Stets Bereit
Ist Europa noch zu retten?

Die Wahrheit ist unbequem: Europas sogenannte Aufrüstung ist eine überfällige Nachrüstung. Die Zeit läuft und die zentrale Frage bleibt: Kommt Europa rechtzeitig hoch – oder kommt es zu spät? Zwei Dinge sind aber klar: Ein Gegner wartet nicht - und die Geschichte verzeiht keine idealistischen Illusionen.

Grüß Gott und einen guten Tag, heute möchte ich den Fragen nachgehen, wie gut – oder, besser formuliert - wie schlecht Europa gerüstet ist, ob Europa militärisch aufholen kann – rechtzeitig und entschlossen – oder ob die Zeit gegen uns läuft und alles bereits zu spät ist.
Ich will jetzt gar nicht über die Mannschaftsstärken von Armeen sprechen, nein genauer gesagt, will ich auf die Rüstungslage, die Reaktionsfähigkeit und auf die Frage eingehen, ob Europa sich selbst verteidigen kann.
Eines ist inzwischen klar: Wir befinden uns nicht mehr im seligen Frieden. Auch wenn es in weiten Teilen Europas zwar keinen Krieg im herkömmlichen Sinne gibt – die Welt ist längst in eine neue Ära eingetreten. Russland führt mit Unterstützung Nordkoreas, dem Iran und anderen Ländern einen groß angelegten konventionellen Krieg gegen die Ukraine, mit einer Strategie, die auf Ausdauer, Zermürbung, Vernichtung und Abschreckung zielt. Europa wird auch mit hybrider Kriegsführung überzogen und was macht Europa? Es wirkt oft so, als würde es in Zeitlupe reagieren.

Ungebremste Abrüstung
Die Ausgangslage ist ernüchternd. Jahrzehnte der ungebremsten Abrüstung aus falschem Friedensverständnis, die bequeme Verlagerung sicherheitspolitischer Verantwortung auf die USA, und der idealisierte Glaube an eine regelbasierte Weltordnung haben Spuren hinterlassen. Viele europäische Staaten haben ihre Armeen auf ein Minimum reduziert. Munition fehlt. Panzer stehen still, weil Ersatzteile fehlen und andere peinliche Pannen wie zB abgeschleppte Flugzeugträger oder abgestürzte Interkontinentalraketen erschüttern das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit. Und es gibt auch nicht überall ausreichend Personal, um die vorhandenen Systeme effektiv zu betreiben.

Dahinter steckt ein tiefer, fast schon ideologisch gepflegter Irrglaube: dass Frieden dauerhaft ohne Stärke möglich sei, ja, dass Diplomatie alleine genügt, wenn man nur genug Handel treibt und miteinander spricht. Dabei wird oft übersehen, was die Geschichte immer wieder gezeigt hat: Frieden entsteht nicht durch Schwäche, sondern durch Stärke. Wer Frieden sichern will, muss bereit und fähig sein, ihn zu erhalten oder durchzusetzen.
Wer glaubt, ohne macht- und staatspolitischem Denken in einer Welt souveräner Interessen bestehen zu können, ersetzt Realpolitik durch eine Art naiven Kinderglauben – und verengt Außenpolitik auf wirtschaftlichen Nutzen und Gewinnmaximierung.

Gleichzeitig ist die Bedrohung realer denn je. Russland hat sich vollständig auf Kriegswirtschaft eingestellt. Es geht nicht mehr um einzelne Manöver oder regionale Konflikte – sondern um strategische Dominanz, Machtgewinn und Machterhalt durch militärische Stärke.

Der Rückhalt durch die USA für Europa ist nicht mehr selbstverständlich. Seit Donald Trump wieder Präsident ist, stehen alte Gewissheiten auf der Kippe. Die NATO wirkt geschwächt, nicht nur durch externe Bedrohungen – sondern auch durch Misstrauen innerhalb des Bündnisses.

Rüstungsstrategie und Kriegswirtschaft
Schauen wir uns jetzt einmal Rüstungsstrategie und Kriegswirtschaft im 21. Jahrhundert an. Wenn wir über Aufrüstung sprechen, dann dürfen wir die Gegenseite nicht ausblenden. Denn während Europa in Denkprozessen und Abstimmungsrunden festhängt, rüstet Russland längst unter realen Kriegsbedingungen auf – mit hoher Geschwindigkeit und energischer Entschlossenheit.

Russland hat den Übergang zur Kriegswirtschaft vollzogen. Das heißt: Der Staat kontrolliert und steuert große Teile der Industrie direkt auf das Ziel hin, Krieg führen zu können – über Jahre hinweg. Produktionslinien werden umgebaut, zivile Ressourcen militärisch genutzt, und Prioritäten völlig neu gesetzt. Die Schlagzahl der Waffenproduktion wurde erhöht – bei Artillerie, Drohnen, Raketen, Panzern und Munition.

Das alles geschieht trotz internationaler Sanktionen – und ist erfolgreich genug, um die Ukraine aber auch Europa dauerhaft unter Druck zu setzen. Möglich wird das nicht zuletzt durch die Unterstützung befreundeter Staaten, die sich außerhalb westlicher Allianzen bewegen, die aus dem sogenannten globalen Süden kommen und Russland zur Seite stehen. Allen voran: der Iran. Er liefert Drohnen. Sie sind billig, zahlreich und eine permanente Bedrohung aus der Luft.
Nordkorea wiederum liefert Artilleriemunition, offenbar auch Kurzstreckenraketen und schickt Soldaten.

China verfolgt legitimerweise klare nationale Interessen: Offiziell neutral, aber de facto wirtschaftlich kooperativ – das Geschäft blüht. Über Zwischenhändler gelangen Dual-Use-Güter, Mikroelektronik und Maschinenbauteile nach Russland. Ohne diese Technik könnte die russische Industrie nicht auf diesem Niveau weiterproduzieren.

Ja und wir müssen feststellen, dass Russland derzeit die größte konventionelle Bedrohung für Europas Sicherheit darstellt. Nicht, weil es Europa bereits angreift – sondern weil es zeigt, dass es bereit ist, Macht mit militärischen Mitteln durchzusetzen, internationale Regeln zu brechen und seinen Einflussbereich mit Gewalt zu erweitern – und sich dafür auch rüstet.

Europas Aufrüstungsversuche
Sprechen wir nun über Europas Aufrüstungsversuche, über Versuche zwischen Absicht und Wirklichkeit. Europa will aufrüsten – eigentlich sollte man sagen nachrüsten. An dieser Stelle muss man endlich auch mit einem sprachlichen Missverständnis aufräumen. Der Begriff „Aufrüstung“ ist für das, was Europa tut, eigentlich völlig falsch – ja geradezu manipulativ irreführend. Was hier stattfindet, ist keine Eskalation, sondern der verzweifelte Versuch, aufzuholen, was Jahrzehnte lang versäumt wurde. Europa rüstet nach, um seine Souveränität zu schützen.

Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts wurden Sicherheitspolitik und Militär abgebaut und nicht weiterentwickelt. Viele Regierungen haben in der Folge die Zeichen der Zeit ignoriert – oder wollten sie nicht sehen.
Und genau diese politischen Entscheidungsträger, die ihre Verantwortung an die Illusionen einer friedlichen Weltordnung geknüpft haben, werden sich vor der Geschichte verantworten müssen. Denn die Versäumnisse der Vergangenheit sind der Grund dafür, dass Europa heute in einer Lage ist, in der es von Bedrohungen bedrängt wird, die längst absehbar waren.
Nach Jahren der Vernachlässigung, nach Jahrzehnten des sicherheitspolitischen Schlummerzustands soll nun alles auf einmal schnell gehen. Die Realität aber zeigt: Der politische Wille allein ersetzt noch keine funktionierende Rüstungsindustrie und schafft noch kein funktionierendes Militär. Ich kann eben nicht zu Hofer, Aldi, Spar oder Billa gehen und sagen, laden sie mir bitte 100 Panzer ins Wagerl und packen Sie mir bitte auch gleich die Besatzungen dazu ein, haben sie auch noch Flieger im Lager oder müssen sie die Raketen bestellen?

Viele Staaten haben inzwischen große Ankündigungen gemacht. Deutschland zum Beispiel mit dem sogenannten „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro. Frankreich hebt seine Verteidigungsausgaben kontinuierlich an. Polen baut derzeit die wohl stärkste Landstreitkraft Europas auf – mit enormen Bestellungen bei US-amerikanischen und südkoreanischen Herstellern. Auch andere Länder folgen – allerdings eben oft nur mit Worten und Absichten.
Der Zustand der europäischen Streitkräfte bleibt besorgniserregend. Viele Armeen sind personell unterbesetzt, logistisch überfordert und technisch nicht einsatzbereit. Material fehlt – und wo es vorhanden ist, fehlt häufig die Wartung, die Munition oder das Fachpersonal. In manchen Fällen ist sogar unklar, welche Systeme tatsächlich einsatzfähig wären, wenn es darauf ankäme.

Und auch in der Industrie geht vieles nur schleppend voran, selbst wenn Geld bereitgestellt wird. Produktionskapazitäten lassen sich nicht über Nacht erweitern. Fabriken wurden geschlossen, Zulieferketten sind brüchig, Fachkräfte fehlen. In einem System, das jahrzehntelang auf Friedensproduktion getrimmt wurde, Arbeitszeitregelung und Arbeitsplatzauslastung das Credo waren, lässt sich militärische Schlagkraft nicht einfach aus dem Boden stampfen.
Europa ist auch kein homogener sicherheitspolitischer Akteur. Jeder Staat hat eigene Interessen, eigene Bedrohungslagen, eigene Industrien und eigene Beziehungen zu Drittstaaten. Gemeinsame Beschaffungen werden oft durch nationale Egoismen blockiert. Projekte wie ein europäischer Kampfpanzer oder ein europäisches Kampfflugzeug kommen einfach nicht zustande.
Und während Russland unter realen Kriegsbedingungen seine Produktionsprozesse anpasst, arbeitet Europa noch an Budgetsanierungen, Entscheidungsgrundlagen, Machbarkeitsstudien und Rüstungsabsprachen zur Aufteilung des Geldkuchens. Kurz gesagt: Die politische Einsicht ist da – aber die dringend erforderliche Umsetzung liegt weit zurück.

Wenn Europa sich verteidigen will, muss es nicht nur mehr Geld ankündigen, sondern auch grundlegend umdenken: weniger nationale Egoismen, mehr gemeinsame Verantwortung. Denn in einem Ernstfall zählt nicht, was angedacht und bestellt wurde – sondern was tatsächlich verfügbar ist.

Migration und Umweltpolitik
Hier muss ich auch noch einen kleinen Exkurs einschieben: Sind Migration und Umweltpolitik zwei unterschätzte Hemmnisse europäischer Sicherheits- und Rüstungspolitik? Auch wenn das in strategischen Debatten oft ausgeblendet wird, Europas sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit wurde in den letzten Jahren durch diese zwei Themen ganz erheblich eingeschränkt.
Migration ist zwar vordergründig nur bedingt ein sicherheitspolitisches Problem – aber die Art, wie sie gesteuert und verarbeitet wurde, ist es sehr wohl. Viele europäische Gesellschaften haben sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert. Und doch wurde diese Veränderung selten mit einem klaren Integrationskonzept begleitet. Sprachförderung, Wertevermittlung, Bildung, berufliche Ausbildung und Integration – all das blieb oft hinter sinnvollen Ansprüchen zurück. Die Folge: soziale Spannungen, Parallelstrukturen und Vertrauensverluste, die sich auch nachhaltig auf den staatlichen Zusammenhalt auswirken.

Für die Sicherheitspolitik bedeutet das: Weniger gesellschaftliche Resilienz, weniger Rekrutierungsfähigkeit für Wirtschaft und Militär und mehr innenpolitischer Druck. Ein Staat, der nach innen nicht mehr stabil erscheint, kann aber nach außen nur schwer glaubhafte Stärke zeigen.
Das zweite Thema ist die Umweltpolitik. Auch sie ist nicht per se ein Problem – aber die Art ihrer Umsetzung war strategisch kurzsichtig. Statt eine geopolitisch robuste, technologiegetriebene Umweltpolitik zu gestalten, hat man sich ideologischen Maximalpositionen verschrieben. Industrie wurde abgebaut, Energieversorgung vernachlässigt, kritische Produktionsketten ins Ausland verlagert – nicht selten in Länder, die mit europäischen Werten wenig anfangen können und seitens Europa meistens nur aus Gier und maximierter Gewinnsucht gewählt wurden.

Schwache Verteidigungspolitik
Die Folge? Eine ohnehin schwache Verteidigungspolitik, nun auch ohne industrielle Basis. Während Russland Munitionsfabriken hochfährt, scheitert Europa an Umweltauflagen, Genehmigungsverfahren und Standortfragen. Und während China ganze Wertschöpfungsketten für grüne Technologien dominiert, debattiert Europa über CO₂-Bilanzen von Panzerbataillonen.
Beide Themen – Migration und Umweltpolitik – zeigen: Sicherheitspolitik funktioniert nicht im luftleeren Raum. Sie braucht eine resiliente Gesellschaft und eine leistungsfähige Industrie. Wer diese Grundlagen unterminiert, verspielt nicht nur Wehrfähigkeit, sondern früher oder später auch den Wohlstand.
Nun zum Einfluss der USA auf die europäische Sicherheitspolitik. Die Rückkehr von Donald Trump ins Amt des US-Präsidenten hat für Europa sicherheitspolitisch eine Schockwelle ausgelöst – nicht, weil sie völlig unerwartet kam, sondern weil sie eine Realität wieder ins Bewusstsein rückt, dass die transatlantische Schutzgarantie keine Selbstverständlichkeit ist.

Trump hat schon in seiner ersten Amtszeit keinen Zweifel daran gelassen, dass er die NATO nicht als unantastbares Bündnis versteht, sondern als eine Art Schutzverein mit Zahlungsverpflichtung. Wer nicht zahlt, wird nicht verteidigt – so einfach ist seine Logik. Und genau diese Haltung hat er auch nach seiner Wiederwahl bekräftigt. Er stellt offen in Frage, ob die USA zur Verteidigung europäischer Staaten bereit wären, die aus seiner Sicht „zu wenig beitragen“.
Das ist mehr als Rhetorik. Es ist ein Signal – und zwar nicht nur an Europa, sondern leider auch an alle anderen geopolitischen Akteure dieser Welt. Russland, China, Iran, Nordkorea: Sie alle beobachten sehr genau, wie stark – oder eben schwach – das transatlantische Bündnis tatsächlich ist und was man sich seinerseits leisten kann. Und wenn Europa also nicht in der Lage ist, die eigene Verteidigung selbst in die Hand zu nehmen, dann entsteht ein Machtvakuum – mit allen bekannten Folgen.

Allerdings ist Europa derzeit ohne die USA nur bedingt militärisch verteidigungsfähig. Die Amerikaner stellen das Rückgrat bei Aufklärung, strategischem Lufttransport, Raketenabwehr und elektronischer Kriegsführung. Auch viele Schlüsselwaffen – von Raketenwerfern über Kampfflugzeuge bis zu Luftabwehr-Systemen – stammen aus den USA und können – selbst wenn sie gekauft wurden – pikanterweise nur mit deren Zustimmung betrieben werden.
Trumps Wiederwahl bedeutet also nicht nur einen außenpolitischen Kurswechsel, sondern eine sicherheitspolitische Herausforderung für Europa. Der gewohnte Schutzschirm steht nicht mehr bedingungslos, vielleicht sogar gar nicht mehr, zur Verfügung. Und in dieser neuen Realität muss Europa Antworten finden: politisch, militärisch, wirtschaftlich, strategisch.

Trump zwingt Europa zur Eigenständigkeit – und gleichzeitig zur Ehrlichkeit. Die Jahrzehnte der sicherheitspolitischen Bequemlichkeit sind vorbei. Jetzt zählt nicht mehr, was man glaubt oder fordert – sondern, was man real leisten kann.
Wenn Europa seine militärische Eigenständigkeit zurückgewinnen will, stellt sich eine ganz einfache Frage: Was können wir selbst – und wo sind wir abhängig? Die Antwort fällt ernüchternd aus. Denn über Jahrzehnte hinweg hat sich Europa nicht nur sicherheitspolitisch, sondern auch industriell abhängig gemacht. Von den USA. Von China. Und letztlich von einer Weltordnung, die längst nicht mehr existiert.

In vielen sicherheitsrelevanten Bereichen ist Europa nicht autark. Zentrale militärische Systeme stammen aus den USA – darunter Raketenabwehr, Kampfjets, mobile Raketenwerfer, strategischer Lufttransport, Aufklärungstechnologie, Drohnen und moderne Kommunikationssysteme. Ohne amerikanische Unterstützung wären viele europäische Streitkräfte nur eingeschränkt einsatzfähig.
Gleichzeitig bestehen tiefgreifende Abhängigkeiten von China – etwa bei Mikrochips, Batterietechnologien, seltenen Erden, industrieller Elektronik und metallurgischen Verfahren. Diese Lieferketten sind für zivile wie militärische Anwendungen gleichermaßen kritisch.

Europa kann nicht genug
Was kann Europa dann überhaupt selbst? Die europäische Rüstungsindustrie ist in bestimmten Kategorien leistungsfähig – etwa beim Bau moderner Panzer, präziser Artilleriesysteme, effizienter Luftabwehr sowie in der maritimen Rüstung. Doch dort sind einfach die Produktionszahlen zu gering, die Fertigungszeiten zu lang und die Systeme untereinander kaum kompatibel. Statt gemeinsamer Standards gibt es Parallelentwicklungen in kleinen Serien – das ist teuer, ineffizient und im Ernstfall kaum interoperabel.
Besonders eklatant ist der Mangel an Munition, Drohnen, satellitengestützter Aufklärung und einer koordinierten Cyberabwehr. In diesen Bereichen ist Europa entweder unterausgestattet oder vollständig abhängig – und damit verwundbar.
Kurz gesagt: Europa kann militärisch einiges, aber nicht genug. Die industrielle Basis ist vorhanden, doch sie ist fragmentiert, unterdimensioniert und bürokratisch gehemmt. Wer Verteidigung ernst meint, braucht nicht nur Geld – sondern vor allem politische Entschlossenheit und strukturelle Reformen.

Die Europäische Union hat die sicherheitspolitischen Herausforderungen erkannt – zumindest auf dem Papier. Beschlüsse zur gemeinsamen Rüstungsbeschaffung, Förderprogramme und neue Koordinationsformate zeigen guten Willen. Doch in der Praxis dominieren Ankündigungen, Verzögerungen und nationale Blockaden. Russland produziert unter Kriegsbedingungen – Europa unter Ausschreibungen und Bürokratie. Die Abwehrfähigkeit gegen Raketen und Drohnen ist punktuell vorhanden, aber nicht flächendeckend – der Schutz der Bevölkerung bleibt äußerst lückenhaft.
Europa steht an einem sicherheitspolitischen Wendepunkt – oder vielleicht schon an einem Nachwendepunkt. Jahrzehntelange Versäumnisse haben Spuren hinterlassen. Die USA geben keine bedingungslose Sicherheitsgarantie mehr, während Russland real kämpft und lernt. Europa dagegen debattiert – und kommt kaum vom Fleck.

Die Wahrheit ist unbequem: Europas sogenannte Aufrüstung ist eine überfällige Nachrüstung. Und die Zeit läuft. Die zentrale Frage bleibt: Kommt Europa rechtzeitig – oder kommt es zu spät? Wir werden sehen.
Zwei Dinge sind aber klar: Ein Gegner wartet nicht. Und die Geschichte verzeiht keine idealistischen Illusionen.

WEITERFÜHRENDE LINKS:
EU-Kommission: Krisenvorsorge – neue Strategie 2025
ENISA Threat Landscape Report 2024
EU-SOCTA 2025 – Organisierte Kriminalität
Europol Startseite (für weitere SOCTA-Berichte)
SIPRI Military Expenditure Database
EDA – European Defence Agency: Defence Data
NZZ: Europas Rüstungsanstrengungen sind unkoordiniert
PESCO – EU Permanent Structured Cooperation
European Defence Fund (EDF)
Strategischer Kompass der EU (2022)
EU Threat Analysis 2023 (EEAS)
Crisis Group – Europe's Defence Dilemma
IPG Journal – Rüstung macht keinen Frieden
DGAP – Strategische Autonomie Europas
Carnegie Europe – Europe Still Can’t Defend Itself

Autor:in:

Herbert Bauer

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