheiten sowie das Vertrauen junger Menschen das System und dessen Zukunft prägen.

Anna-Lisa Bier

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Ganz offen gesagt, dem Podcast für Politik Politik Interessierte. Mein Name ist Annalisa Bier und heute geht es um ein Thema, das mich und meine Generation beschäftigt, auch wenn wir eigentlich noch weit davon entfernt die Pension. Mitten in Debatten über ein höheres Pensionsantrittsalter, konkreter Sparpläne im Staatshaushalt und dem zunehmenden Reformdruck frage ich mich, wie viele andere in meinem Alter, ob ich mich zukünftig noch auf ein Pensionssystem verlassen kann, das für Generationen vor mir funktioniert hat. Genau darüber spreche ich mit meinem heutigen Gast, Christine Mayrhuber. Sie ist Ökonomin und stellvertretende Direktorin des WIFO, dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung. Dort forscht sie seit vielen Jahren zu Arbeitsmarkteinkommen, sozialer Sicherung und Pensionsfragen. Seit April 2024 ist Meyer Huber außerdem Vorsitzende der Alterssicherungskommission, die für die langfristige Einschätzung der Pensionsentwicklung in Österreich zuständig ist.

Ich möchte von ihr wissen, was junge Menschen realistisch vom österreichischen Pensionssystem erwarten können und was sich ändern muss, damit die Absicherung im Alter auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Schönen guten Tag Frau Mayrhuber. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch nehmen.

Christine Mayrhuber
Hallo Frau Bier, danke für die Einladung.

Anna-Lisa Bier
Bevor wir ins Gespräch einsteigen, kommen wir zur Transparenzpassage, für die unser Podcast bekannt ist. Dabei geht es darum, offenzulegen, woher wir beide uns kennen und ob Sie aktuell für eine Partei oder eine parteinahe Organisation tätig sind oder waren. Die erste Frage kann ich schon mal vorwegnehmen. Wir kannten uns bis zu meiner Interviewanfrage nicht und sind uns heute das erste Mal persönlich begegnet, so wie es ist.

Christine Mayrhuber
Genau.

Anna-Lisa Bier
Und bei der zweiten waren Sie oder sind Sie für eine Partei oder eine parteinahe Organisation jemals tätig gewesen?

Christine Mayrhuber

Nein, bin ich nicht. Ich bin Mitglied bei der NÖK, bei der Nationalökonomischen Gesellschaft und ich bin Mitglied beim Beigewohn, beim Beirat für wirtschafts,- sozial und umweltpolitische Alternativen. Aber das sind Fachorganisationen, aber bei keiner Partei.

Anna-Lisa Bier
Nein. OK, super, dann hätten wir das auch erledigt. Sie sind nämlich nicht nur bei diesen ganzen Vereinen tätig, die Sie jetzt gerade genannt haben. Sie sind auch stellvertretende Direktorin des WIFO und Vorsitzenden der Alterssicherungskommission. Das sind beides Institutionen, die maßgeblich zur wissenschaftlichen Analyse und Bewertung des österreichischen Pensionssystems beitragen. Können Sie mir und den Hörer Ihnen gleich mal zu Beginn kurz einen Überblick geben, welche Aufgaben und Ziele diese beiden Institutionen verfolgen?

Christine Mayrhuber
Sehr gerne. Also das WIFO, das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung, ist ein Forschungsinstitut, das sich mit ökonomischen Fragestellungen befasst. Wir haben fünf Forschungsgruppen, die umfassen von der Makroökonomie, Arbeitsmarkt, Umwelt, Regionalökonomie, viele, viele verschiedene Bereiche. Ich selber arbeite im Forschungsbereich 2, der sich mit Arbeitsmarkt und sozialer Sicherheit beschäftigt, bin dort Ökonomin und im Moment sozusagen zweigeteilt auch stellvertretendes Leitungsmitglied in die Führung des Wirtschaftsforschungsinstituts eingebunden.

Das ist das eine. Und das andere ist die Alterssicherungskommission. Das ist eine gesetzliche, also eine Gruppe, die einen gesetzlichen Auftrag zu vollziehen hat. Ich bin die Vorsitzende, die Sicherungskommission besteht aus 14 Mitgliedern, sind lauter ehrenamtliche Tätigkeiten und ich als Vorsitzende habe da auch eine Managementfunktion. Ich selber bin nicht stimmberechtigt in dieser Kommission, aber es ist mir ein Anliegen, dass wir da inhaltlich gut weiterarbeiten.

Anna-Lisa Bier
Da sind die Ziele, dass man auch die Alterssicherung quasi zukunftsmäßig fortwährt oder analysiert.

Christine Mayrhuber
So ist es, genau. Also die Alterssicherungskommission ist per Gesetz eingerichtet und hat gesetzliche Aufgaben zu erfüllen. Das ist relativ genau ausgeführt, was die Kommission zu tun hat. Das ist im Gesetzestext festgelegt, könnte aus meiner Perspektive ein bisschen weitergehen, Aber vielleicht gibt es eine Reform der Alterssicherungskommission. Es geht jedenfalls darum zu schauen, wie nachhaltig unser Alterssicherungssystem in Österreich ist.

Anna-Lisa Bier
Da werden wir sowieso noch drauf zu sprechen kommen. Was vielleicht jetzt für den Einstieg auch ganz hilfreich für mich und die Zuhörer innen wäre, ist, dass sie vielleicht kurz das österreichische Pensionssystem ganz kompakt erklären. Gibt es ja, was ich weiß, drei Säulen.

Christine Mayrhuber
Also in Österreich haben wir eine sehr ausgebaute sogenannte erste Säule, das heißt eine gesetzliche Säule. Alle Menschen, die in Österreich arbeiten und mehr verdienen als die Geringfügigkeitsgrenze, Das sind circa 550 Euro im Monat, sind pflichtversichert in allen Bereichen der Sozialversicherung und damit auch pensionsversichert. Jedes Monat, jedes Jahr der Pensionsversicherung, die ich habe, leiste ich einerseits Pensionsversicherungsbeiträge und erwerb damit auch Ansprüche in Zukunft auf eine Pensionszahlung. Finanziert ist das Ganze im sogenannten Umlagesystem. Das heißt, das, was ich monatlich an Pensionsversicherungsbeiträge leiste, also was sozusagen einbehalten wird von der Sozialversicherung, wird zeitgleich verwendet, um die Pensionsausgaben des Monats Juli 2025 zu finanzieren. Das ist das sogenannte Umlageverfahren. Da werden sozusagen die Beiträge der Aktiven umgelegt auf die Pensionszahlungen der Menschen, die eine Pension beziehen.

Das ist die erste Säule. Da sind drinnen alle unselbstständig Beschäftigten, aber auch die selbstständig Beschäftigten, also Gewerbetreibende und auch Bauern und Bäuerinnen. Und das ist schon ein besonderes Kennzeichen der österreichischen Alterssicherung. In Deutschland beispielsweise sind die Landwirte nicht mitversichert. Das ist ein sehr umfassendes System, das wir hier haben. Daneben gibt es noch die Beamtensystematiken. Zusätzlich gibt es Firmen, die für ihre Mitarbeitenden auch eine Betriebspension anbieten.

Das ist aber nicht verpflichtend, das ist sozusagen eine freiwillige Sozialleistung. Und diese Sozialleistungen sind nicht umlagefinanziert, sondern wir sprechen von der Kapitalfinanzierung. Das heißt, da werden Beiträge verwendet und am Kapitalmarkt investiert, mit Blick darauf, dass bei der Pensionierung da sozusagen Kapitalrenditen ein gutes Einkommen haben. Allerdings das Bild der Säule oder des drei Säulen Systems ist ein bisschen fehlgeleitet, weil in Österreich beruht das ges gesamte Alterssicherungssystem auf der ersten Säule. Also 90 Prozent der Altersleistungen, die in Österreich monatlich ausbezahlt werden, kommen aus der ersten Säule, aus der gesetzlichen Pensionsversicherung. Dann gibt es noch 6 Prozent, die durch private Vorsorgeprodukte kommen und nur 4 Prozent sind Betriebspensionen. Also ein Säulensystem ist das nicht.

Und wenn, dann beruht das ganze Alterssicherungssystem auf der einen Säule und das ist die gesetzliche.

Anna-Lisa Bier
Okay, die wurde 1906 das erste Mal eingeführt.

Christine Mayrhuber
Ja, also wir haben eine lange geschichtliche Tradition. Das erste, was eingeführt wurde, war unter Josef II. 1781 für die Beamten, die invalide waren. Da gab es quasi die Invalidenhäuser, die hatten eine Altersversorgung. Dann kam 1906 eben der Bereich der Angestellten dazu, 1938 dann die Arbeiter und die letzte Gruppe, die eingegliedert wurde, eigentlich unter heftigem Widerstand der Gruppe, waren die Landwirte und Landwirtinnen, die sind 1970 dazugekommen.

Anna-Lisa Bier
Okay, und für wen war das Pensionssystem von damals quasi angedacht?

Christine Mayrhuber
Naja, es war ein Versicherungssystem, eben hauptsächlich beginnend bei den Beamten, wenn die Leute nicht mehr gesundheitlich in der Lage sind, erwerbstätig zu sein, dass sie ein minimales Einkommen haben. Bei den Angestellten ging es dann irgendwie darum, das Versicherungsprinzip zu verstärken bei guter durchgängiger langjähriger Beschäftigung, dass dann am Ende des Erwerbslebens eine Pension zur Verfügung stellt, wo dann nicht notwendigerweise in Altersarmut der Rest des Lebens verbracht werden muss.

Anna-Lisa Bier
Okay, dann kommen wir eigentlich eh schon zum heutigen Zeitpunkt. Da möchte ich Sie nämlich hingehen. Gibt es eine Fragestellung oder irgendeine Entwicklung, die Sie in der Forschung derzeit besonders beschäftigt?

Christine Mayrhuber
Ja, also wir haben in Österreich einerseits ein gutes Pensionsniveau. Wenn man das im europäischen Vergleich sieht, müssen wir sagen, wir haben wirklich ein hohes Sicherungsniveau unter der Voraussetzung, dass die Menschen kontinuierlich erwerbstätig gewesen sind. Wenn jemand tatsächlich 40 Erwerbsjahre hat, optimalerweise 45 Jahre, dann ist die Ersatzrate oder dann ist das Sicherungsniveau im europäischen Vergleich tatsächlich ein großartiges, würde ich sagen, von der Höhe her. Das Problem ist jetzt in Österreich aber dahingehend, dass eben nicht alle Menschen 40 durchgängige Versicherungsjahre haben. Wenn eben dieser Arbeitsmarktbezug nicht so stark ist, dann ist natürlich die Pensionshöhe dementsprechend niedriger und das ist besonders eine Lage, eine Frage für Frauen. Wir haben in Österreich sowie in Deutschland ein sehr konservatives Familienmodell, wo viele Jahrzehnte lang es üblich war, dass Frauen sich ausschließlich um die Kindererziehung und für den Haushalt, um den Haushalt gekümmert haben und damit nicht am Erwerbsarbeitsmarkt tätig waren. So hin ist jetzt die Folgewirkung, dass wir in Österreich einen der größten Gender Pension Gaps haben, also dass die Durchschnittspension der Frauen sehr, sehr viel niedriger ist als die Durchschnittspension der Männer.

Und dieser Gap ist in Österreich, so wie in Deutschland, eine der höchsten in Europa überhaupt. Und das ist sozusagen ein sehr großes Problem für die Gruppe, die eben nicht kontinuierliche Erwerbstätigkeit hat, hier ein adäquates Altersniveau zu erreichen.

Anna-Lisa Bier
Okay, das heißt, das ist eine Frage oder ein Aspekt, der Sie bei der Forschung aktuell vor allem beschäftigt. Was gibt es noch für Faktoren, die das österreichische Pensionssystem aktuell unter Druck setzen?

Christine Mayrhuber
Naja, also wie eingangs erwähnt, wir haben ein Umlagesystem. Das heißt, je mehr Menschen arbeiten, je besser ihr Einkommen ist, desto höher sind die Pensionsversicherungsbeiträge, die sie leisten, desto einfacher sind die Pensionsaufwendungen zu finanzieren mit steigender Arbeitslosigkeit und mit einem stagnierenden Lohnniveau, was wir eigentlich in den letzten 10, 15 Jahren hatten. Ausnahme letztes Jahr mit einem stagnierenden Lohnniveau ist die Beitragsgrundlage eine Schwache und damit auch die Pensionsfinanzierung schwieriger. Und das ist eine der großen Herausforderungen, die wir in Österreich haben.

Anna-Lisa Bier
Da kommt ja auch der demografische Wandel dazu, dass die Bevölkerung immer älter wird, vor allem jetzt auch Babyboomer Generation, viel mehr Leute auch in Pension gehen und dann auch diese Grenze oder dieses Verhältnis zwischen den Beitragszahlerinnen und den Pensionistinnen ins Schwanken kommt. Gibt es da von Ihrer Seite auch eine Grenze, die man beachten muss oder kann man das gar nicht so sagen?

Christine Mayrhuber
Naja, also das demografische Verhältnis ist schon wichtig, wie viel Menschen im Erwerbsalter den Menschen im Pensionsalter gegenüberstehen. Aber viel wichtiger ist tatsächlich, wie die wirtschaftliche Situation ist. Es macht ja quasi keinen Unterschied, wenn ich eine große Erwerbsbevölkerung habe, aber eine geringere Erwerbsbeteiligung, dann ist das eine andere Situation, als wenn ich eine hohe Erwerbsbeteiligung habe. Also das demografische Verhältnis ist zwar wichtig, aber nicht entscheidend. Wenn wir zurückschauen in den 70er Jahren, in den 60er, 70er Jahren kamen auf 100 aktiv Beschäftigte 25 Pensionisten. 

Mittlerweile ist es auf 100 aktiv Beschäftigte sind es circa 52 Pensionisten. Und dennoch sehen wir, dass sowohl die aktiv Beschäftigten als auch die Pensionen Pensionsbeziehenden ein höheres Lebensniveau haben, einen höheren Lebensstandard haben, also die demografischen Quoten alleine zeigen einen kleinen Ausschnitt aus der tatsächlichen finanziellen und wirtschaftlichen Situation. Also viel wichtiger ist das wirtschaftliche, ist das Verhältnis zwischen aktiv Beschäftigten und Pensionsbeziehenden.

Anna-Lisa Bier
OK, und Sie haben es auch schon erwähnt, weil ich jetzt auch an mich denke und die jüngere Generation. Bei uns ist es ja auch mit den Erwerbstätigkeiten ganz anders bzw. Haben wir als junge Menschen auch viel andere Ausbildungszeiten, würde ich jetzt mal sagen. Wie schaut das dann quasi aus, dass man dann den Arbeitsmarkt auch wieder so wie er jetzt ist, auch abbildet bei Pensionen? Weil das war ja früher auch ganz anders, dass sich die Leute wirklich aber einem gewissen Alter wirklich fortgehend durchgearbeitet haben. Das ist ja jetzt auch nicht mehr so.

Christine Mayrhuber
So ist es ja. Also es ist halt ein enges Verhältnis zwischen der Einkommenshöhe auf der einen Seite und der Einkommensdauer auf der anderen Seite, um eine gute soziale Absicherung zu haben. Das betrifft einerseits Phasen der Arbeitslosigkeit, also je höher mein Einkommen war, desto höher ist meine Absicherung im Fall der Arbeitslosigkeit und natürlich auch im Fall des Alters. Insofern ist es enorm wichtig, dass junge Menschen ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis haben und wenn sie sich entscheiden, nicht Vollzeit zu arbeiten, auch immer im Hinterkopf zu behalten, dass das langfristige Folgen hat. Genauso die ganze Teilzeit Thematik, wenn es jetzt auch gegenwärtig einfacher ist oder attraktiv ist, weniger zu arbeiten langfristig ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass das von der sozialen Absicherungsseite Folgen hat, die irgendwann einmal auftreten, spätestens zu dem Zeitpunkt, wo die Pension bezogen wird.

Anna-Lisa Bier
Okay, da ist jetzt eh auch meine Frage dahingehend Das sind ja alles unterschiedliche Lebensrealitäten. Mir kommt auch vor, dass in meiner Zeit auch immer unterschiedlichere Lebensstandards vorhanden sind bzw. Manche arbeiten schon seit fünf Jahren, manche arbeiten vielleicht gar nicht, weil sie noch in der Ausbildung sind. Das ist alles komplett unterschiedlich. Da ist meine Wie sozial gerecht ist unser Pensionssystem aktuell?

Christine Mayrhuber

Gerechtigkeit ist ein ökonomischer Begriff, den man nicht operationalisieren kann. Aber was wir sehen, ist, dass das System zwei Zielstellungen hat. Einerseits die Versicherung, das Versicherungsprinzip wie ausgeführt Je mehr ich verdiene, je länger ich einzahle, desto höher ist mein Pensionsanspruch. Das ist das Versicherungsprinzip. Wir haben aber glücklicherweise auch ein soziales Prinzip, da drinnen. Das heißt, nicht nur Erwerbsarbeit ist pensionsrelevante Versicherungszeit, sondern auch andere Tatbestände, zum Beispiel Zeiten der Arbeitslosigkeit, also Zeiten des Arbeitslosengeldbezugs sind Versicherungszeiten in der Pensionsversicherung. Die Überlegung dahinter Arbeitslosigkeit ist ein gesellschaftliches Phänomen und kein individuelles Phänomen und deswegen wird dieses gesellschaftliche Phänomen im Pensionsversicherungssystem abgebildet.

Ein zweiter wichtiger sozialer Tatbestand ist die Anrechnung von Teilversicherungszeiten beispielsweise für die Kindererziehung. Also wenn ein Kind das Licht der Welt erblickt, sind die ersten vier Jahre für den überwiegend erzählten Elternteil eine Versicherungszeit, so als hätte in diesen vier Jahren der betreuende Elternteil circa verdient. Das wird im Pensionskonto eingebucht, wird sozusagen von der öffentlichen Hand mitfinanziert. Also das sind sozialpolitische Tatbestände. Es gibt noch eine Reihe weiterer Tatbestände, aber das sind eben die zwei das Versicherungsprinzip und das soziale Prinzip. Und ob das jetzt gerecht ist oder nicht, darüber lässt sich trefflich argumentieren. Einerseits sehen wir, dass die Anrechnung der sogenannten Teilversicherungszeiten wiederum eigentlich eine sehr gute ist in Österreich im Vergleich zu den anderen Systemen.

Andererseits ist es natürlich nur ein kleiner Ausschnitt, weil wir wissen spätestens seit der letzten Zeitverwendungserhebung von Statistik Austria, dass die unbezahlte Sorgearbeit unglaublich ungleich verteilt immer noch ist. Also insofern ist das dann auch nicht gerecht, weil nach wie vor Frauen die Mehrarbeit an unbezahlter Sorgearbeit leisten, obwohl sie am Erwerbsarbeitsmarkt unglaublich aufgeholt haben. Also ich würde mir fast erwarten, wenn Frauen so aufgeholt haben, berufstätig zu sein, dass eigentlich daneben parallel Männer hätten aufholen müssen in der Übernahme der unbezahlten Sorgearbeit. Das ist aber nicht der Fall. Und vor diesem Hintergrund kann man sagen, dass das sozial eben nicht ausgewogen ist, das System.

Anna-Lisa Bier
Wie kann man da den Aspekt der Care Arbeit oder der unbezahlten Care Arbeit, muss ich ja eigentlich sagen, dem unter die Arme greifen? Welche Faktoren könnten da in Zukunft eine Rolle spielen?

Christine Mayrhuber
Wir haben da unlängst eine Studie veröffentlicht und haben ein bisschen herum simuliert, was wäre wenn? Was wäre, wenn diese Kindererziehungszeiten die vier Jahre höher bewertet. Werden würde? Würden sich die Frauenpensionen systematisch verbessern, haben wir gesehen, dass es eigentlich eine relativ marginale Verbesserung ist. Also das ist nicht die große Stellschraube. Es geht irgendwie darum, ordentliche Einkommen und ordentliche Einkommenshöhen zu erzielen, um eine gute Absicherung zu erhalten. Also das, was am Arbeitsmarkt genderspezifisch nicht in Ordnung ist, nämlich die ungleiche Bezahlung von Frau und Mann, auch auf Stundenbasis gerechnet, diese Ungleichheiten am Arbeitsmarkt kann das Pensionsversicherungssystem abmildern, aber auf keinen Fall kompensieren.

Anna-Lisa Bier
Okay, jetzt auch zu Ihrer Sicht oder zu Sicht der Forschung. Was sind, Sie haben es jetzt zwar eh schon erwähnt, aber was sind die größten strukturellen Schwächen im aktuellen Pensionssystem?

Christine Mayrhuber
Eine der größten Schwäche aus meiner Perspektive ist eben, dass der Arbeitsmarkt sich weniger dynamisch entwickelt, wie das notwendig wäre. Wir sehen eben, dass die Erwerbseinkommen sehr mäßig zugenommen haben, dass sozusagen die Beitragsgrundlage des Alterssicherungssystems sehr schwach sich entwickelt und die Finanzierungsseite müsste da eben nachjustieren. Es wäre zu überlegen, ob es nicht möglich wäre, andere Einkommenskomponenten, nicht nur Erwerbseinkommen, sondern vielleicht auch Kapitaleinkommen für die Finanzierung der Pensionen heranzuziehen, weil das sind sozusagen Leistungsträger, Leistungskomponenten, die sich sehr dynamisch entwickelt haben in den letzten Jahren, auch in.

Anna-Lisa Bier
Hinsicht der Altersarmut bzw. Dem Risiko der Altersarmut. Sie haben es vorhin schon erwähnt, Frauen sind ja auch sehr stark gefährdet, in Altersarmut zu geraten. Welche Bevölkerungsgruppen zählen denn da noch dazu?

Christine Mayrhuber
Also die Frauen, die jetzt von Altersarmut betroffen sind, sind eben genau die Gruppe, die noch sehr wenig Erwerbsarbeitsjahre hatte, weil sie sich der gesellschaftlichen Norm unterworfen haben und für die Sorgearbeit verantwortlich gewesen sind. Also dort Menschen oder Frauen, die im Pensionsalter sich befinden. Dort gibt es Instrumente, wie beispielsweise die Ausgleichszulage, dass man eine bestimmte Mindestpension bekommt. Die ist allerdings einkommensgetestet, das heißt abhängig vom Haushaltseinkommen. Für die Zukunft ist es enorm wichtig, ich habe schon gesagt, gerade bei Frauen, die immer noch die unbezahlte Sorgearbeit machen und deswegen bei der Erwerbsarbeit im Teilzeitjob sind, ist es enorm wichtig zu sensibilisieren, dass das langfristig Folgen hat, nämlich eine relativ geringere Altersabsicherung. Und wir wissen, das zeigen uns auch die Zahlen, dass die Männer nicht unbedingt eine gute Altersvorsorge sind, weil viele Beziehungen in Brüche gehen. Und dann ist es wichtig, eine eigenständige Pension zu haben, die ein gutes Leben ermöglicht.

Anna-Lisa Bier
Die Wissenschaft bringt dann eben auch durch Studien immer wieder Ergebnisse und setzt damit auch immer den Dialog in Kraft, zum Beispiel auch mit der Politik. Wie sieht das aktuell aus? Solche Entscheidungen oder solche großen Reformen sind ja in der Politik auch aktuell schwer durchsetzbar. Auf welche Herausforderungen stoßt man da von der Wissenschaftsseite?

Christine Mayrhuber
Ja, das ist eine sehr schmerzhafte Frage, die Sie da stellen. Die Politik hat natürlich Interessen zu bedienen und diese Interessen sind relativ kurz oder mittelfristig. Was beim Pensionssystem wichtig ist, ist eben die lange Sicht. Beim Pensionssystem muss man wirklich in Jahrzehnten denken und nicht in Konjunkturperioden denken, in Wahlperioden denken, sondern tatsächlich in Jahrzehnten denken. Und das ist extrem schwierig in Österreich, das sehe ich gerade in der Alterssicherungskommission, dass hier die langfristigen Einschätzungen zwar diskutiert werden, aber ganz stark eingeschränkt ist auf das Hier und Jetzt. Wie kann ich sozusagen das jetzige System parteipolitisch gut darstellen? Und das ist im Grunde auch etwas, was uns andere Länder eigentlich vorgemacht haben, dass dort es einen politischen Konsens gegeben hat, dass es Reformen braucht und dass man Ziele formuliert, welche Reformen es braucht und dann wirklich auch sich lange Zeit lässt, diese Ziele zu erreichen.

Anna-Lisa Bier
Sehen Sie auch international gesehen irgendwelche Länder als Vorbilder an? Es gibt ja verschiedenste Entwicklungen aktuell. Ich meine, alleine Dänemark setzt jetzt das Pensionsalter dann zukünftig auf 70 Jahre. Sehen Sie da Länder, die man sich als Beispiel nehmen könnte?

Christine Mayrhuber
Also ich denke nicht so sehr in der institutionellen Ausgestaltung, sondern im Reformprozess. Ich habe schon erwähnt, Schweden hat sich fast 7 Jahre Zeit gelassen, um eine wirklich große Pensionsreform durchzuführen oder das von Ihnen angesprochene Beispiel Dänemark. Dänemark hat vor dem Beschluss, dass ab 2040 das Alter 70 sein sollte, das Alter 69 gehabt. Das heißt, die haben eine Übergangsphase der Erhöhung um ein Jahr gerechnet, von jetzt ab dem Jahr 2040 auf fünf Jahre. Also das ist eine sehr, sehr, sehr lange Übergangsphase. Und ich denke das können wir le in Österreich. In Österreich haben wir ja gerade erlebt, im Regierungsprogramm gibt es eine Reform der Korridorpension.

Das ist eine Reform der vorzeitigen Pension, wo innerhalb von zwei Kalenderjahren das Alter um ein Jahr erhöht wird. Dänemark nimmt sich für ein Jahr zusätzlich fünf Jahre Zeit und plant das aber 15 Jahre im Vorhinein, 20 Jahre im Vorhinein. Also da können wir viel lernen noch.

Anna-Lisa Bier
Dazu, weil ja jetzt auch gerade das Pensionsantrittsalter von den Frauen gleichgesetzt wird mit den Männern eigentlich. Wenn ich das jetzt so raushöre, müsste man ja dann gleich nochmal weitergehen und dann nochmal für alle wahrscheinlich dann das Alter auch dementsprechend anheben. Ist das Ihre Meinung?

Christine Mayrhuber

Genau, man muss das jetzt schon sich überlegen, weil die vergangenen Reformen haben immer abgezielt auf die Versicherten. Und ich denke, wenn ich das Alter erhöhe, wenn ich aber den Arbeitsmarkt nicht habe, um tatsächlich bis 65 oder 66 erwerbstätig zu sein, dann nützt mir diese Reform weniger, als hätte ich eben einen guten Arbeitsmarkt. Und die Betriebe in Österreich, das ist ein bisschen eine gespaltene, wie soll ich sagen, eine gespaltene Diskussion. Auf der einen Seite gibt es sehr wenige Betriebe, die Leute anstellen, die 55 Jahre und älter sind. Auf der anderen Seite hören wir eben zumindest von der industriellen Vereinigung, dass wir ein höheres Antrittsalter brauchen. Also das passt nicht ganz zusammen, die theoretischen Forderungen, die abgeleitet werden und die betriebliche Verfasstheit. Ich denke, da muss nachjustiert werden aus meiner Perspektive, wenn wir eine Erhöhung des Antrittsalters diskutieren, dann immer nur gleichzeitig mit Veränderungen der Arbeitsplätze auf betrieblicher Ebene.

Anna-Lisa Bier
Und was da auch dazukommt, das haben Sie jetzt eh auch schon erwähnt, ist natürlich die Kommunikation dann immer mit allen, nämlich auch mit der Gesellschaft. Ich finde, das ist bei uns, mir kommt als junge Frau vor, dass da ist sehr viel medialer Druck aktuell ist und ein Szenario gezeichnet wird, was vielleicht gar nicht so ist oder was sich vielleicht auch lösen könnte mit Reformen. Und da wollte ich jetzt eher auch noch hingehend fragen in dieser Hinsicht. Sie haben es auch erwähnt, 90 Prozent der Pensionen werden über den Staat finanziert. Dann gibt es noch die private Vorsorge. Meinen Sie, dass sich das in den nächsten Jahren wandeln wird, dass diese private Vorsorge vor allem zum Beispiel für junge Generationen, wie für mich zunimmt oder zunehmen wird.

Christine Mayrhuber
Also aus meiner Perspektive, und ich bin ja die Vorsitzende der Alterssicherungskommission, ist die erste Säule einfach die tragende Säule. Und für Personen, deren Einkommen so ist, dass sie etwas sparen können, dass sie nicht alles konsumieren, weil so niedrig ist das Einkommen, ist es natürlich vernünftig, sich zu überlegen, etwas für später auf die Seite zu legen, ob ich das am Kapitalmarkt investiere oder ob ich versuche, in Immobilien ein Eigenheim zu erwerben. Das ist natürlich eine gute Alternative. Aber ich denke, in erster Linie ist die beste Investition für die Alterssicherung die erste Säule. Und hier würde ich empfehlen, ein gutes Einkommen auszuverhandeln, immer, weil das die Basis ist.

Anna-Lisa Bier
Unser Verfahren wird quasi auch Generationenvertrag genannt. Welche Rolle spielt denn der gesellschaftliche Austausch auch über Generationen hinweg im Begriff solcher Reformen?

Christine Mayrhuber

Naja, ich bin da immer ein bisschen vorsichtig. Eine Generation ist ja sehr heterogen. Sie haben es ja selber angesprochen, in Ihrer Generation gibt es ganz unterschiedliche Modelle. Die einen arbeiten schon seit fünf Jahren, die anderen stecken viel länger im Erwerbsleben. Die einen haben vielleicht eine gute Familie, die ihnen finanziell eine lange Ausbildung ermöglichen kann, die anderen haben das nicht. Also innerhalb einer Generation gibt es unglaubliche Heterogenitäten. Also da gibt es schon sehr viele intragenerationelle Ungleichheiten und die natürlich nochmal über Generationen hinweg sich verstärken oder nicht aufheben.

Also das ist wichtig im Kopf zu haben, im Fokus zu haben, dass es nicht eine Generation gibt und alle gleich sind. Und es gibt Jung und Alt und die passen nicht zusammen oder passen zusammen, sondern es gibt innerhalb der Generation. Und wir sehen natürlich, aber da ist die Forschung eigentlich noch recht gering, dass es innerfamiliär sehr hohe Transfers gibt. Also von einerseits den relativ sicheren Pensionen hin zu den jungen Menschen, die noch im Ausbildungssystem stecken. Also die Großeltern finanzieren manchmal mit, weil, und das haben wir auch gesehen, Pensionseinkommen sind einfach stabile Einkommen. Erwerbseinkommen sind weniger stabil, weil wir bei einer Wirtschaftskrise Arbeitslosigkeit haben, also weniger stabil. Aber gleichzeitig ist es eben so, dass wir sehr große innerfamiliäre Transfers sehen, monetäre Transfers und natürlich auch Dienstleistungen.

Eltern unterstützen auch die unbezahlte Sorgearbeit, besonders wenn Kinder vorhanden sind. Da gibt es einen regen Austausch.

Anna-Lisa Bier
Okay, und diesen, ich würde es jetzt nicht, ich möchte es nicht Vertrauensverlust nennen von der jungen Generation in das System, aber wir sind es natürlich gewohnt, dass es über Generationen hinweg unser Pensionssystem gegeben hat. Und die Frage ist dahingehend, wie kann man dem entgegenwirken, dass die Menschen oder die jungen Menschen auch weiterhin in unser System vertrauen und da zuversichtlich sind?

Christine Mayrhuber
Ja, das würde ich zweigeteilt antworten. Zum einen, junge Menschen, die schon mal erwerbstätig sind, haben ein Pensionskonto und ich würde allen empfehlen, werft einen regelmäßigen Blick aufs Pensionskonto. Wenn ich da jedes Jahr mal hinschaue, dann bekomme ich ein Gefühl dafür, was es heißt, ein Jahr erwerbstätig zu sein für meine Alterssicherung. Also Fakten, glaube ich, stärken das Vertrauen und das Faktum, das wichtigste Faktum ist ein Blick aufs Pensionskonto. Der Diskurs, da gebe ich Ihnen vollkommen recht, ist ein totaler Verunsicherungsdiskurs. Das hat damit zu tun, dass wir einerseits das Pensionssystem permanent reformieren und das macht natürlich Unsicherheiten und auf der anderen Seite möchte natürlich auch dieser große Versicherungsmarkt beworben werden von anderen Versicherungsprodukten, die hier auch medial sehr präsent sind. Also das ist der Diskurs.

Aber das Beste ist sozusagen einen Blick aufs Pensionskonto oder regelmäßig das Pensionskonto zu beobachten, um zu schauen, wie wirkt sich Erwerbstätigkeit auf meine Alterssicherung aus.

Anna-Lisa Bier
Man könnte fast glauben, es ist bei uns noch ein paar Jahre hin, aber es geht dann, glaube ich, schneller, als man denkt, vor allem mit den Reformen und allem Drum und Dran. Und da wollte ich jetzt eh auch eigentlich schon Richtung Lösung oder Ausblick gehen. Wie kann das Pensionssystem langfristig stabil bleiben, obwohl sich die Arbeitswege, Sie haben es auch schon erwähnt, die Arbeitsformen und auch die Lebenspläne von den folgenden Generationen wahrscheinlich komplett unterscheiden zu den Generationen, die vor uns waren.

Christine Mayrhuber
Naja, es ist schon wichtig zu sehen, dass das Pensionsversicherungssystem, ich habe es erwähnt, auch sozialpolitische Zielstellungen hat. Und ich denke, es wäre jetzt wichtig zu diskutieren, welche sozialpolitischen Zielstellungen soll in Zukunft im System verbleiben. Und da gibt es ja die Möglichkeit zu Bei prekären Beschäftigungen übernimmt das System sprich die gesamte Gesellschaft eben die Finanzierung eines Teils der Pension. Und das ist jetzt ja auch so. Wir haben ja, ich habe es eingangs erwähnt, die Landwirte und Landwirtinnen im System. Und dort ist es im Moment so, dass auf 100 aktive Landwirtinnen 120 Pensionen kommen. Also da haben wir eine Strukturveränderung, wo in Österreich ein Konsens darüber herrscht, dass das nicht von den verbleibenden wenigen aktiven Bauern und Bäuerinnen zu finanzieren ist, sondern von der gesamten Gesellschaft.

Da werden Steuermittel verwendet, um diese Strukturverschiebung zu finanzieren. Und ich denke, in Zukunft sind diese Instrumente wieder aktiv zu diskutieren, weil Strukturverschiebungen gibt es immer. Wir sehen, dass es einen Rückgang von Arbeiter und Arbeiterinnen gibt, mehr Angestellte gibt, mehr selbstständige Gewerbetreibende gibt. Und auch hier kann es sinnvoll sein, Instrumente zu schaffen, die eben diese Einkommenssicherheit im Alter favorisieren.

Anna-Lisa Bier
Ein Teil, der natürlich auch mich und meine Karriere immer wieder prägt, sind digitale Technologien und diese gesamten Neuerungen. Eigentlich. Können da Technologien auch irgendwie unter die Arme greifen und unser Pensionssystem zukünftig vielleicht irgendwie mitprägen. Gibt es da irgendwelche Ansätze von der Forschung?

Christine Mayrhuber
Naja, es gibt Überlegungen, eben nicht nur Erwerbsarbeit mit Sozialversicherungsbeiträgen zu verbinden, sondern eben auch andere Einkommen, Kapitaleinkommen könnte ein Teil für die soziale Finanzierung herangezogen werden. Und hier spielt die Digitalisierung sicher eine Rolle. Wenn es gelingt, auf betrieblicher Ebene die Umsätze und die Gewinne zu steigern durch den Einsatz von KI, wäre dann eine Möglichkeit eben die Kapitaleinkommen für die soziale Sicherung mit anzudenken.

Anna-Lisa Bier
Und wenn man jetzt auch auf den Blick auf die heutige Politik, wo es ja aktuell sehr viel auch um das Thema Pension geht, betrachtet, welche politischen Entscheidungen von heute wirken sich denn besonders stark auf die Pensionen von morgen aus? Also es kommt ja jetzt sowieso das Pensionspaket und solche unterschiedlichen Dinge. Was könnte da jetzt in den nächsten Jahren noch anstehen als Ausblick?

Christine Mayrhuber
Naja, es ist dringend notwendig, dass wir die Beschäftigungsquote erhöhen, besonders die Beschäftigungsquote der Älteren, dass es eben gelingt, dass die Leute tatsächlich bis zum 65. Lebensjahr erwerbstätig sind. Und da gibt es ja in der jetzigen Regierung ein Vorhaben, das zu tun. Ob das gelingt, ist noch nicht in Stein gemeißelt, Da braucht es schon noch eine ordentliche Anstrengung, auch seitens der Betriebe, dass die Leute bis 65 gehalten werden.

Anna-Lisa Bier
Und als finaler Ausblick eigentlich möchte ich Sie fragen, welche Botschaft Sie an die heutige Generation haben oder die junge Generation, Sie haben es eh auch schon gesagt, sich informieren, Fakten heranziehen und eigentlich auch jetzt schon aktiv an die Zukunft denken. Was sollten wir, spreche ich jetzt in dem Sinn, über das Pensionssystem wissen und wie kann man dazu selbst beitragen, dass die Altersvorsorge auch in Zukunft funktioniert?

Christine Mayrhuber

Naja, die beste Altersvorsorge ist, ein ordentliches Gehalt zu haben und da würde ich speziell Frauen adressieren, wenn sie sich für einen neuen Job bewerben, ordentlich Gehalt zu verhandeln, weil es zeigt sich, wenn ein Gehaltssprung nicht gemacht wird, dass sich das über das Erwerbsleben summiert. Also da ist ein ordentliches Einstiegsgehalt, glaube ich, ganz wichtig dafür und das ist die beste Alterssicherung. Auf der anderen Seite eben, ich habe schon gesagt, regelmäßig ins Pensionskonto schauen, um hier ein Vertrauen zu gewinnen, weil bei Erwerbstätigkeit ist es tatsächlich so, dass jedes Jahr Erwerbstätigkeit zu mehr Pension führt.

Anna-Lisa Bier
Sie haben es auch schon im Vorhinein gesagt, es geht darum, dass wir in Jahrzehnten denken und ich hoffe, da wird sich in den nächsten Jahren trotzdem noch einiges tun. Und ich bin sehr gespannt. Ich danke Ihnen auf jeden Fall vielmals für die Einblicke und auch die Zeit, die Sie sich genommen haben.

Christine Mayrhuber
Sehr gerne.

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Anna-Lisa Bier

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