GANZ OFFEN GESAGT
Über neue Medienformate - mit Andreas Sator
Andreas Sator, Gründer von „Erklär mir die Welt“, im Gespräch mit Saskia Jungnikl-Gossy über die Kunst des Podcastens, was ihn antreibt und wie sich journalistische Formate in Zukunft finanzieren könnten.
Saskia Jungnikl-Gossy
Herzlich Willkommen bei ganz offen gesagt. Mein Name ist Saskia Jungnikl-Gossy und ich freue mich sehr, dass ihr dabei seid. Mein heutiger Gast ist Andreas Sator. Er ist Journalist, Podcaster und sicher vielen Hörerinnen und Hörern durch seinen Podcast erklär mir die Welt bekannt. Er spricht dort mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen und macht komplexe Themen leicht verständlich. Ich möchte heute mit ihm darüber reden, wie ein Podcast entsteht, was gute Inhalte ausmacht, wie unabhängiger Journalismus sich finanzieren kann und ob es neue Ideen für Medienförderung braucht. Hallo Andreas, schön, dass du da bist.
Andreas Sator
Hallo Saskia, danke für die Einladung.
Saskia Jungnikl-Gossy
Wir beginnen ja unseren Podcast immer mit der Transparenzpassage, Teil eins. Woher wir einander kennen. Ich glaube, wir kennen einander vom Standard.
Andreas Sator
Ich glaube nicht. Wie lange warst du beim Standard? Haben wir uns überschnitten?
Saskia Jungnikl-Gossy
Aber woher kennen wir einander dann? Weil wir kennen einander.
Andreas Sator
Wir kennen einander, genau. Wir haben auch erst vor ein paar Wochen getrunken.
Saskia Jungnikl-Gossy
Genau.
Andreas Sator
Ich glaube, also ich kenne deinen Mann vom Standard, den Flo, und vielleicht darüber ein Buch schreiben wollte und hatte. Vor acht, neun Jahren oder so habe ich dann den Flo mal gebeten, weil ich wusste, die Saskia ist eine erfolgreiche Autorin, den Flo gebeten, ob er mir deine Nr. Geben kann. Und dann haben wir, dann war ich auf eurer, ich weiß nicht, ob ihr noch da wohnt, in dieser tollen Dachterrasse, wird immer heiß, also 2 Stunden lang, glaube ich, Kaffee getrunken. Und ich habe dich ausgefragt übers Bücherschreiben, wie macht man das? Und ich kann mich tatsächlich noch an voll viel erinnern, was du gesagt hast, z.b. dass du, während du ein Buch schreibst, immer, also entweder du liest keine anderen Bücher oder du hast ein Buch, wo du dir denkst, der Vibe, der Ton ist genau das, wie ich auch mein aktuelles Buch schreiben möchte.
Und dann liest du nur dieses Buch, während du schreibst. Ich weiß nicht, ob das noch immer so ist.
Saskia Jungnikl-Gossy
Ja, das stimmt. Keine anderen Stimmen in den Kopf. Aber jetzt reden wir lieber über dich. Interessanterweise, wir haben uns ja vor ein paar Wochen getroffen, weil ich frage dich auch sehr gerne aus zu Podcast Themen und da dachte ich mir eben, wenn mich das so interessiert, das interessiert sicher auch viele andere und deswegen habe ich dich ja auch unter eingeladen, Andreas. Die zweite Frage ist noch, ob du politisch tätig bist oder für eine Partei arbeitest?
Andreas Sator
Nein, ich bin ein Polit Mensch, aber kein parteipolitischer.
Saskia Jungnikl-Gossy
Und wir sollten vielleicht noch erwähnen, dass erklär mir die Welt auch Teil des Missing Link Netzwerks ist.
Andreas Sator
Genau, also Missing Link macht die Vermarktung, also verkauft Werbung für Erklär mir die Welt und bekommt dafür einen bestimmten Prozentsatz vom Werbehonorar. Genau.
Saskia Jungnikl-Gossy
So genug der Offenlegungen. Ich würde gern ein bisschen allgemein beginnen und zwar, wenn du dir die Podcast Landschaft in Österreich so ansiehst, wie ist denn da dein Befund?
Andreas Sator
Ich habe gestern erst geschaut auf Spotify, die Charts, weil die Charts umgestellt wurden, also oft sehr intransparent, wie groß sind Podcasts, wie viele Leute erreichen die Menschen tatsächlich und wie zählt man das? Und weil lange so bei den Charts, auch bei den Apple Charts ist es nach wie vor so, dass die Dynamik sehr wichtig ist.
Also nur wenn man Nr. Eins bei Apple ist, heißt das nicht, dass man der größte Podcast des Landes ist, sondern dass gerade sich mehr, also das gerade viel mehr als sonst downgeloadet wird. Also wenn man null Downloads hatte in der Vorwoche und plötzlich hat man 500, dann ist man in den Charts meistens ganz oben und vielleicht gibt es einen Podcast, der hat Downloads in dieser Woche, aber der ist hinter dir.
Genau und Spotify hat das jetzt umgestellt. Jetzt gibt es zwei verschiedene Charts. Einmal Trending, wo das nach wie vor so ist, sowohl es was sind die coolen neuen Shows in der Town und dann gibt es so diese normalen Charts, wo geschaut wird, wie viele Hörer innen hattest du an diesem Tag? Also tatsächlich Spotify Nutzer ist jetzt egal, wie viele Folgen die gehört haben oder wie lange, sondern wie viele haben zumindest für, ich weiß nicht, 1 Minute deinen Podcast gehört. Genau, da habe ich mal die Charts dann angeschaut, was mich interessiert hat, so weil das mal ein bisschen transparenter ist. Und da war für mich spannend, weil da fast keine journalistischen Formate dabei sind. Also Themen des Tages ist ganz oben, also der Standard ist echt super erfolgreich, der Falter ist dann auch schon relativ weit weg und die meisten sind eigentlich so Talk Formate von Influencern, von Bekannten, von Persönlichkeiten, Comedians. Genau, also das ist etwas, was sich sehr verbreitet hat in den letzten Jahren, dass ganz viele Menschen, die vielleicht YouTube machen oder die mal über Instagram Instagram kannte oder jetzt vielleicht über TikTok, dass die jetzt auch Podcasts haben und die das nutzen, so für die Bindung an die Community oder weil man einfach auch damit, wenn man Reichweite hat, gut Geld verdienen kann. Genau. Und also das wäre so der erste Befund.
Es ist viel bunter geworden. Zweiter Befund ist so, die große Kohle ist weg. Also es gab so einen Hype, wo auch Spotify dann Gimlet, so eine Produktionsfirma gekauft hat. Ich glaube damals, ich bin mir nicht mehr sicher, 100 oder $200 Millionen, wo ganz viel Investoren Geld in Podcasts gesteckt haben, wo auch die buntesten Shows produziert wurden, ganz teure narrative Formate. Das weißt du besser als ich, wie viel Zeit, Recherche und Ressourcen man braucht, wenn man gute Geschichten erzählen möchte. Viel einfacher ist es so wie ich zu machen oder wie du jetzt gerade, man stellt einfach irgendwen Fragen und hofft, dass der was Gescheites drauf sagt. Genau. Und die Cola ist so weg.
Es ist viel realistischer geworden. Ganz viele Medien haben auch ihre Podcast Teams wieder geschrumpft oder ganz aufgelöst in den USA. Und irgendwo wurde ich dann auch mal zitiert in den Medien, so mit Star Podcaster sagt der Hype ist zu Ende oder so. Finde ich auch cool, dass mich jemand Star Podcaster nennt.
Saskia Jungnikl-Gossy
Na hallo.
Andreas Sator
Und ich glaube, der Hype ist tatsächlich zu Ende. So quasi man gibt viel Geld für einen Podcast aus und alle wollen Podcasts machen. Es ist irgendwie realistischer geworden, wirtschaftlicher, man rechnet sich das durch, geht sich das aus. Was aber nicht heißt, dass es nicht trotzdem, dass die Nachfrage nach Podcasts nicht trotzdem weiter wächst. Haben wir das erst letztens angeschaut? Also in Österreich hat glaube ich so 1/3 der Menschen mindestens 1 Stunde pro Woche Podcast Podcasts. In ganz vielen anderen Ländern sind das 50 % oder mehr der Leute.
Also wir haben glaube ich auch in Österreich noch viel Potenzial nach oben, aber es ist viel gecrowdeter geworden. Also es gibt einfach viele Podcasts. Es ist nicht sehr teuer, einen Podcast zu produzieren. Genau, das wäre mal so ein Befund. Und Podcast sind im Mainstream angekommen. Also man muss heute nicht mehr, so wie ich am Anfang den Leuten erklären, was ein Podcast ist. Das wissen jetzt die meisten Leute.
Saskia Jungnikl-Gossy
Okay, also das bedeutet, es gibt relativ viele, nennen wir es Laber Podcasts, also Gesprächspodcast, weniger Erzähl Storytelling Podcasts. Ist es das, was fehlt oder was würdest du jetzt mal sagen, wo ist hier Potenzial? Also was taucht nicht so auf? Wäre aber durchaus etwas, was gut angenommen wird.
Andreas Sator
Also übrigens überhaupt nichts gegen Lover Podcasts. Also ich mag Lover Podcast selber sehr gerne. Und es gibt aber.
Saskia Jungnikl-Gossy
So nennt man sie, der Überbegriff.
Andreas Sator
Genau, manchmal, es ist nur manchmal so im Journalismus oder auch in der Podcastbranche, dass es so quasi, vielleicht wie in der Filmbranche, es gibt so die Art House Filme und dann gibt es so diese Mainstream Kacke. Manchmal schaut man ein bisschen despektierlich auf diese Dinge. Ich finde so einfach Menschen, die Gespräche führen, natürlich kann da sehr viel Schlaues und auch sehr viel Blödsinn rauskommen, aber es gibt nichts, was so intuitiv ist wie ein Gespräch mit einer anderen Person und dass man da zuhören möchte. Also ich bin da eigentlich ein großer Fan davon. Und ich bin mir gar nicht sicher, ob es eine Unterversorgung gibt mit guten Geschichten. Also es gibt mit der Annahme, dass man Englisch kann, gibt es eigentlich so viele gute narrative Podcasts, dass man eigentlich mit dem Hören gar nicht zusammenkommt. Ich habe jetzt gerade gehört, gestern Alternate Realities von NPR, so eine dreiteilige Serie, wo ein Journalist, dessen Vater während Corona so in die Verschwörungsecke abgedriftet ist, so seine ganze Familie begleitet hat.
Das wirklich, hat man auch in einer Stunde, glaube ich, gehört, das Ganze, oder in eineinhalb Stunden. Und das war so gigantisch gut erzählt und so berührend. Und es gibt so viele so gute Podcasts. Also man kommt ja nicht mehr mit, so jede Woche this American live zu hören oder reden, media Lab. Ich glaube, es gibt, wenn man Englisch kann, so viele gute Podcasts im deutschsprachigen Raum. Gibt schon weniger, aber gibt auch immer wieder ganz tolle Dinge. In Österreich tatsächlich gibt es kaum was, wenn ich jetzt, müsste ich jetzt länger überlegen.
Genau, aber es ist einfach so vom.
Saskia Jungnikl-Gossy
Budget her kaum finanziell relativ aufwendig, sowas zu erzählen. Allein mit der Dramaturgie, das leisten sich wahrscheinlich die wenigsten.
Andreas Sator
Voll, ja genau. Wenn, ist es so ein Prestigeprojekt und man kann damit, glaube ich, ganz schwer Gewinn machen. Genau, so was fehlt, was mir in Österreich schon seit langem fehlt, ist sowas wie Lage der Nation in Deutschland. Das ist so ein riesiger Politik Podcast, wo der Philipp Panse, ein Journalist, der glaube ich früher bei der FAZ war und da, jetzt fällt mir der Name vom Juristen nicht ein, ich glaube Ulf. Auf jeden Fall reden die jede Woche so ein bisschen, was hat sich getan politisch in Deutschland, aber auch in Europa und auf der Welt und ordnen das ein, machen kleine Interviews und man hat wirklich so in eineinhalb Stunden nur in einer Stunde die ganze Woche eingeordnet und ich finde das interessant, weil seit ich nicht mehr bei einer Tageszeitung arbeite, bin ich oft total überfordert von Nachrichten. Also ich schaue eigentlich kaum mehr jetzt so auf die Seiten von Online Medien, weil wenn man da nicht jeden Tag draufgeht, man oft gar nicht versteht, worum geht es da jetzt, was ist das jetzt für eine Debatte? Genau und sowas fehlt mir.
Ich glaube das hätte. Ich verstehe es nicht ganz, warum das keiner macht.
Saskia Jungnikl-Gossy
Wahrscheinlich weil es auch recht aufwendig ist.
Andreas Sator
Ja, aber gerade wenn du sowieso eine Tageszeitung bist und die Leute sich sowieso die ganze Woche da damit beschäftigt haben, glaube ich, wäre das gar nicht so aufwendig sowas gut zu machen. Ja voll. Genau. Dann hätte ich gerne so einen coolen Wien Podcast, wo ich so bisschen wie Falter lesen nur als Podcast, so wo ich.
Und cooler wie Falter. Also ich mag ein Falter, aber wo man ein bisschen mitkriegt, was tut sich in der Stadt, was sind so die Debatten, wer streitet mit wem, wo der coole neue Laden aufgemacht.
Saskia Jungnikl-Gossy
Also eine Mischung aus Politik, aber auch Gesellschaft, Kulinarik.
Andreas Sator
Voll. So das wären mal zwei Dinge, die mein. Und dann finde ich auch so was wie ich wünsche mir eigentlich auch so einen Joe Rogan für Österreich. Ich glaube, dass echt fehlt so ein Format, wo eine Person, die vielleicht besser kein Journalist ist oder keine Journalistin, sondern einfach interessierte neugierige Person, die sich vielleicht ein bisschen mehr an Fakten orientiert wie Joe Rogan, aber die von der Grundeinstellung einfach sehr offen, neugierig, interessiert ist, an Menschen interessiert und die dann lange ausführliche Gespräche, die wirklich auch stundenlang dauern. Ich glaube schon, dass sowas in Österreich fehlt. Also es gibt dann mittlerweile auch viele YouTube Shows, die so eher weit rechts sind, wo dann teilweise nur Ex FPÖ Politiker interviewt, wo es auch so sehr leger zugeht und die ich dann eigentlich so vom Ton her interessant finde, aber jetzt von der inhaltlichen oder Welt von der Welt, vom Ausrichtung des Weltbildes nicht so toll find. Aber ich glaube, dass sowas auch fehlt.
Oder der Gavin Newsom, der Gouverneur von Kalifornien hat in den letzten Monaten so einen Podcast gestartet, glaube ich auch mit einem Auge darauf, dass er der nächste Präsidentschaftskandidat der Demokraten wird, wenn es wieder Wahlen gibt in den USA. Wenn und der Interview da oder redet mit vielen Figuren aus der MagA Szene, also aus der Szene der Trump Anhänger und der Leute, die ihm da ideologisch nahestehen und fragt die einfach nur wie macht sie das? Z.B. der eine heißt Chris Kirk glaube ich oder Kirk auf jeden Fall mit Nachnamen, ist ein rechter Influencer der sich oft so auf linke Unis setzt und dann mit den linken Studis debattiert und streitet und dann für ihn vorteilhafte Szenen daraus auf TikTok und Insta verbreitet. Und das geht dann sehr oft viral. Und ich fand das auch sehr spannend. Also gerade so Gespräche, die man jetzt im ORF oder auf Puls vier nicht hören würde, Debatten, die es ganz früher mal noch in der Zeit so der blogger Szene gab, wo mir jetzt auch der Name nicht mehr einfällt, aber die wurden am Donaukanal aufgenommen, so irgendwie so in die Politikdiskussionen.
Der Werner Reisinger hat das, glaube ich, mitorganisiert. Und also so viel mehr so authentische out of the box Dinge, die vielleicht im traditionellen Journalismus dann belächelt werden oder die nicht so sind, wie man sich das vorstellt. Ich finde so der Diskurs in Österreich ist teilweise echt langweilig. Also im Zentrum und die ganzen Diskussionssendungen der Fernsehsender. Ich bin ein sehr politischer Mensch und.
Saskia Jungnikl-Gossy
Mich langweilt das alles sehr lange, sehr viele Jahre das Gleiche.
Andreas Sator
Und der ORF macht jetzt wieder was, was auch genauso ist.
Saskia Jungnikl-Gossy
Da würde mich interessieren, ich splitte das jetzt mal auf, aber mich würde mal interessieren, reden wir mal über die Entwicklung von Medien, weil das passt jetzt gut hinein. Also du bist wahrscheinlich einer der erfolgreichsten sogenannten Creators in Österreich. Und im englischen Sprachraum hat sich dieser Begriff ja etabliert, Creator Economy, der alles umfasst, von YouTubern bis zu Journalisten, Journalistinnen, die selbstständig kostenpflichtige Newsletter machen, bis hin zu Models of Onlyfans. Und alle haben gemein, dass hinter ihnen kein großes Unternehmen steht. Siehst du so eine Szene in Österreich?
Andreas Sator
Ja, total. Und ich bin bei weitem nicht einer der erfolgreichsten Creators. Ich war jetzt am Dienstag, wir nehmen jetzt am Freitag auf, am Dienstag war ich bei so einem Event von YouTube, 20 Jahre YouTube. Und da sind Creator, die haben 1 Million YouTube Abos und 20 Millionen TikTok Abos.
Saskia Jungnikl-Gossy
Österreichische.
Andreas Sator
Österreichische, voll. Also es gibt 45 YouTuber, die über 1 Million Abonnenten haben.
Es gibt z.B. die Joanna zu, die mit dem YouTube Kanal Macaron auch Millionen Leute erreicht, aber dann oft so auch Publikum in Indien oder in Brasilien. Genau, also es gibt zum Glück noch viel erfolgreichere Menschen als mich, aber ich tausche mich gerne mit denen aus, weil.
Reach voll the stars. Genau, und es gibt auf jeden Fall so eine Szene in Österreich. Es gibt da auch eine starke Professionalisierung, es gibt immer mehr Content Agenturen, YouTube Agenturen, Influencer, Vermarktungsagenturen. Also da sind wir total im internationalen Trend. Was es weniger gibt, sind so journalistische Creator und da bin ich vielleicht einer der erfolgreichsten, weil es da kaum jemanden gibt, der jetzt sagt, okay, neben meinem Job bei einer Zeitung oder beim Fernsehen mache ich jetzt auch einen Newsletter, Podcast, YouTube Kanal, TikTok Kanal, was auch immer. Das gibt es sehr wenig und da gibt es kaum, kaum eine Szene ist aber auch im Kommen, weil die, glaube ich, die Konsumentinnen viel Bock drauf haben auf so echteren Austausch, auf so, man will die Menschen wieder mehr kennenlernen. Und im Journalismus lernt man häufig ja, was teilweise auch seine Berechtigung hat, dass man sich selber sehr zurücknimmt.
Also wenn du jetzt einen innenpolitischen Bericht schreibst über die FPÖ, dann ist für mich jetzt nicht so relevant, ob du die FPÖ gut findest oder nicht. Darum ist auch gut, dass man sich irgendwie zurücknimmt und so. Aber ich glaube auch, dass ein Teil, ein Teil des Diskurses und der öffentlichen Information, dass das dem auch gut tut, wenn man mitkriegt, was das für Menschen sind, die jetzt über was berichten oder die ihre Meinung abgeben zur FPÖ und zur SPÖ oder was auch immer. Genau, ich glaube, dass das, wenn sich mehr Leute trauen, dass das sehr viel Potenzial gibt.
Saskia Jungnikl-Gossy
Ja, weil das bringt mich zu meiner nächsten Frage, nämlich was so eine Entwicklung für Medienhäuser bedeutet, weil wir wissen, dass der Vertrauensverlust in klassischen Medien ist gut belegt, Redaktionen schrumpfen, aber eben diese creative economy wächst. Und gibt es da irgendwie aus deiner Sicht eine Möglichkeit, wie man die beiden verbindet, also wie man die Stärken von beiden Varianten verbindet? Auf der einen Seite größere Redaktionen mit mehr Recherchepower, aber auf der anderen Seite eben Personen, die ein Publikum haben, denen man ja vertraut. Wie kann man da irgendwie quasi diese beiden zusammenführen?
Über neue Medienformate - mit Andreas SatorJa, es ist auf jeden Fall schwierig, weil Medien immer das Problem haben, also traditionelle Medien, wenn die jetzt Leute aufbauen als marken und es wichtiger ist, wie die Person heißt, als das Medium, für das sie arbeitet, die Person sehr häufig dann einfach nach drei Jahren sagen kann, okay, ich mache es jetzt alleine, weil jetzt kriege ich gute Brand Deals und muss nicht mehr meine Erlöse mit euch teilen und kriege so ein mickriges Gehalt. Es gibt schon Beispiele, so z.B. ich finde interessant, was der Ezra Klein mit der New York Times macht, der die Ezra Klein Show, einer der erfolgreichsten Podcasts in den USA. Jetzt gibt es ihn auch auf YouTube und die gehen sehr stark so auf die personal Brand Ezra Klein. Gab ja auch die witzigsten Artikel über ihn, so quasi warum finden jetzt alle Ezra Klein hot? Es war glaube ich in Variety so ein Text und das war, also der hat jetzt so einen Vollbart und war auch immer so ein Nerd und kommt auch aus der blogger Szene, ist so eines meiner oder vielleicht das größte journalistische Vorbild von mir. Und jetzt ist es so eigentlich ein Star und wahrscheinlich der größte Star, den die new York Times hat.
Und das ist schon spannend, weil er trotzdem seine Kolumne in der Times hat und auch sein Podcast und sein YouTube Kanal über die Times läuft, aber extrem auf ihn hin gebrandet. Und ich glaube, dass man das schon machen kann, weil er wie ganz viele andere Journalistinnen eigentlich keinen Bock hat, sich um Technik, um Vermarktung, um Business zu kümmern.
Saskia Jungnikl-Gossy
Produktion.
Andreas Sator
Genau. Und also all die Dinge, die ich machen muss jetzt. Und ich glaube, dass da schon Synergien.
Saskia Jungnikl-Gossy
Gibt, auch Recherche wahrscheinlich redaktioneller Aufwand.
Andreas Sator
Voll. Der hat dann auch ein Team dort und muss sich um wenig kümmern. Und ich glaube, dass das so etwas ist, was in der Zukunft funktionieren kann. Aber ehrlicherweise, ich bin jetzt auch kein Branding Experte, ich weiß auch nicht, wie, wie sich das auswirkt, wenn man vielleicht in fünf oder 10 Jahren die New York Times, die vielleicht ein schlechtes Beispiel ist, weil sie so eine starke Marke ist, aber sagen wir jetzt, die Presse baut sich so ein paar Leute auf, die man total kennt und dann sind die eigentlich so die Brand und die Presse ist eigentlich als Marke irrelevant. Und wenn die Leute dann halt weggehen, dann ist halt irgendwie die Presse tot. Ist jetzt sehr fiktives Beispiel, weil die Presse das nicht macht, aber man hat dann immer so einen Zwiespalt, weil Marken, die man aufbaut, einfach dann, wenn mal jemand berühmt geworden ist, dann kann die Person auch keine Ahnung, kriegt die 5000 für Vorträge oder dann schreibt die ein Buch und kriegt Euro für den Buchvertrag und irgendwann braucht man halt dann die traditionellen Medien nicht und dann muss man wieder ORF, beim ORF weiß man es ja, da muss man dem, keine Ahnung, Robert Katke zahlen und das können halt die meisten Medien nicht. Und was ich auch spannend finde und du musst mich einfach bremsen, weil wenn es zu viel wird, aber der Johnny Harris ist ein YouTuber, der auch von Vox kommt, also Vox Com ist so dieses Medium, das der Ezra Klein mitgegründet hat, keine Ahnung, vor 10 Jahren oder so, die so bisschen auch Inspiration für erklär mir die Welt, so Hintergründe erklären für Leute, die mehr wissen wollen als heute hat er Bombe eingeschlagen in Kiew und so.
Warum führt eigentlich Putin Krieg in der Ukraine? Und der Johnny Harris hat sich mittlerweile auch selbstständig gemacht, ist auch zu einem Star geworden, eigentlich viel größer als Vox je war, genauso wie Ezra Klein. Und übrigens, viele Leute aus dieser Vox Zeit sind jetzt so große online Stars geworden, auch die Cleo Abraham. Also es ist echt ein cooler Haufen gewesen. Und der Johnny Harris hat jetzt ein Produktionsstudio mit seiner Frau, der Liz Harris gegründet, die auch eine YouTuberin war. Und das finde ich so ein spannendes Modell, weil die bauen, die wissen, wie man YouTube macht, die wissen, wie man das produziert, die wissen, wie man Brand deals macht, die wissen, worauf es ankommt, wenn man eine Person anstellt, damit man nicht irgendwann im Gefängnis landet, weil man irgendwelche Abgaben vergessen hat. Ist ja alles irgendwie gar nicht so easy.
Und die haben jetzt ein Modell, wo sie, wenn du jetzt z.B. sagst, okay, die Saskia möchte einen YouTube Kanal machen und du weißt, wie man Geschichten erzählt und recherchiert und du willst dich darauf konzentrieren, auf deine journalistischen Fähigkeiten. Und du kommst dann zum Johnny Harris und der gibt dir sein ganzes Know how. Sie wissen, wie man dich jetzt auf YouTube zu einem Star macht, wie man dich vermarktet, wann die Videos wie erscheinen sollen, wie man die am besten betitelt und so weiter. Und du gibst dann so einen Teil von deinem Kanal ab, also dir gehört dann die Hälfte, die andere Hälfte gehört denen. Und dann hat man eigentlich sehr beide gute Anreize, dass sie das so groß wie möglich machen. Und das finde ich dann eigentlich coole Modelle, wo sich dann der Journalist oder die Journalistin nicht um alles kümmern muss.
Ist aber alles auch viel einfacher, wenn man englischsprachigen Content macht, weil man eine große Reichweite haben kann und im deutschsprachigen Raum alles viel schwieriger. Genau, also das wäre auch so ein Beispiel für die Zukunft.
Reden wir mal kurz über deinen Kanal sozusagen, über erklär mir die Welt. Du hast schon gesagt, dass du diese Vorbilder hast und dass du dieses Konzept dadurch übernehmen wolltest, Hintergründe zu erklären. War das die Motivation, als du gestartet bist?
Andreas Sator
Voll. Also bei mir war es immer so, dass ich, also ich habe ja Volkswirtschaft studiert und ich war es daher immer schon gewohnt, dass die Themen, mit denen ich mich beschäftige, für alle anderen Leute, die ich kenne, fremdartig waren. Also wenn es irgendwie um Aktien geht oder um Anleihen oder um die Finanzkrise oder warum kann Griechenland jetzt pleite gehen oder was macht ein Hedgefonds? Das sind so Dinge, wo wo glaube ich, 95 % der Leute einfach aussteigen, zumindest in Österreich. Ich glaube, in den USA ist es nicht so schlimm, aber ich war das immer schon gewohnt, dass ich die Dinge erklären muss. Und ich war dann auch so in meinem Freundeskreis, so der erklär Bär, wenn es um so Dinge ging, auch so politische Themen. Und ich komme auch aus einem Milieu oder aus einer Schicht, also ich bin aufgewachsen mit vielen Bauernkindern oder Arbeiterkindern und in meiner Familie hat niemand studiert oder Matura.
Das heißt, das war immer schon, auch wie ich dann zu so einem intellektuellen Medium wie dem Standard gekommen bin, war mein Anspruch immer schon, was ich da schreibe, das soll auch jemand verstehen, der nicht studiert hat. Was gar nicht so einfach ist. Genau. Und dann irgendwann war es auch so, dass ich ein bisschen müder geworden bin von diesem jeden Tag einen Text schreiben, wo man, wo, keine Ahnung, es gibt den Fall grasser und jeden Tag gibt es ein anderes Detail und man kennt sich überhaupt nicht mehr aus. Und es ist auch gar nicht so interessant, was jedes kleine Detail ist. Und da reicht es mir eigentlich so, ich warte jetzt mal ein Jahr und dann erzählt mir irgendwer, dann lade ich mal den Florian Klink ein. Dann sage erklär mal den Fall krasser, was ich auch gemacht habe.
Und das reicht mir eigentlich. Und ich glaube, das reicht den meisten Menschen. Natürlich ist auch gut, dass es Leute gibt, die so tagesaktuell arbeiten. Es ist wichtig, dass es Leute gibt, die jeden Tag die Zeitung lesen oder online Nachrichten oder was auch immer, weil sonst auch viele kleine Details verloren gehen. Der Georg renner z.B. der auch bei euch aufnimmt, ist da ein großer Fan davon, dass man sich den Themen auch so stückweise und langsam nähert. Und finde ich auch einen guten Punkt.
Aber für mich persönlich reicht es eigentlich so gib mir die Big Picture. Genau. Und das war auch so ein bisschen der Antrieb bei Erklär mir die Welt. Die ganzen kleinen Details, wo jetzt in der Ukraine um wie viele km sich die Frontlinie verschoben hat, ist für mich nicht so spannend. Für mich ist viel spannender, wie kommt in Putins Kopf, dass er einen Anspruch hat auf dieses Gebiet? Oder welche historischen Gemeinsamkeiten haben die Ukraine und Russland? Viele so imperialistische, nationalistische Rußen sagen ja, das ist eigentlich keine eigene, aber ja.
Über neue Medienformate - mit Andreas SatorAlso dich interessieren mehr die Zusammenhänge, aber wie bist du auf den Podcast gekommen? Weil du hättest es ja auch schreiben können.
Andreas Sator
Ja, voll. Also ich wollte selber was gründen, immer schon. Das war dann auch, ich war in Bildungskarenz und habe einfach, mir war klar, irgendwas werde ich jetzt starten und habe überlegt, was. Und ich habe damals schon, das war 2017, ganz viel Podcasts gehört, aber vor allem amerikanische, weil es wenig österreichische oder deutsche gab. Und mir war klar, dass das auch nach Österreich kommen wird, weil alles, was in Amerika passiert oder ich hoffe nicht alles, aber dann ein paar Jahre später in der Medienbranche auch bei uns passiert. Man sieht es jetzt auch im Videobereich, jetzt fangen alle an, Video zu machen. Und in den USA macht man das schon sehr lange.
Und das war so mein Impuls. Ich habe auch davor schon ein bisschen experimentiert beim Standard. Ich habe so einen sehr peinlichen Podcast beim Standard gemacht, der hieß, genau, zuerst hieß er Standard Economics, was ein schlechter Wortwitz ist für Ökonomie Nerds, und dann hieß er Nachfrage, der Interview Podcast von Andreas Satter. Findet man auch immer. Und da habe ich so die Interviews, die ich für den Standard geführt habe, einfach in den Podcast geladen, weil es immer so mir wehgetan hat, wenn ich so nerdige Interviews geführt habe mit irgendwelchen Wissenschaftler innen und man muss dann den Großteil wegkürzen und eigentlich ist es absurd. Du redest mit jemandem, ein Gespräch ist so das interessanteste, was es gibt und dann muss man das lesen. Hat auch was für sich, ist auch eine eigene Kunstform dann, glaube ich.
Aber eigentlich dem einfach zuhören, während man spazieren geht, ist eigentlich intuitiver, als das jetzt auf Papier gedruckt zu lesen oder am Handy. Genau, das habe ich, also damit habe ich mich dann gespielt. Mir hat das irgendwie spaß gemacht, habe das Gefühl gehabt, das liegt mir. Und dann habe ich mir gedacht, ich möchte irgendwas machen. Und ich glaube, Podcasts wären groß und es macht noch niemand. Könnte ich einen Podcast machen. Genau so habe ich begonnen.
Saskia Jungnikl-Gossy
Mittlerweile hast du über 300 Gäste eingeladen. Wie findest du die? Also wie findest du die Gäste? Wie näherst du dich einem Thema? Was macht überhaupt ein gutes Thema für dich aus?
Andreas Sator
Wichtig ist, dass mich selber interessiert. Ich habe das gemerkt, wenn ich versuche, mir zu überlegen, was könnte die Leute interessieren, und dann mache ich das und mich selber interessiert es nicht, dann funktioniert das nicht. Und also ich bin ein sehr intrinsisch angetriebener Mensch. Wenn mich was interessiert, dann steigere ich mich extrem rein. Und wenn mich was nicht interessiert, dann wie wenn ich irgendeine Förderung abwickeln muss, dann sterbe ich innerlich beim Prozess. Also es muss mich selber interessieren. Und dann, also ich lese einfach viel, ich höre viel, ich schaue mir viele Dinge an und ich stolper ständig über Leute, wo ich mir denke, die könnten interessant sein, die können gut reden oder sind einfach charismatisch oder ich denke mir auch manchmal egoistisch würde ich einfach gerne selber kennenlernen. Z.B. habe ich die Bücher von der Caro Wahl geliebt, 22 Bahnen und Windstärke 17.
Und das ist so eines der größten Privilege von diesem Job, wenn ich mir denke, die würde ich gerne kennenlernen, dann lade ich sie halt in den Podcast ein. War auch ein tolles Gespräch, ist auch schlau und interessant, aber das ist dann einfach, kann man dann auch so für sich nutzen.
Genau, und das war toll. Und dann frage ich mich einfach oft, keine Ahnung, wie was funktioniert. Und dann mache ich dazu Erfolge. Also z.b. keine Ahnung, hatte ich mal so einen Moment, ich war im Klo und habe so die. Und habe die Spülung betätigt und habe mich dann gefragt, was passiert jetzt?
Saskia Jungnikl-Gossy
Jetzt genau danach, wie funktioniert das mit dem Kanal?
Andreas Sator
Genau, und dann habe ich eine Podcast Folge gemacht, ich glaube, erklär mir den Weg des Klopapiers oder so. Oder letztens war ich, glaube ich, beim Fußballspiel, irgend beim riesigen Event mit zigtausend Menschen. Genau, bei Österreich, Serbien beim Spiel, das leider nicht gut ausgegangen ist. Und ich habe mich so gefragt, was eigentlich muss in den Tagen davor in dieser Stadt passieren, dass man dafür Sorge trägt, dass die Leute alle aufs Klo gehen können, dass die alle was zum Essen und Trinken haben, dass die sich nicht den Schädel einhauen, dass die Superstars, die da kommen, nicht entführt oder erschossen werden oder was auch immer. So was in dieser Stadt musste alles passieren, dass sowas über die Bühne laufen kann. Und wie koordiniert man das dann ist irgendwo, oder? Genau, oder wie der City Marathon war und dann fliegen wir Hubschrauber herum.
Wer trägt dafür? Also wie kann sowas eigentlich funktionieren? Genau. Und habe ich jetzt noch nicht aufgenommen und aber noch keinen Gast dazu. Wenn jemand jemanden hat, der dazu reden kann, gerne bei mir melden. Aber das ist dann manchmal auch, dass ich mich einfach frage, wie geht das eigentlich?
Saskia Jungnikl-Gossy
Wer war eigentlich dein erster Gast?
Andreas Sator
Also das erste Interview, das ich geführt habe, war der Paul Zulehner, ein Pfarrer und Theologe und Soziologe, Religionssoziologe, habe ich über Jesus geredet. Aber das ist das erste Interview, das ich geführt habe. Und die erste Folge, die erschienen ist, war über Sebastian Kurz. Also auch eine jesusähnliche Figur für manche. Also genau, das war die Barbara Tod, die Innenpolitik Chefin, glaube ich, vom Falter, bin mir gar nicht sicher. Auf jeden Fall tolle Politikjournalistin. Genau.
Saskia Jungnikl-Gossy
Und wie kann man das dann vorstellen, als du beschlossen hast, du machst jetzt Podcast, du machst jetzt erklär mir die Welt, du hast Barbara Todd Tod eingeladen. Wie bist du da rangegangen, hast dein Mikrofon gekauft, dich zu Hause hingesetzt?
Andreas Sator
Damals war ich am Anfang noch bei den Leuten zu Besuch. Also da war ich bei der Barbara in ihrer sehr schönen Wohnung im siebten Bezirk. Ich hoffe, ich darf das spoilern das.
Saskia Jungnikl-Gossy
Spoilern ist gut, es dürfen jetzt nicht alle kommen.
Andreas Sator
Und genau, ich habe mal so Mikro, ich glaube um €40 gekauft. Es gibt so ein tolles deutsches Forum, das heißt sendegate de. Das ist wirklich von unfassbarem Wert, wenn man so einen Podcast beginnt, weil das sind ganz viele schlaue Leute, die schon Podcasts machen, wo 99 % der Leute nicht wusste, was ein Podcast ist. Also die Szene gibt es schon seit den ERN und mich halten für für so einen Podcast Innovator, aber ich war 15 Jahre später dran wie andere Leute. Genau, und da habe ich mir auch so Mikrofone empfehlen lassen, weil ich ja keine Ahnung hatte, wie man das macht. Und damals gab es jetzt auch in Österreich keine Podcast Agentur, die man fragen hätte können. Genau. Und habe mir dann irgendwie auch alles selber beigebracht, auch das schneiden und wo man das hochlädt.
Also es war einfach viel lesen, probieren. Also damals habe ich geschnitten mit Hindenburg. Heute habe ich das Privileg, dass ich mir leisten kann, dass ich jemanden für mich schneiden lasse. Genau. Aber die ersten vier oder fünf Jahre habe ich das alles selber gemacht. Voll, ja. Genau. Und das habe ich mir einfach angelernt und dann Mikro hingestellt und dann Fragen gestellt.
Aber auch ganz anders wie heute. Also wenn man. Ich spiele ja jetzt so, jetzt habe ich die letzten Monate leider vergessen, aber ich spiele eigentlich jedes Monat ist die Idee, ich spiele eine Best of Folge aus, weil es ganz viele Folgen gibt, die noch aktuell sind. Also wenn man über Jesus spricht, hat sich jetzt nicht so viel verändert, was man über ihn weiß. Oder damals ging es auch so um die Biografie von Sebastian Kurz, also wie der aufgewachsen ist, hat sich jetzt auch nichts verändert. Und man kann viele dieser Folgen heute noch hören. Und viele der Leute, die erklär mir die Welt jetzt seit erst ein paar Jahren kennen, kennen die alten Folgen gar nicht.
Darum spiele ich die immer wieder aus und dann höre ich manchmal selber wieder rein. Und da ist auch die Art und Weise, wie ich rede, ganz anders. Also viel schneller, viel aufgebrachter, viel unruhiger. Genau. Also das kennst du sicher auch, wenn man das einfach öfter macht, in so Mikro redet, irgendwann wird es normal.
Saskia Jungnikl-Gossy
Du hast die mittlerweile eine ganz gute Community aufgebaut, damals, als du gestartet bist bei null. Mittlerweile ist das nicht mehr so. Reden wir mal über Geld. Wie finanziert man so einen Podcast?
Wie kann das passieren? Du finanzierst dich über Community Support auch.
Andreas Sator
Genau, also bei mir ist das Modell so, den Hauptteil macht Werbung aus, den Missing Link verkauft und erwirtschaftet. Podcasts sind, ich bin befangen aber einfach ein tolles Umfeld für Werbung, weil die Leute geduldiger sind, weil die nicht so abgelenkt sind, weil die gerade abwaschen oder den Hund ausführen und wenn man dann irgendeine Werbung einspricht und das noch dazu der Host macht, das irgendwie einfach nicht so störend ist, man viel aufmerksamer ist, als wenn man jetzt Fans sieht oder am Handy scrollt. Podcast ist der Hauptteil, also wir haben ein bis zwei Werbungen am Beginn der Folge, bei Folgen, die über 1 Stunde dauern, manchmal auch in der Mitte, aber das ist eigentlich meistens, wird meistens nicht gebucht. Werbekunden wollen alle am Anfang sein und dann auch ein wichtiger Teil ist die Community. Es gibt glaube ich derzeit 401 und dreiig Menschen, die fünf, sechs oder 18 oder manchen einige wenige sogar €45 im Monat zahlen. Da kommen im Jahr so, ich glaube knapp zusammen. Das ist ein wichtiger Teil.
Dann gibt es mittlerweile auch Förderungen, die gab es die längste Zeit nicht, aber seit zwei Jahren ist ein Teil vom Umsatz auch Förderungen. Da gibt es jetzt von der RTR die Audio Podcast Förderung heißt das glaube ich. Dann gibt's, habe ich mal für Sonne und Stahl von der wiener Medieninitiative Förderung bekommen, um das aufzubauen und Familien Innovation Lab der wiener Zeitung habe ich so für meine YouTube Bemühungen eine Förderung bekommen. Genau, das ist ein Teil und dann gibt es noch so kleinere Dinge wie Events, die aber in dem kleinen Rahmen, wie ich sie gerne mache, jetzt kein Mördergeschäft sind. Merge, was in der Art und Weise wie wir das machen, nämlich sehr unprofessionell, auch kein Merlegeschäft ist, aber vielleicht eines sein könnte, i don't know. Und genau und dann muss man glaube ich auch dazu rechnen. Immer wieder werde ich auch angefragt für Vorträge oder für Podien und sowas mache ich außer mir ist es extrem sympathisch oder die haben keine Kohle und ich will das trotzdem unbedingt machen oder an Schulen mache ich das immer gratis, aber eigentlich versuche ich dafür auch immer ein Honorar zu kriegen und ich glaube diese Sachen kriege ich auch, weil ich halt der Typ bin, den man vom Podcast kennt und muss man auch noch dazu rechnen.
Saskia Jungnikl-Gossy
Das sind zwei verschiedene Dinge. Das eine ist quasi das Geld, das du wirklich direkt über den Podcast verdienst und verdienen möchtest und das andere als Person, die Erfahrung hat im Podcasten und das teilt. Ich finde auch interessant darüber noch mal kurz reden, vielleicht weil du viele Podcasts empfohlen hast aus dem englischsprachigen Raum und auch wie unterschiedlich die sind und so. Das ist ja auch so, dass der deutschsprachige Raum und gerade Österreich dann noch mal ist einfach sehr klein, der Markt ist sehr klein. Das heißt, die Finanzierungsmöglichkeiten sind es auch. Es ist gut, dass es jetzt Förderungen gibt, aber ohne Förderungen wird es wahrscheinlich auch kaum klappen, oder?
Andreas Sator
Voll. Also wenn man wirklich einen Podcast macht und nur von diesem Podcast leben möchte, muss man schon so groß wie ich werden, dass das irgendwie funktioniert. Oder aber man hat und das funktioniert dann einfach nur für einige wenige Modelle oder man hat eine so enge, spitze Zielgruppe, die auch noch Geld hat, dass man die Werbung, die man dort verkaufen kann, so teuer verkaufen kann, dass man auch mit ein paar wenigen tausend Hörerinnen davon leben kann. Also das ist typischerweise so, wenn du, wenn das was ist, was jetzt für keine Ahnung hast, ein Podcast, der für Anwälte relevant ist oder für Manager innen.
Saskia Jungnikl-Gossy
Ärzte.
Andreas Sator
Genau. Also wenn die Kohle haben oder z.B. gibt es einen Podcast nur für den macht der Marcel Kilic, der heißt, wie heißt der Fiber Podcast? Rotlicht, glaube ich. Wurscht. Aber der hat auch so, der ist der Podcast für Feuerwehren und der kann seine Werbung auch gar nicht. Also der Marcel ist auch ein Profi, der macht das auch beruflich so Werbung verkaufen und der kann dann auch für Werbung viel verlangen, weil die Leute, die das hören, auch die Menschen sind, die bei den Feuerwehren dann entscheiden kaufen wir jetzt dieses Feuerwehrauto um €1 Million.
Und wenn dann jetzt irgendwie eine Marke wie Rosenberger so dort Werbung schaltet und das führt nur dazu, dass eine Person mehr so ein Auto kauft, dann ist es 1 Million Umsatz mehr. Und dann kann man, jetzt kenne ich die Preise nicht von Marcel, aber dann kann man dem auch geben, wenn man damit 1 Million Umsatz macht, fein. Aber wenn man jetzt irgendwie ein Publikum hat, das eher studentisch ist, das jeden Euro umdrehen muss und dann verkauft man irgendwie 12 günstige Limonaden mehr, dann kann man auch für die Werbung nicht so viel verlangen. Genau. Und also das ist das eine Modell. Entweder man ist groß oder man hat eine kleine Nische, die Cola hat. Und dann glaube ich, gibt es auch noch ein Modell, wo man sagt, es ist total Mitglieder getrieben.
Also man macht für gibt ja von Kevin Kelly diesen tollen Text A thousand true fans, auch eine riesige Inspiration für mich. Das muss ich ausholen, weil das ein tolles Konzept ist. Er durch das Internet haben wir alle die Möglichkeit, wenn wir tausend Menschen finden, die uns lieben oder die das, was wir machen lieben, die bereit sind, die uns so toll finden. Die wollen die T Shirts haben, die wir produzieren, die wollen die Bücher lesen, die wir machen, die wollen die Filme schauen oder die wollen jetzt auf die Musik bezogen, die gehen zu unseren Konzerten oder die kaufen die CDs, wenn man 1000 so Fans hat, dann kann man davon leben, hauptberuflich. Und das ist ein Modell, das kann man auch in einem kleinen Markt schaffen.
Saskia Jungnikl-Gossy
Hast du die 1000 Menschen?
Andreas Sator
Ich glaube ja. Also ich habe.
Saskia Jungnikl-Gossy
Wirst du sie gekriegt?
Andreas Sator
Also ich hab.
Saskia Jungnikl-Gossy
Wo hast du sie aufgegabelt?
Andreas Sator
Also wenn ich zusammenzähle, ich habe 400 dreiig Leute, die für Erklär mir die Welt Geld geben. Dann habe ich 80, die für Sonnenstahl für meinen Umweltpodcast geben. Sind wir bei 500 dann, oder? Ja, dann habe ich 40 Leute, die für meinen Newsletter zahlen, sind 550. Genau. Und dann gibt es noch so 400, die haben schon für gleich in die Welt bezahlt, oder 500 und haben wieder aufgehört. Und dann wären wir mal.
Ja, also mein Modell ist ja auch nicht so das klassische. Ich mach. Also ich mach Content, der schon auch meine Hörinnen interessieren soll, aber der für mich eigentlich ist. Also eigentlich soll mir das Spaß machen. Ich will coole Leute kennenlernen, ich will klüger werden und wer mitkommen will auf die Reise, you're welcome. Aber nur weil mir jetzt sieben Leute schreiben, bitte mach eine Folge zu XY, mache ich nicht die Folge, wenn es mich nicht selber interessiert. Und ich glaube, wenn ich so total hardcore Mitglieder orientiert arbeiten würde, dann hätte ich diese 1000 Leute.
Saskia Jungnikl-Gossy
Aber es ist bei dir ja auch nur ein Standbein von mehreren.
Andreas Sator
Genau, genau, genau. Und das war noch das Grundding, wie kann man sowas noch finanzieren, wenn jetzt wirklich für diesen tausend Leuten ein Problem löst? Und das kann sein, die haben irgendeine bestimmte Krankheit und die sind einsam und bei dir fühlen sie sich zu Hause und das feiern sie so sehr und da entsteht eine Community und man will ein Teil davon sein, dann kann man das schaffen, auch in einem kleinen Land wie Österreich, oder? Gibt ja keinen Grund, warum man das nicht auch in Deutschland dann hören könnte. Oder du, ja, die Leute müssen irgendwie einen Need haben, den du erfüllst, oder keine Ahnung, es sind Menschen in ihren ERN, die schon, die haben ihr Haus gebaut, ihre, wenn ich so klassisch denke, ihre Kinder bekommen irgendwie sich im Job hochgearbeitet und denken sich so, und jetzt, was mache ich eigentlich jetzt? Und wenn du einen Podcast machst oder was auch immer und dafür die Leute ein Zuhause schaffst, wo die sich dann auch austauschen können mit anderen, wo die das Gefühl haben, jede Woche kriege ich irgendwie einen neuen coolen Gedanken oder ich fühle mich einfach ruhiger, weil ich merke, es gibt da andere. Ich höre von denen, was die beschäftigt, was die probiert haben, wie die vielleicht dieses Problem gelöst haben.
Also wenn du so. Und dann bist du auch noch sehr offen dafür, dass die Leute dir hey, mach was dazu. Und dann gibt es die Folge, weil die Luise hat mich gefragt, sie hat dieses Problem und darum habe ich jetzt mit dem Experten Y gesprochen. Und wenn du das ja jahrelang machst für diese Leute, dann kannst du auch 1000 Menschen dazu bringen, dass sie dir, dass sie dich tatsächlich so feiern, das was du machst, dass sie dir sagen wir sechs im Monat geben und dann hat man 6000 brutto, dann gibt man, muss man dafür sagen wir 2/3 bleiben, bei dir hast du 4000, die bleiben und dann kann man davon schon leben.
Saskia Jungnikl-Gossy
Fall abzüglich der Jahre, die du brauchst, um sie zu kriegen.
Andreas Sator
Genau. Also dahin kommen, das ist halt oft auch das Problem. Und darum finde ich es so gut, dass es langsam eine Förderlandschaft gibt. Dahin kommen ist super schwierig und meistens geht das nur, wenn man das nebenbei macht. Also man hat irgendwie dich beschäftigt das sowieso oder du arbeitest in einem Beruf, wo du das. Also ich finde für Journalisten ist es oft so easy, weil die, keine Ahnung, man schreibt ja ein Buch meistens auch, weil man einen Text irgendwo schon geschrieben hat, so wie das ja bei dir auch war, bei deinem ersten Buch, das ich allen empfehlen kann, was ich so geliebt habe schön. Und dann nutzt man das quasi, dass man das sowieso schon recherchiert hat und kann damit auch noch was anderes machen.
Und das hat mir z.B. der Robert Misig, der wie ich ein junger Journalist war, sich immer wieder Zeit genommen hat, mit mir Kaffee zu trinken. Also Shoutout an Robert, trinkt noch immer Kaffee mit ihm, aber jetzt irgendwie gleichwertiger. Früher habe ich ihn einfach so ausgefragt, wie man das macht und der hat das mir immer schon gesagt, so wenn du jetzt nur. Ich habe immer bewundert, wie der so der schreibt mal ein Buch, hätte einen Vortrag, macht irgendwo eine Diskussionsrunde, dann organisiert er irgendeine Ausstellung in einem Museum oder dann macht er irgendwas mit dem Volkstheater, irgendwie so ein beruflicher Lebenskünstler. Und ich habe mich immer gefragt, wie kann man davon leben? Und der hat mir das so super erklärt, dass du erstens einen Text, den du schreibst, den du dem Standard verkaufst, den kannst du auch Taten verkaufen, vielleicht bisschen anders.
Du kannst daraus dann mit der Recherche auch mal eine Ausstellung machen oder die Recherche hilft dir, weil du ihn kennenlernst für deine nächste Podiumsdiskussion, die du moderieren wirst und so. Die Dinge müssen so ineinandergreifen und dann kann das funktionieren. Aber es ist auf jeden Fall sauhart, sich sowas aufzubauen. Und das war jetzt auch so, ich war in Perugia gerade im April beim Journalismus Festival und da waren viele Amerikaner innen da, die schon auch ein paar, der Johnny Harris war da, von dem ich geredet habe. Und da war es war auch für mich so der Punkt, wo ich gemerkt habe, okay, so Creator sein, journalistischer Creator ist jetzt Mainstream. Jetzt ist man nicht mehr so ein Weirdo, der was auf TikTok oder im Podcast macht, sondern sind jetzt die coolen und irgendwie, es gibt immer weniger Jobs bei traditionellen Medien und jetzt wollen das auch mehr Leute machen. Es gab ganz viele Fragen, wie macht man das?
Und der Antwort also die Amerikaner haben halt dann irgendwie auch eine andere Arbeitsethik, für die es halt auch normal, dass sie 80 Stunden die Woche arbeiten. Da war immer der Punkt so, ja, das musst du halt quasi, das muss halt dein zweiter Job sein. Du hast schon einen Job und dann machst du das halt auch noch. Und das ist halt, keine Ahnung, wenn man, also ich könnte nicht oder ich habe früher auch viel gearbeitet, ich könnte das heute nicht mehr deswegen mit, keine Ahnung, meine mentale Gesundheit, glaube ich, komplett zerstören. Ich habe keine Kinder, Leute haben Kinder, habe ich gehört, ist auch ein bisschen Aufwand oder man hat irgendwie kranke Eltern zu pflegen oder sonst irgendwie Einschränkungen. Also es ist schon ein Modell, das dann leider auch wieder oft nur privilegierte Menschen machen können. Ja, bau da halt fünf Jahre.
Saskia Jungnikl-Gossy
Aber da kommen wir zu den Förderungen. Wie sind denn deine Erfahrungen mit Medienförderungen in Österreich? Sollte der Staat versuchen, worüber wir vorher geredet haben, nämlich diese Create Economy zu fördern, um mehr zu fördern?
Andreas Sator
Ja, unbedingt. Also ich glaube erstens, und das sage ich seit 10 Jahren, aber es braucht so was wie Funk in Österreich. Also Funk ist so ein kleiner Prozentsatz der Gelder des öffentlich rechtlichen Rundfunks in Deutschland, geht einfach für Produktionen für YouTube, TikTok, Insta und Co. Drauf. Und mit diesem kleinen Budget kann man so viel machen, weil ein durchschnittlicher YouTube Kanal einfach, keine Ahnung, ein Hundertstel kostet von einer gleichwertigen Fernsehproduktion. Das merken jetzt auch, keine Ahnung, Tucker Carlsen macht jetzt einen YouTube Kanal und verdient sich dumm und dämlich, weil man merkt, okay, bei fox News haben irgendwie 70 Leute an der Show gearbeitet. Ich sage jetzt irgendwelche Zahlen und seinen YouTube Kanal kann man zu dritt machen. Und genau, also man braucht da gar nicht so viel Geld und kann da keinen der ORF oder Budget von einer Milliarde, wenn man 1 % nimmt, 10 Millionen jedes Jahr, kann man damit so unglaublich viel, was man da machen könnte, wenn man Leute die ersten zwei, drei Jahre zumindest zum Teil finanziert für so YouTube Kanäle, TikTok Kanäle oder Newsletter oder muss ja nicht alles im Internet sein, es kann ja auch irgendwie ein cooles lokales Medium sein, das ein Printmagazin herausbringt und sich vielleicht mehr dadurch auszeichnet, dass die Leute sich in echt treffen und Dinge diskutieren.
Also es gibt ja so viele Möglichkeiten und das Geld ist einfach da. Es fließt so viel öffentliches Geld in Medien, aber es fließt halt vor allem an bestehende Medien. Und um den Status quo abzusichern, weil für alle, die nicht in der Medienbranche arbeiten, ich weiß eh nicht, wie viele ganz offen gesagt haben, die nicht in der Medienbranche arbeiten.
Saskia Jungnikl-Gossy
Hoffentlich viele.
Andreas Sator
Ja, hoffentlich. Aber das ist so verbandelt, Politik und Medien in Österreich und eigentlich ein Skandal, über den viel zu wenig geredet wird, weil wer macht einen Diskurs? Die Medien. Und die reden selten über Dinge, wo sie selber vielleicht was nicht so gut machen. Darum wird übrigens auch ganz wenig darüber berichtet, wie prekär die Situation von Zusteller innen ist, die uns die Zeitungen vor die Tür bringen. Also man liest viel, wie schlecht Futon die Leute behandelt, aber man liest wenig darüber, wie schlecht viele Verlage ihre Zustellerinnen.
Saskia Jungnikl-Gossy
Deswegen gibt es auch so wenige nur noch. Voll, viel weniger. Zurück zu den Förderungen, die natürlich schon, da hast du schon recht, in Österreich dauert alles immer ein bisschen länger und die Strukturen, die bisher gewachsen sind an Förderungen, wie du es vorher schon gesagt hast, es gibt erst seit zwei Jahren oder so Förderungen für Podcasts, ansonsten fließen die in bestehende Medienhäuser, in bestehende Produkte. Das heißt, hier wäre es schon höchst an der Zeit, ein bisschen umzudenken.
Andreas Sator
Voll. Und der größere Experte ist da z.B. der andi Kaltenbrunner vom Medienhaus Wien und die haben auch erst einen Bericht dazu herausgebracht. Und es ist eigentlich gar nicht so kompliziert. Also wichtig ist, dass man die ist jetzt auch sehr random, wer entscheidet, wer eine Förderung bekommt? Also auch gerade bei der RTL, das ist so ein wir das Konstrukt, weil du schon bestimmte Kriterien einfach erfüllen musst, aber am Ende des Tages entscheidet, glaube ich, einfach der Chef der RTR. Und da gab es ja dann auch also meine Erfahrung mit der RTA ist sehr positiv und ich bekomme von denen Geld, aber trotzdem mehr.
Schauen wir mal, das Konstrukt ist trotzdem absurd. Und da hat man dann mal, im Standard haben sie das so recherchiert aus internen Besprechungen, wie das dann ablief, dass z.B. oK ATV hat im Vorjahr bekommen, dann kriegen die heuer einfach wieder und dann, ich hoffe, ich verwechsel jetzt nicht das Medium, aber sagen wir, ein Fernsehsender hat bekommen, dann kriegen die wieder und dann schaut man, okay, wo können wir ihnen das denn geben, welche Projekte haben die, dann geht es gar nicht so darum, ist das ein sinnvolles Projekt, also jetzt öffne Mehrwert schafft, sondern ja, die sollen alle circa das gleiche kriegen. Und das ist halt so ein bisschen wie, so stelle ich mir das so auf einem Hof beim König vor 500 Jahren vor. Und ich glaube, in einer liberalen Demokratie könnte man das besser und transparenter machen.
Saskia Jungnikl-Gossy
Vor allem, weil eben jetzt mittlerweile eine Szene etabliert ist und kommt, wo einzelne Creator versuchen, Dinge umzusetzen, Inhalte umzusetzen und dann eben keine Förderung mehr da ist oder dagegen quasi wenig Chancen haben.
Andreas Sator
Genau, und auch die, also die 99 % der Medienförderer in Österreich sind so aufgesetzt, dass du überhaupt nicht in Frage kommst als ganz kleines Team oder als Creator. Und zurück zum andi kalten Brunner. Und der Vorschlag ist der, man gibt einfach ein gewisses Fördergeld, worüber, also man misst daran, du musst irgendwie einen öffentlichen Mehrwert schaffen, sind so die Kriterien. Du bewirbst dich, dann gibt es eine unabhängige Jury, wo man weiß, wer drinnen sitzt, wo man im besten Fall auch, wie das z.B. auch die wiener Medieninitiative macht oder der Media Forward Fund, der privat ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv, wenn ich mich jetzt nicht irre, oder in ganz Europa, ich weiß es nicht, was der Martin Kotinek jetzt leitet. Die haben auch eine unabhängige Jury, wo internationale Leute drinnen sitzen. In Österreich hast du oft das Problem, dass dann in der Jury die Leute sitzen, die dann später noch ein Aperol trinken gehen mit den Bewerber innen oder die sich schon betrunken von irgendeiner Weihnachtsfeier kennen.
Also es sind halt alle in Wien und das ist halt auch praktisch, aber auch ein Problem.
Saskia Jungnikl-Gossy
Aber ist das bei dir jetzt mittlerweile nicht auch schon so? Ist das nicht irgendwie sowieso das Ding, wo man reinrutscht, wenn man in einer Welt lebt, die sowieso eher bubbleartig ist? Und dann sind wir noch in Wien, in Österreich, es ist sowieso klein. Also ich meine nur, ist das nicht auch so, die Wege kreuzen sich ja dann sowieso ständig, oder musst du da aufpassen? Das meine ich eigentlich.
Andreas Sator
Also ich gehe nie zu so Netzwerktreffen, mir ist mein Leben zu kurz, um meine Abende mit der Medienbranche zu verbringen. Aber trotzdem ist es natürlich so, also z.b. die Daniela Kraus, die habe ich im Podcast interviewt, die finde ich einfach super, die finde ich schlau. Und die war dann auch mal in der Jury von der Medieninitiative der Stadt Wien. Genau, und die musste sich dann halt enthalten, was ja schon mal, was ja nicht alle Jurys so handhaben. Genau, also weil ich die einfach persönlich kannte, jetzt auch nicht, würde ich jetzt nicht sagen, dass das eine Freundin ist, aber man kennt sich und man schätzt sich und irgendwann dann, ja. Und prinzipiell kann ich mich gut erinnern, wie ich junger Journalist war, war ich mal auf so einem Panel in Linz und da habe ich das auch so kritisiert, wie verharbart da damals ging es so um die Chefs von großen Konzernen und die Politik und die Medien sind.
Und dann ist so ein, glaube ich, CEO zu mir gekommen, nachhinein hat gesagt, sie werden schon sehen, so in dreiig Jahren ist es bei ihnen auch so. Und das genaue Punkt, es ist schon so, wenn du, also durch meine Arbeit, ich lerne einfach sehr viele Menschen kennen und jetzt so nicht nur Journalist, sondern auch als Medienunternehmer, ich muss mich auch darum kümmern, dass wir uns gut stellen mit gewissen Institutionen, keine Ahnung, mit großen Museen, die vielleicht Kooperationspartner werden können oder mit, keine Ahnung, großen Handelsketten, dort die Leute zu kennen, die potenziell mal einen Brand Deal mit uns machen. Also man ist schon viel im Graubereich unterwegs. Meine Antwort darauf ist so komplette Transparenz. Also jeder Deal wird offengelegt, ich lege mein Einkommen offen, man kann nachlesen, wer mir wie viel Fördergeld gibt, man kann nachlesen, welche Ministerien oder ob die Wirtschaftskammer oder das Klimaministerium Geld gegeben haben hat. Und dann kann man eigentlich selber entscheiden, glaube ich dem jetzt noch oder wenn der jetzt Erfolge über Klimapolitik macht, glaube ich, redet er jetzt nur gut über die Frau Gewessler, weil ihr Ministerium seinem Podcast Werbung geschaltet hat oder nicht. Aber es ist auf jeden Fall ein Graubereich.
Aber genau, Punkt.
Saskia Jungnikl-Gossy
Apropos Medienunternehmen, dass du mittlerweile bist, du filmst ja deinen Podcast mittlerweile auch und stellst ihn auf YouTube. Reden wir mal über Zukunftsformate jetzt zum Abschluss. Gibt es neue Formate und Projekte, an denen du arbeitest? Was würdest du dir wünschen an Zukunftsformaten?
Andreas Sator
Also bei uns ist ein großer Schwerpunkt gerade Video, weil Menschen einfach gerne Videos schauen und ich das sehr unendlich bin. Und wenn die Leute keine Videos schauen, dann mache ich Videos. Und darum versuchen wir seit zwei Jahren knapp einen YouTube Kanal aufzubauen. Und das ist so für heuer und für nächstes Jahr noch mein großer Schwerpunkt, das Ding zum Fliegen zu bringen.
Saskia Jungnikl-Gossy
Ich habe irgendwo gelesen oder gehört oder jemand hat es mir erzählt, weiß nicht, aber dass sehr viele Menschen oder immer mehr Menschen abends auf der Couch dann sitzen und YouTube schauen, was in meiner Welt. Ja, ich meine, es ist auch nicht mehr lineares Fernsehen, das ich mache, aber das ist ein Ding, ne?
Andreas Sator
Voll, mache ich auch wirklich.
Saskia Jungnikl-Gossy
Du hast da deine Sendungen, die du regelmäßig anschaust oder lässt dir dann was rein?
Andreas Sator
Beides.
Saskia Jungnikl-Gossy
Okay, kein Netflix mehr?
Andreas Sator
Doch, natürlich. Schließt sich ja nicht aus. Ja, geht beides.
Saskia Jungnikl-Gossy
Du hast keine Kinder.
Andreas Sator
Ja, ich habe bei Zeit voll. Genau. Ich lese auch Printzeitungen, dann schaue ich Netflix Serie, dann schaue ich manchmal im Napoleon. Normales Fernsehen schaue ich nicht mehr, aber genau, das geht irgendwie alles zusammen. Dann schaue ich Insta Reels. Die Welt ist bunt. Genau. Also das ist auf jeden Fall was, wo wir auch schauen, wie können wir dann auf TikTok, Insta und auch bei YouTube Shorts in diesen Kurzformaten, die einfach viele Menschen lieben, lieben, die selber auch mag, wie können wir in dieses Universum mehr eintauchen und aber dann die Leute vor allem auf unseren YouTube Kanal oder auf Spotify oder wo auch immer man Podcasts hört, bringen.
Übrigens side not ich höre meine Podcasts nicht auf Spotify, sondern mit Overcast. Gibt es leider nur für iPhones, aber ich werde allen Menschen, die Podcasts unterstützen wollen, empfehlen, sich eine andere Podcast App zu suchen wie Spotify, weil Spotify und YouTube sehr dominant werden in diesem Bereich und braucht man nur mit Bauern oder Molkereien reden, die mit sehr dominanten Handelskonzernen zu tun haben. Marktmacht ist nie super für alle anderen, die nicht die Macht haben. Und als kleiner Podcaster und mein Podcast ist groß, aber. Ne, aber für Google oder Spotify bin ich auch irgendwo kleiner. Kleines Staubkorn. Also es ist nicht gut, wenn einige wenige Konzerne diesen Markt dominieren.
Und darum finde ich es immer sympathisch, wenn man sich. Es gibt so viele coole Podcast Apps, z.B. podcast Apocalypse oder Podcasts sind Radio Addict, die gibt es beide auch für Android. Genau. Das finde ich immer gut, wenn man Lust hat, dass man sich eine andere App sucht. Genau. Und sage ich übrigens auch, obwohl ich mit YouTube und Spotify in gutem Austausch bin, aber ich.
Genau, ich bin einfach gerne ehrlich und die wissen das dann auch. Also YouTube und TikTok, Insta, YouTube Shorts ist so ein Schwerpunkt in den nächsten zwei Jahren. Und dann schauen wir mal.
Saskia Jungnikl-Gossy
Das heißt, Video wäre jetzt auch ein Format, das du allen jungen Journalistinnen und Journalisten raten würdest, die jetzt gerne irgendwas starten würden oder die gern sagen, sie wollen ein neues Format auf den Markt bringen. Dann würdest du quasi mal sagen, film auf jeden Fall mit.
Andreas Sator
Ja, also es kommt drauf an. Wenn man es professionell produzieren lässt, ist das halt so teuer. Also wir geben zigtausende Euro für die Videoproduktion aus und wir verdienen mit YouTube noch fast kein Geld und das kann ich mir jetzt leisten, weil der Audio Podcast gut läuft. Aber das kann man sich am Anfang nicht leisten. Aber man kann auch einfach ein iPhone aufstellen und mit vielen Filmen. Und wenn man sich das ein bisschen anschaut, also der Alex Stegisch von das Pod macht das z.B. der fährt mit seinem Bus rum und stellt da einfach sein iPhone auf im Bus und also macht die Interviews im Bus, was geil ist.
Nach einer halben h muss man lüften, weil die Luft schlecht wird. Aber ansonsten eine coole Idee. Und man kann auch mit einem, wenn man sich auskennt, was ich, ich kenne mich nicht aus damit, aber man kann mit einem iPhone sehr oder mit jedem normalen, neueren Handy ausreichend gut mitfilmen. Und ich glaube, dass man riesige Chancen hat, wenn man einen Podcast machen möchte, wenn man den jetzt mit YouTube oder mit Insta, TikTok startet, dass man sehr schnell sehr bekannt werden kann. Die Chance hat man eigentlich mit einem Podcast nie. Also der normale Fall beim Audio Podcast ist, man muss das jahrelang machen oder du schaffst es, dass alle über dich reden, weil da irgendjemand bekannter irgendein einem irgendwas gesagt hat, was schlimm ist oder org oder interessant. Aber ansonsten wächst man einfach so langsam, weil es über Mundpropaganda weiterempfohlen wird.
Und das ist schon eine Riesenchance von Video. Und ansonsten bin ich mir nicht sicher, ob man. Also es muss jetzt Sinn ergeben fürs Format. Ich glaube, es ist genauso cool, wenn man einen z.B. die Sidonie Sackmeister, die ein Jahr bei mir gearbeitet hat, die hat jetzt auch einen Substack Newsletter gestartet, den ich gestern abonniert habe. Grüße gehen raus an Sidi. Und finde ich auch total spannend.
Also kann man auch sehr viel machen. Damit geht man halt nicht viral. Aber mit einem Newsletter kann man sich auch eine coole Bindung zu Menschen aufbauen. Genau, also es muss nicht jeder Video machen. Jeder Trend hat Fokus auf den Gegentrend. Ich glaube, der Gegentrend, auf dem ich auch geschwommen bin, ist, auf Social Media wird alles immer kürzer und dann mache ich einen Podcast und ich red 2 Stunden 40 über die industrielle Revolution. Also jeder Trend versucht ein Gegentrend und man kann auf einen Trend surfen.
Aber man kann auch, wenn man jetzt genau das Gegenteil macht, z.B. eine Offline Community, wo sich die Leute treffen und austauschen und auf der Basis dann irgendwie was machen.
Saskia Jungnikl-Gossy
Okay, Hauptsache man ist mit dem Herz dabei. Es sollte einen offenbar sehr interessieren und man soll gewillt sein, das Jahre durchzutragen.
Andreas Sator
Wo es auch schwierig ist. Und das finde ich so wichtig. Es sollte auch dann Sinn ergeben, haben, wenn man nach drei Jahren aufhört und sagt okay, interessiert niemanden. Also man muss irgendwie entweder bei mir ist ja eigentlich so eine der coolsten Dinge, die Leute, die ich treffe. Also ich glaube wirklich, ich würde meinen Podcast auch machen, wenn ich ihn nicht veröffentlichen würde, weil ich das so cool finde, irgendwelche random Professoren 2 Stunden lang Fragen zu stellen. Wer hat schon dieses Privileg? Also das ist so toll und es haben sich auch Freundschaften ergeben, so aus dem aus dem Podcast und ich finde das einfach so spannend, ich mache das so gerne und ich lerne so viel dabei, dass das alleine eigentlich reichen würde.
Und das ist so öfter. Ich versuche manchmal auch, so wie mir z.B. der Robert Misig geholfen hat als junger Journalist auch jüngeren Journalistinnen zu helfen. Und ein Ratschlag, den ich oft gebe ist, wenn du noch nicht genau weißt, was du machen sollst, mach einen Podcast über deine Reise zum Journalismus und du fragst dann z.b. die Saskia, kann ich mit dir reden, wie das bei dir war? Und die Leute, wenn man für einen Podcast angefragt wird, wir sind alle eitel und wenn sich eine Person für uns wirklich unsere Geschichte interessiert, nichts tun wir so gerne wie ich jetzt die letzte h wie über uns selber reden. Gibt kaum was schöneres und einfach Leute fragen.
Okay, oder ein Klenk, ich will dich üben, deine Biografie interviewen. Du lernst Leute kennen, du merkst schon, was ist stimmig, was nicht. Genau. Also so experimentierfreudig was machen und dann ist eigentlich wurscht, ob den Podcast wer hört oder nicht, weil eigentlich der Sinn ist, dass du die Leute kennenlernst und dass du vielleicht selber lernst, ob der Journalismus was für dich ist. Genau, genau. Und so und das kann man mit Newsletter machen, das kann man mit YouTube machen. Vielleicht ist auch der Sinn, dass man einfach lernt, wie das funktioniert, wie man coole Verticals fürs Handy produziert, was ja ein Skill ist, den man nicht mehr im Journalismus braucht, sondern vielleicht wirst du Bäcker und du hast welcher Bäcker hat schon die Ressourcen, dass man jetzt eine Social Media Agentur dafür bucht?
Und wenn du einfach ein Bäcker bist, der gute Videos machen kann und der das verstanden hat, wie das geht, geht, dann ist das ein enorm wichtiger Skill und man lernt was, man lernt Leute kennen, man wächst selber dran. Ich glaube, das ist wichtig und es macht Spaß. Genau. Und wenn man Leuten ein Mikro vor die Nase hält, du kannst keine Ahnung, auf der Marie Hilfer Straße herumlaufen und die Leute bleiben stehen und reden mit dir. Also manche bleiben stehen die meisten laufen weg. Du kannst so, keine Ahnung, du willst Landwirtschaft mal betreiben, du kannst herumfahren und Bauern besuchen und dann über die auch einen Text in einem Newsletter schreiben, den dann niemand liest, was auch wurscht ist. Aber du hast dann 20 Bäuerinnen und Bauern kennengelernt. Und wenn du selber dann deinen Bauernhof übernimmst und du hast irgendein Problem, dann kannst du die anrufen, weil du die persönlich getroffen hast.
Also man kann so viele Vorteile daraus beziehen oder einfach auch, keine Ahnung, sein Leben spannender machen. Und ich glaube, das ist als Grundmotivation bei all diesen Dingen essentiell, weil die Chance, dass es tatsächlich klar ist, einfach nicht enorm hoch. Und die Frage ist dann, was heißt klappen? Weil in dem Sinne hat es ja dann schon geklappt, weil ich was davon habe. Aber die wenigsten Leute haben dann 1 Million Downloads im Jahr, so wie ich das habe.
Saskia Jungnikl-Gossy
Ein schönes Schlusswort. Danke lieber Andreas für das spannende Gespräch.
Andreas Sator
Sehr gerne.
Saskia Jungnikl-Gossy
Das war die heutige Folge von ganz offen gesagt. Wir freuen uns, wenn ihr unseren Podcast abonniert, weiterempfehlt und uns in euren Podcast Apps mit fünf Sternen bewertet. Und wenn ihr jetzt mehr über Andreas Sator erfahren wollt, dann folgt ihm gerne auf Instagram und hört auf jeden Fall rein bei Erklär mir die Welt und.
Andreas Sator
Abonniert gerne meinen privaten Newsletter. Also ich schick jeden jeden Tag in der Früh eine kurze Notiz aus erklär mir at Andreas kann man abonnieren. Genau.
Saskia Jungnikl-Gossy
Danke fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal. Ciao.
Autor:in:Saskia Jungnikl-Gossy |