Stets bereit
Drohnen über uns!

Dieser Podcast beschäftigt sich mit aktuellen sicherheitspolitischen Entwicklungen, hybrider Kriegsführung und den Spannungsfeldern zwischen NATO, Russland und der Ukraine. Im Mittelpunkt stehen die jüngsten Drohneneinsätze und Abwehrmaßnahmen an der polnisch-ukrainischen Grenze, die politischen Deutungen solcher Vorfälle sowie die wachsende Bedeutung von Anti-Drohnen-Strategien.


Herbert Bauer

Grüß Gott und einen guten Tag, heute möchte ich mich mit den Drohnen über Polen und den Konsequenzen für Europa beschäftigen. Als Einführung, wie immer, eine szenische Beschreibung, die uns ins Thema hineinführt. Sie baut auf Augenzeugenberichten auf und ist relativ authentisch.

Es ist kurz vor halb sieben in einem kleinen Dorf im Osten Polens. Nennen wir die Familie einmal Nowak. Sie sitzt beim Frühstück, der Fernseher läuft. Plötzlich ein tiefes Brummen am Himmel, dann ein Schlag, der das Dach erzittern lässt. Sekunden später liegt ein Wirrwarr aus Metallteilen, Holzsplittern und Staub im Wohnzimmer. Offiziell hieß es zunächst: Eine russische Drohne ist durch das Dach gekracht – Gott sei Dank, sie ist nicht explodiert. Diese Sicht wird sich allerdings heute noch ändern.

Zur selben Zeit, nur wenige Dutzend Kilometer weiter, sperrt die Polizei eine Dorfstraße ab. Sirenen heulen, Feuerwehrleute rücken aus. Bei der Familie – wir wollen sie Kowalski nennen – klirrten die Scheiben, Trümmerteile liegen auf dem Feld. Dort hat es tatsächlich eine Explosion gegeben, diesmal detonierte die Ladung. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.

Zwei Dörfer, zwei Geschichten, beide innerhalb derselben Nacht, beide dokumentiert. Und doch bleibt vieles unklar: Wurden die Drohnen abgeschossen oder stürzten sie von selbst ab? Hat die Luftverteidigung reagiert – und wenn ja, wie? Oder kam es womöglich zu technischen Fehlfunktionen eigener Abwehrraketen, wie einige Medien spekulieren? Offiziell bestätigt ist bislang nur eines: Der polnische Luftraum wurde verletzt. Und die Menschen vor Ort erlebten unmittelbar, wie verwundbar selbst das scheinbar sichere Hinterland ist. Und damit sind wir mitten in unserem Thema, den Drohnenberichten über Polen, ihren Flugrouten, den Reaktionen und der Frage, warum Europa so schwerfällig auf diese neuen Bedrohungen reagiert.

Was war also passiert? In den frühen Morgenstunden wurden mehrere unbemannte Flugkörper im polnischen Luftraum registriert. Sie flogen in geringer Höhe und mit vergleichsweise niedriger Geschwindigkeit. Solche Profile sind eine Herausforderung für die konventionelle Luftraumüberwachung: Radarsysteme und Detektionsketten sind primär auf schneller fliegende, höhere Flugobjekte mit größerem Querschnitt ausgelegt; kleine UAVs werden dadurch oft erst spät oder nur schwach erfasst. UAV ist die englische Abkürzung für ein Unmanned Aerial Vehicle, was auf Deutsch Unbemanntes Luftfahrzeug bedeutet.

Polnische Stellen und NATO-Quellen berichteten, dass die Objekte zwar auf Radarschirmen erschienen, in mehreren Fällen aber erst kurz vor Grenzübertritt oder bereits über polnischem Gebiet eindeutig identifiziert wurden. In Folge wurden schnelle Eingreifkräfte alarmiert; ukrainische F16 und niederländische F-35 stiegen auf und führten Abfangmaßnahmen durch. Offiziell bestätigt ist, dass dabei Drohnen abgeschossen wurden; als Waffensysteme wurden offensichtlich Luft-Luft-Lenkwaffen eingesetzt.

Mehrere Drohnen konnten dennoch nicht rechtzeitig neutralisiert werden. Einige schlugen beschädigt auf, andere detonierten beim Aufprall, und wieder andere blieben als Blindgänger liegen. Einsatzkräfte sicherten Einschlagstellen, bargen Trümmer und sperrten Gefahrenbereiche.

Betrachten wir dabei auch einmal die Kostendynamik: Das Kostenverhältnis zwischen Angriffs- und Abwehrmitteln ist ein zentrales Element dieser Vorfälle. Einfache Angriffs-UAVs, in Berichten oft mit den iranischen Shahed-Typen verglichen, werden mit Herstellungskosten im niedrigen fünfstelligen Bereich angegeben; je nach Ausstattung und Nutzlast schätzungsweise etwa 20.000–40.000 Euro. Dagegen kostet eine moderne Luft-Luft-Lenkwaffe, wie sie von F-35 oder anderen Abfangjägern verwendet werden kann, je nach Typ und Version typischerweise mehrere hunderttausend bis über eine Million Euro pro Stück. Das bedeutet, dass jeder Abschuss einer einzelnen billigen Drohne die Verteidiger dazu zwingen kann, hochpreisige Munition einzusetzen, was über die Zeit eindeutig ein wirtschaftlich nachteiliger Austausch wird. Das ist nun gar nicht nur ein rein buchhalterisches Problem: Es erzeugt taktische und politische Zwänge. Schonung teurer Bestände, was aber die Abwehreffizienz schmälert und natürlich die Suche nach kosteneffizienteren Abwehroptionen. Damit können wir solche Vorgänge als Bestandteil asymmetrischer Strategien sehen, bei denen ein Gegner relativ geringe Mittel einsetzt, um unverhältnismäßig hohe Reaktionskosten beim Gegenüber zu erzwingen. Es müssen hochwertige militärische Waffensysteme eingesetzt werden, ohne das Krieg herrscht, und man kann natürlich, sehr bequem für den Aggressor, bei ein paar Drohnen, die sich möglicherweise verflogen haben, auf der betroffenen Seite auch noch nicht von einem feindlichen Angriff sprechen, der einen Verteidigungs- oder Bündnisfall auslöst.

Als Alternativen für Luft-Luft-Raketen stehen natürlich auch bodengestützte Flugabwehrsysteme zur Verfügung, sind jedoch bislang noch lange nicht flächendeckend einsatzbereit oder in ausreichender Zahl verfügbar. Deswegen wird wohl das Projekt Sky Shield mit Hochdruck zu betreiben sein. Wer Sky Shield ablehnt, lehnt auch den Schutz der Bevölkerung ab, unabhängig davon, wem man die Bedrohung zuordnet - - das sollte man sich wohl vor Augen halten. Die quantitativen und qualitativen Grenzen der Detektion und Bekämpfung kleiner UAVs und eine Kostenasymmetrie erklären, warum diese Vorfälle über reinen Schaden hinaus Wirkung entfalten: Sie testen Abwehrketten, zwingen zu teuren Reaktionen und erzeugen Wahrnehmungen von Verwundbarkeit.

Was waren nun die weiteren Reaktionen? Unmittelbar nach den Luftraumverletzungen reagierte die NATO mit einer sichtbaren Verstärkung ihrer Präsenz an der östlichen Flanke. Die Allianz startete eine Einsatzmaßnahme unter dem Namen „Eastern Sentry“ (ostwärtige Wache), mit dem Ziel, flexible Luft- und Seeverteidigungsressourcen entlang der Ostflanke zu bündeln und die schnelle Reaktion auf weitere Zwischenfälle zu erleichtern. Die Maßnahme umfasst Beiträge mehrerer Mitgliedstaaten und soll die Koordination zwischen luftpolizeilichen Einsätzen, Boden- und Seeressourcen verbessern.

Die von Polen gemeldeten Drohnenabschüsse wurden öffentlich bestätigt und stellen eine der ersten dokumentierten Abschussaktionen auf NATO-Territorium im Zusammenhang mit den Drohneneinsätzen dar.

Politisch führte der Vorfall zu zweigleisigen Reaktionen: Einerseits gab es deutliche Solidaritätsbekundungen innerhalb der Allianz und die politische Absicht, NATO-Territorium zu schützen; andererseits entbrannten Debatten über Umfang, Kosten und die richtige Balance zwischen Abschreckung und Eskalationsvermeidung. Washington bekräftigte öffentlich seine Solidarität, Statements kamen allerdings nur von US-Vertretern bei den Vereinten Nationen und bei der NATO, doch die Reaktion des Präsidenten blieb ambivalent. Das ließ in Europa Fragen offen, wie weit die politische Absicherung in konkrete militärische Maßnahmen umgesetzt werden würde.
Auf technischer und industrieller Ebene beschleunigte das Ereignis Projekte zur sogenannten C-UAS-Abwehr (Counter-UAS). Die EU und mehrere Mitgliedstaaten prüften verstärkt mobile Detektions- und Interzeptions-lösungen. Ziel ist es, kosteneffiziente, robuste Schichten zur Abwehr kleiner UAVs aufzubauen und die Abhängigkeit von teuren Luft-Abfangwaffen zu verringern.

Schließlich hatten die Vorfälle direkte Folgen für zivile Bereiche: Flugrouten und Flughafenbetriebe überprüften Sicherheitsprotokolle, Versicherer und Behörden passten Risikoeinschätzungen an, und Ermittlungen an den Einschlagstellen wurden zur Priorität. Transparenz bei der Spurensicherung und die schnelle Klärung von Herkunft und Flugbahn sind für politische und rechtliche Schlussfolgerungen essenziell.

Im unmittelbaren Anschluss an die Drohnenvorfälle bestellten zahlreiche europäische Hauptstädte den russischen Botschafter ein oder übermittelten formelle Protestnoten. So bestätigten die Niederlande die Einbestellung , Frankreichs Außenministerium gab ebenfalls an, den russischen Botschafter einbestellt zu haben. Auch Deutschland meldete eine Einbestellung und zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen für Polen, und das britische Außenministerium bestätigte eine entsprechende diplomatische Reaktion in London. Darüber hinaus übermittelten mehrere weitere EU-Partner, unter anderem Belgien, Spanien, Tschechien sowie skandinavische Staaten, formelle Protestnoten oder riefen die russische Vertretung zu Erklärungen.

Warschau übergab dem russischen Vertreter eine Protestnote und suchte internationale Konsultationen, unter anderem durch eine Dringlichkeitssitzung im UN-Sicherheitsrat und innerhalb der NATO wurden Konsultationen angestoßen.

Auch in Wien wurden die politischen Gremien aktiv: Die österreichische Bundesregierung berief den Nationalen Sicherheitsrat ein, um die Lage und mögliche Folgen für die nationale Sicherheitslage zu beraten.

Solche Maßnahmen, wie Einbestellungen, Protestnoten, Einberufungen von Sicherheitsräten oder Dringlichkeitssitzungen, sind klassische diplomatische Demarchen: Sie machen formell den Protest eines Staates deutlich, verlangen Erklärungen und sollen den Adressaten politisch unter Druck setzen. Sie sind politisch und symbolisch bedeutend, können aber nicht mit unmittelbaren militärischen Handlungen gleichgesetzt werden.

Hier ein kleiner Exkurs: es gibt auch kräftigere Reaktionen in Europa. So hat Dänemark angekündigt, erstmals Langstrecken-Präzisionswaffen zu beschaffen, ein Paradigmenwechsel in der dänischen Verteidigungspolitik. Begründet wird das Vorhaben mit der Einschätzung, Russland bleibe über Jahre eine Bedrohung für die Sicherheit Dänemarks und Europas, und die neuen Fähigkeiten sollen eine „glaubwürdige Abschreckung“ schaffen. Ein interessanter Ansatz, weil er die scheinbare Wehrlosigkeit kleiner, nicht-atomarer Staaten auflösen könnte. Der russische Botschafter in Kopenhagen reagierte nicht unerwartet scharf und nannte den Plan in einer Telegram-Erklärung „schieren Wahnsinn“, was Dänemark als Drohung wertete.

Aber zurück zu den Protesten. Die diplomatischen Demarchen ließen Moskau weitgehend unbeeindruckt. Die russisch-belarussischen Großmanöver Zapad-2025 wurden planmäßig durchgeführt. Präsident Putin sprach öffentlich von rund 100.000 Beteiligten; andere offizielle Angaben aus Minsk und unabhängige Beobachter hingegen bezifferten die Einsatzstärke deutlich niedriger.

Selbstverständlich erfolgten auch Einladungen gemäß dem Wiener Dokument, um Transparenz zu signalisieren und OSZE-Delegationen sowie militärische Beobachter reisten an, darunter auch US-Beobachter sowie Vertreter einiger NATO-Staaten, um das Manöver zu beobachten. Die Übung war natürlich so geplant, terminiert und kommuniziert, dass sie außen- und innenpolitisch Wirkung entfalten konnte. Ein bewusstes politisches Signal zur Abschreckung und zur Demonstration von Schlagkraft aber auch zur innenpolitischen Mobilisierung.

Dass scheinbare Transparenz und Inszenierung gleichzeitig stattfinden, führt uns direkt zur Logik hybrider Kriegsführung.
Als Hybride Kriegsführung bezeichnet man den systematischen Einsatz kombinierter Mittel über mehrere Domänen hinweg, also militärisch, informationell, wirtschaftlich und digital. Ziel ist es, politische Effekte zu erzielen, ohne eine offene Kriegserklärung zu provozieren. Entscheidend ist die Absicht, Wirkung zu erzeugen und zugleich die Zuschreibung der Verantwortung zu behindern, sodass eine klare rechtfertigende Grundlage für konventionelle Gegenmaßnahmen fehlt. Zahlreiche Vorfälle im Jahr 2025 liefern ein praktisches Bild dieser Logik. Die Drohnenüberflüge und Abstürze in Polen zeigten, wie kleine, kostengünstige UAVs gleichzeitig Aufklärung, physische Schädigung und psychologische Wirkung erzeugen können.

Parallel traten weitere typische hybride Instrumente auf: gemeldete Schäden an Unterseekabeln im Ostseeraum, koordinierte Bewegungen von Migranten an der Grenze Belarus–Polen, wiederkehrende Cybervorfälle gegen Betreiber kritischer Systeme sowie gezielte Desinformationskampagnen in sozialen wie traditionellen Medien. Keines dieser Ereignisse für sich genommen zwingt per se eine militärische Antwort, doch zusammengenommen erzeugen sie Reaktions-, Sicherungs- und politische Kosten, die die Handlungsfreiheit der betroffenen Staaten einschränken und strategischen Druck aufbauen. Die konkreten Ereignisse provozierten Polizeieinsätze, Forensik und mediale Aufmerksamkeit, ohne dass immer eine eindeutige Attribution oder ein politisch oder militärisch eindeutiges Gegenantwortschema folgte oder folgen konnte.

Welche Konsequenzen hat das also für Politik und Verteidigung? Hybride Bedrohungen erfordern eine gesamtstaatliche Antwort, im englischen sehr klar als „whole-of-government/whole-of-society“-Antwort benannt. Nicht nur militärische, sondern auch zivilrechtliche, polizeiliche, forensische und infrastrukturelle Maßnahmen sowie verbesserte Informations- und Resilienzstrategien sind erforderlich. Technisch bedeutet das im Bereich Drohnenabwehr den Ausbau kosteneffizienter C-UAS-Systeme, robuste forensische Kapazitäten für Attribution, verbesserte Schutzmaßnahmen für kritische Netze und koordinierte Gegenmaßnahmen gegen Desinformation. Nur durch diese Verzahnung lässt sich die Wirkungslogik solcher hybrider Operationen durchbrechen. Die Drohnenvorfälle und die begleitenden hybriden Aktionen haben direkte Auswirkungen auf Politik, Sicherheit und Alltag. Politisch steigt die Wahrnehmung von Risiko: Regierungen müssen Solidarität zeigen und gleichzeitig eine Eskalation vermeiden. Operativ offenbaren die Vorfälle Lücken bei der Erkennung und Abwehr; zivil bedeuten sie mehr Arbeit für Militär, Polizei, Feuerwehr und Spurensicherung, wirtschaftlich steigen Versicherungs- und Betriebskosten in betroffenen Bereichen.

Bleiben wir bei der Drohnenabwehr, wo wohl klare Prioritäten erkennbar werden: zB sollte die Spurensicherung an Einschlagstellen standardisiert werden. Einsatzkräfte brauchen einfache, verbindliche Checklisten zur Sicherung von Metallteilen, Funk-Logs, Fotos und Zeugenaussagen, damit später belastbare Erkenntnisse zur Herkunft möglich sind. Dann muss die technische Abwehr schnell und kosteneffizient skalieren. Hochpreisige Luft-Abfangwaffen sind taktisch wirksam, ökonomisch aber schlecht geeignet gegen Serien-UAVs. Entscheidend sind schnelle Beschaffungsvorgänge für bewährte Systeme, nicht jahrelange Beschaffungsprozesse und nationale Rangelein. Verfahren, Einsatzregeln und Rechtsrahmen müssen klarer werden: wer trifft Entscheidungen, wann wird geschossen, welche Prioritäten gelten (Schutz von Leben vs. Eskalationsvermeidung). Auch ist ein abgestimmtes, grenzüber-schreitendes Informations-Sharing für Frühwarnungen erforderlich.

Für den Ausbau forensischer Kapazitäten (Material- und Funkanalysen), standardisierte Protokolle zur Flugbahnanalyse und stärkere Resilienz kritischer Infrastruktur (Redundanzen, Überwachung) sind mittelfristige Investitionen nötig. Diese Schritte machen Herkunftszuschreibungen verlässlicher und senken Folgerisiken. Und nicht zuletzt müssen: Justiz, Militär, Geheimdienste, Polizei und Betreiber kritischer Dienste institutionell vernetzt werden. Sie brauchen verbindliche, dauerhafte Koordinationsstrukturen: Schluss mit Konkurrenzdenken und Eifersüchteleien. Auf EU- und NATO-Ebene sollten also gemeinsame Standards, kooperative Beschaffungen und abgestimmte Reaktionslinien etabliert werden.

Nun aber noch zu den Breaking News zum heutigen Thema: Polen und die Ukraine bündeln jetzt ihr Anti-Drohnen-Know-how. Beide Seiten starten gemeinsames Training, das von der Erkennung über elektronische Störung bis zum Abfangen reicht. Damit wird ukrainische Fronterfahrung zur Blaupause für die NATO-Ostflanke. Zum Vorfall im Bauernhaus bei unserer angenommenen Familie Nowak gibt es neue Details: Das beschädigte Haus wurde sehr wahrscheinlich nicht von einer russischen Drohne, sondern von einer polnischen F-16-Lenkwaffe getroffen, die beim Abfangeinsatz Probleme hatte. Politisch bleibt die Deutung umstritten: Warschau spricht von einer gezielten russischen Provokation und einem Test der NATO-Reaktionsfähigkeit, während Moskau Reichweite und Absicht bestreitet. Parallel setzt die Ukraine weiter auf tiefe Drohnenschläge: Meldungen berichten von Treffern gegen ein Petrochemie-Werk im fernen Baschkortostan und eine Raffinerie bei Wolgograd. Und auf der hybriden Ebene stört massives Jamming, also Stören der globalen Satellitennavigationssysteme zunehmend die Navigation im Ostseeraum. Ein aktueller Bericht spricht von zehntausenden betroffenen Flügen, ein stiller, aber höchst wirksamer Druckhebel.

Zum Schluss noch kurz und knapp: Was jetzt zählt, ist Handlungsfähigkeit, nicht nur Debatten. Entscheidende Schritte brauchen koordinierte Umsetzung, transparente Kommunikation und klare Verantwortlichkeiten, damit Politik und Behörden bei künftigen Vorfällen schnell und glaubwürdig reagieren können. Technik allein genügt nicht; es braucht Prozesse, Personal und überprüfbare Beweisketten, damit politische Entscheidungen auf belastbarer Grundlage stehen. Wer Verantwortung trägt, muss das auch sichtbar machen und zwar durch Taten, nicht nur durch Worte, wer schützen will, muss jetzt handeln, nicht nur sich empören – gegen wen oder was auch immer.

Autor:in:

Herbert Bauer

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.