Stets Bereit
Trump droht – Europa rüstet auf
Darstellung von Facetten der Politik des US-Präsidenten Donald Trump, die nicht zuletzt zu einer europäischen Rüstungsinitiative führen, die dringend erforderlich und alles andere als Kriegstreiberei ist.
Grüß Gott und einen guten Tag, heute möchte ich über US-Präsident Trumps Verhalten und über die nicht zuletzt aus seiner Politik resultierende europäische Rüstungsinitiative sprechen. Ich versuche dabei nüchtern und sachlich zu bleiben und effekthascherische Bewertungen und Spekulationen zu vermeiden.
Gestern bekräftigte US-Präsident Donald Trump in Anwesenheit von NATO-Generalsekretär Mark Rutte seine Absicht, Grönland zu annektieren. Trump betonte die strategische Bedeutung der Insel für die internationale Sicherheit und verwies auf die Präsenz russischer und chinesischer Schiffe in der Arktis. Er äußerte Zweifel an Dänemarks Anspruch auf Grönland und deutete an, dass die USA ihre militärische Präsenz dort ausbauen könnten. Trump in einfacher Sprache wörtlich: „Ich denke, das wird passieren.“
Rutte distanzierte sich zwar von Trumps Annexionsplänen und betonte, dass er die NATO nicht in diese Diskussion einbeziehen wolle, doch Dänische Politiker reagierten trotzdem verärgert auf den Austausch zwischen Trump und Rutte. China und Russland kommen vermutlich aus dem Staunen nicht heraus.
Donald Trump setzt also seine unkonventionelle und oft polarisierende Politik fort. Sein Kommunikationsstil ist geprägt von direkter, emotional aufgeladener Rhetorik, mit der er Gegner provoziert aber auch seine Anhänger mobilisiert. Klassische Medien umgeht er weitgehend, ja schließt sie in Einzelfällen sogar vom Informationszugang aus und setzt stattdessen auf seine eigenen Möglichkeiten und Plattformen, über die er populistische Botschaften in einfacher Sprache verbreitet, die eine klare Freund-Feind-Dynamik schaffen.
America First
Politisch agiert er weiterhin impulsiv und legt, wie jeder Machthaber, großen Wert auf persönliche Loyalität innerhalb seiner Administration, wobei faktenbasierte Entscheidungsfindung häufig hinter kurzfristigen strategischen Zielen zurückzustehen scheint. Seine „America First“-Politik prägt, wie schon in seiner ersten Amtsperiode, sein wirtschaftliches und sicherheitspolitisches Handeln, was sich insbesondere in seiner Haltung zu internationalen Bündnissen, Handelsabkommen und geopolitischen Konflikten zeigt.
Besonders deutlich wird dies in seinem aktuellen Umgang mit dem Ukraine-Krieg. Trump setzte zunächst die Militärhilfe für die Ukraine aus und stoppte den Zugang zu Geheimdienstinformationen und begründete dies mit der Notwendigkeit, Kiew zu Verhandlungen mit Moskau zu bewegen. Der Eklat im Oval Office mit der Abkanzelung eines Staatschefs war in dieser sicher beabsichtigten Form bisher einzigartig. Gleichzeitig signalisierte er Russland, dass er offen für eine neue geopolitische Balance sei, die die Interessen beider Seiten berücksichtigt; man könnte auch sagen, dass er den Vorschlag zur Wiedereinführung von Einflusssphären machte.
Diese Entscheidung löste selbstredend, insbesondere bei den europäischen Verbündeten, Besorgnis aus. Diese mussten befürchten, dass die USA ihre Unterstützung für die Ukraine gänzlich aufgeben könnten. Doch nach einem ersten Einlenken Kiews und der durch die USA und die Ukraine angedachten 30-tägigen Waffenruhe lenkte Trump um und kündigte an, die Waffenlieferungen an die Ukraine wieder aufzunehmen. Gleichzeitig erhöhte er den Druck auf Russland, indem er Sanktionen in Aussicht stellte, sollte der Kreml die Verhandlungslinie nicht einhalten oder die Waffenruhe ausnutzen, um militärische Vorteile zu erlangen.
Mad Man-Theorie
Dieses Vorgehen trägt deutliche Züge der sogenannten Mad Man-Theorie, die ursprünglich von Richard Nixon geprägt wurde. Die Strategie beruht darauf, dass ein Staatsführer durch unvorhersehbares und scheinbar irrationales Verhalten seine Gegner verunsichert und sie zu Zugeständnissen zwingt, aus Sorge vor unkontrollierbaren Eskalationen. Trump hat bereits in seiner ersten Amtszeit ähnliche Methoden angewandt, sei es in den Verhandlungen mit Nordkorea, im Handelsstreit mit China oder bei seinem abrupten Rückzug aus internationalen Abkommen. In der Ukraine-Krise könnte seine Strategie ein bewusst kalkulierter Versuch sein, beide Kriegsparteien durch Druck und Ungewissheit zu einem Kompromiss zu zwingen. Die Ukraine wurde durch den temporären Entzug der Militärhilfe geschwächt, sodass sie gezwungen war, einer Waffenruhe zuzustimmen, während Russland durch die Aussicht auf schärfere Sanktionen und die mögliche Wiederaufnahme der US-Unterstützung für Kiew unter Zugzwang gesetzt wird. Nüchtern betrachtet, ist jedoch Russland mit seinen zwar schleppenden, aber stetigen Erfolgen am Schlachtfeld und der wirtschaftlich militärischen Unterstützung von China, Indien, Iran oder Nordkorea in einer komfortablen Situation und wird höchstens aus taktischen Gründen irgendwelche Zugeständnisse machen, wenn überhaupt.
In Reaktion auf Trumps Vorstoß äußerte sich der russische Präsident Wladimir Putin daher grundsätzlich offen für eine Waffenruhe, stellte jedoch eine Reihe von Bedingungen, die eine diplomatische Lösung erschweren könnten. Putin betonte, dass jegliche Verhandlungen auf einen dauerhaften Frieden abzielen müssten, klingt gut, was aber in seiner Lesart zumindest eine faktische Anerkennung der bisherigen Gebietsgewinne Russlands durch die Ukraine bedeuten würde. Er forderte zudem eine vollständige Klärung der militärischen Präsenz ukrainischer Truppen in Grenzregionen wie Kursk und verlangte Sicherheitsgarantien, die einen NATO-Beitritt der Ukraine dauerhaft ausschließen. Darüber hinaus äußerte er die Sorge, dass die Ukraine die 30-tägige Waffenruhe taktisch nutzen könnte, um sich neu zu formieren, Reserven zu mobilisieren und moderne westliche Waffensysteme zu integrieren – ein Szenario, das für Moskau inakzeptabel wäre.
Russland lehnt auch die Stationierung ausländischer Truppen in der Ukraine entschieden ab. Das russische Außenministerium erklärte, dass dies unabhängig von der Herkunftsflagge der Truppen nicht akzeptabel sei und als "direkter bewaffneter Konflikt" mit Russland betrachtet würde. In einem solchen Fall behält sich Russland das Recht vor, mit allen verfügbaren Mitteln zu reagieren.
Diese Bedingungen zeigen, dass Russland zwar Gesprächsbereitschaft signalisiert, jedoch auf weitreichende Zugeständnisse als Vorbedingungen drängt, die für die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer schwer annehmbar sind. Es stellt sich daher die Frage, ob Trump mit seiner Vorgangsweise wirklich eine langfristige Lösung anstrebt oder ob sein Ziel eher ein taktischer Schachzug ist, um kurzfristige Erfolge zu verbuchen und seine Verhandlungsmacht weiter zu steigern. Sollte die Waffenruhe scheitern oder Russland trotz der Vereinbarung militärische Vorteile zu gewinnen versuchen, könnte Trump erneut seinen Kurs ändern und eine aggressivere Haltung einnehmen – eine Möglichkeit, die Moskau bei seinen Entscheidungen einkalkulieren muss.
Wirtschaft
Schauen wir kurz zur Wirtschaft: Die jüngsten Maßnahmen und das Verhalten des amtierenden US-Präsidenten haben erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte. Seine protektionistische Handelspolitik, insbesondere die Einführung hoher Zölle auf Importe aus Ländern wie Kanada, Mexiko und der Europäischen Union, hat zu Spannungen im internationalen Handel geführt. Diese Zölle, die teilweise bis zu 50 % betragen sollen, zielen darauf ab, die heimische Industrie zu schützen, führen jedoch zu Vergeltungsmaßnahmen der betroffenen Länder. Die Europäische Union beispielsweise erwägt ab April zusätzliche Zölle auf US-Produkte wie Whiskey, Motorräder und Boote, als Reaktion auf die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. Hier ein Beispiel für Trumps Kommunikationsstil in einfacher Sprache auf der Plattform X: "Wenn dieser Zoll nicht sofort aufgehoben wird, wird die USA in Kürze einen 200%igen Zoll auf alle Weine, Champagner und alkoholischen Produkte aus Frankreich und anderen von der EU vertretenen Ländern erheben. Das wird großartig für die Wein- und Champagnerbranche in den USA."
Handelskonflikt
Solche Eskalationen des Handelskonflikts haben zu Unsicherheiten an den Finanzmärkten geführt. Seit Trumps Amtsantritt haben US-Aktienmärkte einen Wertverlust von 4 Billionen US-Dollar erlitten. Die Volatilität an den Märkten ist gestiegen, da Investoren besorgt über die möglichen negativen Auswirkungen auf das globale Wirtschaftswachstum sind. Die Renditen von US-Staatsanleihen sind gesunken, was auf eine erhöhte Nachfrage nach sicheren Anlagen hindeutet.
Die Internationale Kritik an Trumps Wirtschaftspolitik nimmt daher laufend zu. Der Gouverneur der französischen Zentralbank bezeichnete die US-Wirtschaftspolitik als "Tragödie für die amerikanische Wirtschaft" und betonte, dass die negativen Auswirkungen stärker in den USA selbst zu spüren seien als im Rest der Welt. Sein deutscher Amtskollege Joachim Nagel sprach von einem "Horrorszenario" und sieht in der aktuellen Situation eine Chance für Europa, seine eigene Wirtschaft zu stärken und internationale Investitionen anzuziehen. Inmitten dieser Spannungen hat Trump einen Digitalwährungs-Gipfel im Weißen Haus abgehalten, um die USA zur führenden "Bitcoin-Supermacht" zu machen. Er kündigte die Bildung einer nationalen Reserve für Digitalwährungen an, in der Bitcoin und andere Kryptowährungen gehalten werden sollen. Obwohl dieser Schritt von Branchenvertretern begrüßt wurde, äußern Kritiker Bedenken hinsichtlich möglicher Interessenkonflikte, da Trump vor seinem Amtsantritt einen eigenen "Meme Coin" namens "DOLLAR TRUMP" eingeführt hatte.
Trumps Maßnahmen haben also zu einer erhöhten Unsicherheit in der Weltwirtschaft geführt. Die auf Zölle aufgebaute Handelspolitik und die unvorhersehbaren Entscheidungen der US-Regierung haben das Vertrauen der Investoren erschüttert und könnten langfristig negative Auswirkungen auf das globale Wirtschaftswachstum haben.
Auch abseits von Außen- und Wirtschaftspolitik bleibt Trump ein polarisierender Präsident, der mit Angriffen auf demokratische Institutionen, Gerichte und Medien agiert. Seine Präsidentschaft ist geprägt von rechtlichen Herausforderungen, Vorwürfen des Machtmissbrauchs und der Fortsetzung seines Konfrontationskurses gegenüber der politischen Opposition. Während seine Anhänger ihn als starken und entschlossenen Anführer sehen, der sich nicht von politischen Gegnern oder internationalen Konventionen bremsen lässt, warnen Kritiker vor einer zunehmenden Aushöhlung demokratischer Prinzipien und einer Schwächung traditioneller Bündnisse. Ob seine Taktiken, insbesondere im geopolitischen Bereich und insbesondere im Bereich des Ukrainekriegs, langfristig Erfolg haben oder ob sie eher zu Unsicherheit und Destabilisierung führen, bleibt abzuwarten. Seine unvorhersehbare Art des Regierens macht ihn zu einem schwer kalkulierbaren Faktor auf der weltpolitischen Bühne – ein Umstand, der sowohl Verbündete als auch Gegner zu ständiger Anpassung zwingt.
ReArm Europe
Tja und eine dieser Anpassungen ist wohl ein denkwürdiger Beschluss der EU.
Diese hat in den letzten Tagen doch tatsächlich nach 3 Jahren Ukrainekrieg bedeutende Schritte unternommen, um ihre eigene Verteidigungsfähigkeiten zu stärken. Auf einem Krisengipfel in Brüssel einigten sich die Staats- und Regierungschefs darauf, die Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen. Dies ist eine Reaktion auf die veränderte geopolitische Lage, insbesondere auf die außenpolitische Kehrtwende der USA unter Präsident Trump, der nicht nur die Militärhilfe für die Ukraine ausgesetzt hatte sondern auch ständig davon spricht, dass er Europa und die NATO nicht unterstützen wird, wenn die Mitgliedsländer nicht ihre eigenen Verteidigungsanstrengungen erhöhen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte den Plan "ReArm Europe" vor, der darauf abzielt, bis zu 800 Milliarden Euro zu mobilisieren, um die Verteidigungsbereitschaft Europas zu erhöhen, strategische Abhängigkeiten zu verringern und die europäische Rüstungsindustrie zu stärken. Ein zentrales Element dieses Plans ist die Bereitstellung von 150 Milliarden Euro in Form von Darlehen für gemeinsame Verteidigungsprojekte, wie beispielsweise Luft- und Raketenabwehrsysteme.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Lockerung der EU-Schuldenregeln, um den Mitgliedsstaaten zu ermöglichen, ihre Verteidigungsausgaben zu steigern, ohne andere Haushaltsposten zu gefährden. Dies könnte fiskalischen Spielraum von nahezu 650 Milliarden Euro über einen Zeitraum von vier Jahren schaffen.
Allerdings gibt es innerhalb der EU auch Uneinigkeit. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán weigerte sich, den Krieg in der Ukraine zu verurteilen und die entsprechende Erklärung zu unterstützen, was die Geschlossenheit Europas in dieser Frage trübt.
Experten betonen, dass nicht nur die Höhe der Ausgaben entscheidend ist, sondern auch deren effiziente Verwendung. Ich möchte das um zwei Facetten erweitern: es darf nicht nur bei einer Ankündigung bleiben, sondern muss auch konsequent umgesetzt werden; dazu gilt es nicht zuletzt die europainternen Konkurrenzrangeleien einzufangen und vorallem wird zu berücksichtigen sein, dass Russland nach den Kriterien einer Kriegswirtschaft produziert, was Europa bis dato nicht vorhat, was jedoch ein Zeitfaktor werden kann, gilt es doch vorallem, unsinnigerweise abgerüstetes Gerät und an die Ukraine abgegebene Waffen ehebaldigst zu ersetzen.
Verteidigungspolitik der EU
Insgesamt könnte diese Entwicklung einen bedeutenden Schritt der EU hin zu einer eigenständigeren und robusteren Verteidigungspolitik darstellen, um den aktuellen und zukünftigen sicherheitspolitischen Herausforderungen gerecht zu werden. Allerdings bestehen, fast ist man geneigt zu sagen, natürlich, zwischen einigen Mitgliedsstaaten Differenzen über die Umsetzung des Plans. Ein zentraler Streitpunkt ist die Frage, ob die im Rahmen des Plans bereitgestellten Mittel ausschließlich für in der EU hergestellte Rüstungsgüter verwendet werden sollen oder ob auch der Erwerb von Waffen aus Nicht-EU-Ländern ermöglicht werden sollte. Immerhin sind die USA die größten Rüstungsproduzenten. Deutschland befürwortet die Öffnung des Programms für enge Partner außerhalb der EU, wie Großbritannien und Norwegen, während Frankreich darauf besteht, die Finanzierung auf in Europa produzierte Ausrüstung zu beschränken, um die Autonomie des Kontinents zu stärken. Und da geht es also schon los! Diese unterschiedlichen Positionen könnten die Umsetzung des Plans verzögern, ähnlich wie beim Europäischen Verteidigungsindustrieprogramm, das zuvor aufgrund ähnlicher Debatten ins Stocken geraten war.
Es ist wichtig zu betonen, dass trotz dieser Meinungsverschiedenheiten die Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten den "ReArm Europe"-Plan unterstützt und bereit ist, die Verteidigungsfähigkeiten Europas zu stärken. Die Diskussionen über die spezifischen Modalitäten der Umsetzung spiegeln allerdings die Komplexität wider, einen Konsens unter den vielfältigen Interessen der Mitgliedsstaaten zu finden, etwas worauf große Staaten intern keine Rücksicht nehmen müssen
Nun ReArm Europe, Wiederbewaffnung Europa, klingt ja gut, zeigt aber auch, wie sehr man abgebaut hat, wenn man etwas Wiederherstellen muss. Nun und aus der Sicht eines Militärplaners ist man mit diesem Plan noch weit weg von einer eingeführten operationellen Verfügbarkeit der erst zu produzierenden Systeme bei der Truppe und muss man wohl auch eine Koordinierung mit den nach wie vor existierenden NATO-Strukturen vornehmen. Wird nicht koordiniert, wird das produziert werden, was man hat und kann und nicht das, was man braucht, weil ja sicher jeder am Kuchen der 800 Milliarden mitnaschen will. Die Lobbyisten sind bereits unterwegs, der Aktienmarkt stellt sich schon ein.
Zum Abschluss noch ein Wort zu der hier und dort aufflammenden Kritik der Kriegstreiberei. Es wäre zu einfach, alle Kritiker der EU-Aufrüstung pauschal als naive Ideologen, nützliche Idioten oder fremdgesteuerte Meinungsmanipulatoren einzuordnen. Realpolitisch betrachtet gibt es durchaus Argumente für und gegen eine verstärkte Rüstung, und manche Kritiker können auch rationale Gründe für ihre Position haben.
Kritik
Allerdings kann man verschiedene Gruppen von Kritikern unterscheiden:
Idealisten und Pazifisten lehnen militärische Lösungen grundsätzlich ab und plädieren für Diplomatie, Abrüstung und zivile Konfliktbewältigung. Ihr Ansatz ignoriert jedoch oft die harte Realität der internationalen Machtpolitik.
Naive Systemkritiker halten jede militärische Aufrüstung automatisch für Kriegstreiberei, ohne die Notwendigkeit von Abschreckung und Verteidigung zu berücksichtigen. Oft fehlt hier ein Verständnis für geopolitische Zwänge, denen man sich nicht mit der Parole „ich bin für den Frieden“ entgegenstellen kann.
Von möglichen Gegnern fremdgesteuerte Akteure gibt es nicht nur in Romanen, sondern auch in Europa. Sie verbreiten aktiv Desinformation und versuchen die EU zu spalten. Sie argumentieren oft gegen westliche Aufrüstung und für „Frieden“, der faktisch aber einer Kapitulation und Aufgabe jeglicher Souveränität gleichkäme.
Realpolitische Kritiker warnen aus sicherheitspolitischer Sicht davor, dass eine unkoordinierte oder übereilte Aufrüstung kontraproduktiv sein könnte. Sie fordern eine gezieltere, strategisch durchdachte Militärpolitik anstelle von blinder Aufrüstung. Ich habe aber noch keine durchdachten Konzepte gesehen.
Nun der entscheidende Punkt ist ja nicht, ob jemand „Kritiker“ ist, sondern ob er eine realistische Einschätzung der globalen Sicherheitslage hat. Wer Aufrüstung ablehnt, ohne eine plausible Alternative zur Verteidigung Europas zu bieten, argumentiert eher ideologisch als realpolitisch.
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