Die Dunkelkammer
Der Fall Pilnacek #2: War das Tape eine Falle, Christian Mattura?

- hochgeladen von Michael Nikbakhsh
In Ausgabe #60 spricht Michael Nikbakhsh mit Christian Mattura, dem Hersteller des Pilnacek-Tapes. Das ist der heimliche Mitschnitt eines privaten Gesprächs, aufgezeichnet im Juli 2023. Der mittlerweile verstorbene Sektionschef im Justizministerium Christian Pilnacek beklagte sich damals im kleinen Kreis über den Druck, den Leute aus der ÖVP auf ihn ausgeübt hätten – und zwar dahingehend, dass er Einfluss auf staatsanwaltschaftliche Ermittlungen nehmen sollte.
Das hat Christian Pilnacek nach eigener Darstellung aber verweigert. Christian Mattura saß damals mit am Tisch, nahm Pilnacek auf und spielte das Tape nach dessen Tod Medien zu – mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien gegen Mattura wegen der illegalen Verbreitung des Materials. Das Nachrichtenmagazin profil bezeichnete ihn jüngst als "Tonspion" und "Fallensteller".
Was sagt Mattura dazu? Und wie kam er mit Pilnacek damals überhaupt an einen Tisch?
Michael Nikbakhsh
Herzlich willkommen in der Dunkelkammer. Mein Name ist Michael Nikbakhsh. Ich bin freier Journalist und beschäftige mich mit mächtigen Menschen, also genauer mit der dunklen Seite der Macht.
Das ist die 60. Ausgabe der Dunkelkammer und heute geht es wieder um das sogenannte Pilnacek Tape, wahlweise auch das Pilnacek Audio. Das ist einminütiger geheimer Mitschnitt eines privaten Gesprächs, geführt im Juli 2023. Da hat der mittlerweile verstorbene Sektionschef im Justizministerium, Christian Pilnacek, vom Druck berichtet, den Leute aus der ÖVP auf ihn ausgeübt hätten, und zwar dahingehend, dass er Einfluss auf staatsanwaltschaftliche Ermittlungen nehmen sollte. Das hat Christian Pilnacek nach eigener Darstellung aber verweigert. Die Inhalte des Gesprächs, die sind dann Ende 2023 zunächst via Kronenzeitung und ORF öffentlich geworden. Ich selbst habe die zentralen Passagen aus dem Tape in Ausgabe Nr. 43 veröffentlicht und einzuordnen. Versucht. Der Gesprächsrahmen war zwar privat, aber das, was Christian Pilnacek da gesagt hat, das war von großem öffentlichem Interesse. Nicht umsonst hat Justizministerin Alma Zadic im Nachgang zur Veröffentlichung eine Untersuchungskommission im Justizministerium eingesetzt und die hat die Arbeit mittlerweile auch aufgenommen. Aber um die Inhalte des Pilnacek Tapes soll es heute nicht gehen, vielmehr um das Making of, also die Herstellung an sich.
Dass diese Geschichte nun Monate später wieder Fahrt aufnimmt, hat mit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien zu tun. Das Nachrichtenmagazin Profil, also mein ehemaliger Arbeitgeber, hat Anfang März berichtet, dass die Staatsanwaltschaft in der Causa Pilnacek Tape gegen eine Person ermittelt, und zwar offenbar nach 120 des Strafgesetzbuches. Da geht es um den Missbrauch von Tonaufnahme oder Abhörgeräten. Es ist zwar an sich erlaubt, Leute heimlich aufzunehmen, aber es ist nicht erlaubt, diese Aufnahmen dann ohne einverstanden Verständnis der aufgenommenen Person weiterzugeben oder überhaupt gleich zu veröffentlichen. Das ist strafbar, dafür kann man bis zu ein Jahr Haft bekommen. Der Vorwurf richtet sich in dem Fall an den Mann, der Christian Pilnacek damals heimlich aufgezeichnet hat. Er heiß Christian Mattura.
Profil bezeichnet Mattura in dem Bericht unter anderem als Tonspion, als Fallensteller, als windigen Unternehmer, als einen, der diese Aufzeichnung seinerzeit mit einer bestimmten Intention hergestellt Die Aufnahme soll also nicht zufällig oder situativ entstanden sein, wie es bisher immer geheißen hat. Weil ich Christian Mattura tatsächlich schon einige Jahre kenne und da doch einige Fragen im Raum stehen, habe ich mir gedacht, ich lade ihn ein und er hat ohne Zögern zugesagt. Das nachfolgende Gespräch mit Christian Mattura wurde im Studio aufgezeichnet.
Mir gegenüber sitzt jetzt Christian Mattura. Hallo Chris, danke fürs Kommen.
Christian Mattura
Hallo, danke für die Einladung.
Michael Nikbakhsh
Einleitend wieder eine Offenlegung. Chris und ich kennen einander schon einige Jahre. Uns hat damals eine Recherche von mir im Glücksspiel Milieu zusammengebracht. Das ist locker zehn Jahre her. Über das Glücksspiel sprechen wir heute auch noch. Wie gesagt, in der Dunkelkammer tue ich jetzt nicht so, als wäre ich mit Leuten per Sie, wenn ich tatsächlich mit ihnen per Du bin. Du bist der Mann, der Christian Pilnacek im Juli 2023 heimlich aufgenommen hat.
Und das Material nach seinem Tod dann veröffentlicht hat. Und du bist jetzt offenbar auch der, gegen den Ermittlungen laufen wegen illegaler Tonaufnahmen. Und mein ehemaliger Arbeitgeber Profil hatte ich kürzlich in einem nicht sehr freundlichen Artikel einen Fallensteller genannt und versucht, die ganze Geschichte irgendwie mit dem illegalen Glücksspiel in Verbindung zu bringen. Bevor wir über all das reden, schlage ich vor, wir rufen uns jetzt mal kurz in Erinnerung, was Christian Pilnacek damals unter anderem gesagt hat.
Christian Pilnacek
Das wirkliche Problem ist, dass man Dinge verlangt, die nicht möglich wären. Einfach Dinge verlangt. Man muss irgendwelche Ermittlungen einstellen, wo ich gesagt habe kann ich nicht, mache ich nicht. Wo man schon eine Hausdurchsuche bei der ÖVP Zentrale gemacht hat. Wenn ich mir zu mir komme und gesagt warum drehe ich das nicht ab? Ich kann es nicht, ich mache es nicht, ich kann es nicht, ich will es nicht. Und in jedem Gespräch sagt er so, ich habe das selber versucht. Das geht einfach nicht. Man lebt in einem Rechtsstaat. Ich finde es ja auch grundsätzlich eben verschwörungstheoretisch, dass Leute mir unterstellen, ich hätte für die ÖVP Verfahren beeinflusst. Ich habe kein einziges Verfahren beeinflusst. Die ÖVP hat mir das zum persönlichen Vorwurf gemacht. Die sind zu mir gekommen und haben gesagt, du lässt deine ganzen Staatsanwälte gegen uns arbeiten. Ja.
Michael Nikbakhsh
Chris, fangen wir vielleicht so an. Wie bist du an dem Abend überhaupt mit Christian Pilnacek an einen Tisch gekommen?
Christian Mattura
Ich habe das mittlerweile mehrfach erwähnt. Das war mein Geburtstag, war mein 38. Geburtstag und ich habe davor mit meiner Lebensgefährtin gefeiert mit ein paar Freunden und bin dann in das Cavaluccio schon davor gekommen.
Michael Nikbakhsh
Das ist ein Restaurant in der Wiener Innenstadt.
Christian Mattura
In der Wiener Innenstadt, Italiener. Und da sind ein paar Bekannte gesessen. Ich habe mich dazu gesetzt und meine Lebensgefährtin musste aber dann weg, die hat in die Arbeit müssen und ich habe sie zum Taxi gebracht und bin dann wieder retour. Und da ist dann der Christian Pilnacek und der Wolfgang Rauball dort gesessen, Also dieser deutsche Industrielle.
Michael Nikbakhsh
Du kanntest beide?
Christian Mattura
Ich kannte beide unabhängig voneinander, unabhängig voneinander. Also ich habe den Christian Pilnacek, ich glaube, zwei Jahre davor kennengelernt im Cavaluccio auch.
Michael Nikbakhsh
Und du hast dich dann quasi zu denen dazu gesetzt.
Christian Mattura
Genau, der Wolfgang Rauball gesagt, setz dich zu uns. Und ja, das war der Anfang dieser Geschichte.
Michael Nikbakhsh
Ihr sitzt also zu dritt an dem Tisch in dem Lokal und es sind zu dem Zeitpunkt auch nur drei Leute.
Christian Mattura
Es sind zu dem Zeitpunkt drei Leute.
Michael Nikbakhsh
Und dann entsteht eine Tonband, also eine Tonband, sage ich gut, eine Handyaufnahme. Handyaufnahme, ja, ich bin aus einer analogen Welt, ich rede immer noch in Tonbändern. Warum entsteht diese?
Christian Mattura
Naja, der Christian Pilnacek hat ja auch in einigen Treffen davor schon, Man hat einfach gemerkt, dass er seinen Frust freien Lauf lässt. Und ja, und das war halt an diesem Abend war es dann eben so, dass das Ganze ein bisschen deutlicher wurde und eben das Gespräch davor und ich weiß nicht, ob du das weißt, die Aufnahme fängt an, um wieder auf meine Person zurückzukommen, sagt er da. Und ich hab mir gedacht, dadurch, dass ich ihn schon ein bisschen gekannt hab, dieses Thema kommt nochmal. Und ich hab dann eben so vier, fünf Minuten davor die Aufnahmetaste getätigt und dann ist es schon wieder zu diesem Thema gekommen. Und dann waren eben diese ÖVP kritischen Aussagen.
Michael Nikbakhsh
Jetzt frage ich mich natürlich, welches Verhältnis hatten die an diesem Tisch sitzenden Leute zueinander, dass Christian Pilnacek mal eben so über den Druck spricht, der von der ÖVP ausgeht, über relativ heftige Vorwürfe im Zusammenhang mit versuchten oder behaupteten Interventionen rund um staatsanwaltschaftliche Ermittlungen. Das erzählt man ja nicht ebenso mal am Tisch.
Christian Mattura
Nein, der Herr Rauball ist ein väterlicher Freund gewesen, kann man glaube ich durchaus sagen. Und ich habe den Herrn Pilnacek auch schon einige Zeit gekannt. Also ich nehme an, er hat sich da in einer sicheren Runde gefühlt und ich habe auch davor nie irgendwie den Gedanken gehabt, dass ich ihn aufnehme oder sonst irgendwas, aber das war dann schon so dezidiert dann und ich hab mir denkt, wenn es nochmal in diese Richtung kommt, das musst irgendwie dokumentieren.
Michael Nikbakhsh
Also du legst das Handy quasi, Handy liegt am Tisch, wir Handys an dem Tisch liegen und du drückst die Aufnahmetaste. Niemand an dem Tisch hat gemerkt, dass ein Aufnahmegerät läuft.
Christian Mattura
Also meiner Meinung nach nicht.
Michael Nikbakhsh
Okay, also der Inhalt war so, dass du gedacht hast, das nehme ich jetzt auf. Aber warum hast du es dann tatsächlich gemacht oder anders gefragt, mit welcher Intention ist das denn dann gemacht worden? Du hattest ja glaube ich, soweit, wir haben ja schon mal gesprochen, jetzt nicht ursächlich jedes zu veröffentlichen.
Christian Mattura
Nein, also im Endeffekt ging es darum, ich habe den Herrn Pilnacek eben auch unzählige Male davor angesprochen. Es gibt ein Verfahren, das dich involviert, das mich involviert, wo ich mit ziemlicher Sicherheit vermute, dass eben da Christian Pilnacek auch eine Rolle gespielt hat in dem Verfahren. Daraufhin habe ich ihn auch mehrfach angesprochen, er hat es immer verneint und so zwei, drei Wochen davor habe ich mitgeteilt, weil da ist eben Schreiben gekommen, dass dieses Verfahren mittlerweile an die WKStA abgetreten wurde und da hat er in einer Art und Weise reagiert, das für mich jetzt spannend war, sagen wir es so, ziemlich blass, schnell nach draußen telefonieren gerannt.
Michael Nikbakhsh
Ergibt das irgendeinen Sinn, warum er blass geworden sein könnte?
Christian Mattura
Ich will da jetzt keine Mutmaßungen anstellen, aber meiner Meinung nach schon.
Michael Nikbakhsh
Staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren gegen dich allein?
Christian Mattura
Nein, das gegen mehrere ist aber nicht dieses Verfahren, was der Herr Winter angesprochen hat in dem Profilartikel.
Michael Nikbakhsh
Okay, also Jakob Winter, der Autor des Profilartikels, darüber reden wir dann noch. Magst du dieses Verfahren, magst du da ins Detail gehen? Seit wann läuft das? Worum geht es da?
Christian Mattura
Das läuft seit 2019, da ging es darum, das ist 3 Tage nach dem Ibiza Video, wurden bei einigen Bekannten und mir Hausdurchsuchungen gemacht und es ist im Zusammenhang mit dem Glücksspiel und ja, es gibt, ich weiß gar nicht, wo der Ermittlungsstand derzeit ist, Jedenfalls läuft es seit 2019.
Michael Nikbakhsh
Und inwieweit könnte Christian Pilnacek in dieses Verfahren involviert gewesen oder sich eingebracht haben?
Christian Mattura
Naja, es ist ein schwieriges Thema, Da müsste man in die Tiefe gehen, da müsste man zurückgehen einige Jahre, wie die Novomatic eben mit Mitbewerbern umgegangen ist.
Michael Nikbakhsh
Okay, das ist jetzt quasi, das zu vertiefen würde jetzt wahrscheinlich den Rahmen sprengen. Wir wollen ja da bei der Sache bleiben. Aber ich frage das deshalb, weil natürlich von verschiedenen Seiten die Frage da ist. Der Vorwurf kam, der hatte wohl eine offene Rechnung mit Christian Pilnacek und dieses Tape sollte eine Form von was auch immer, man hat es halt in der Hand, um allenfalls eine Rache üben zu können.
Christian Mattura
Also eine offene Rechnung war es nicht, weil für mich war es einfach interessant, dass ein ehemaliger Sektionschef und Generalsekretär des Justizministeriums sagt, es ist der Einfluss auf ihn und Druck auf ihn ausgeübt worden und dadurch, ich traue das der ÖVP durchaus zu. Und das war für mich einer der Punkte, wo ich dann gesagt habe, okay, das ist die Intention gewesen in dem Moment.
Michael Nikbakhsh
Wie lange ist diese Aufnahme?
Christian Mattura
Diese Aufnahme ist insgesamt 26 Minuten bekannt.
Michael Nikbakhsh
Geworden sind davon aber nur zehn. Zehn auf den anderen 16 Minuten ist.
Christian Mattura
Auf den anderen 16 Minuten, da ist ein Herr dazugekommen, das war der Herr Grasl, der Herausgeber vom Profil und ja, also der hat dann da mitgespielt, Auf den letzten 16 Minuten ist der Herr Grasl da noch drauf. Das wurde aber nicht veröffentlicht, das wurde.
Michael Nikbakhsh
Nicht veröffentlicht, weil der Inhalt von keiner überwiegenden öffentlichen Relevanz ist.
Christian Mattura
Es war private Unterhaltung und da gab es meiner Meinung nach strafrechtlich nicht irgendwas Brisantes.
Michael Nikbakhsh
Ist an der, an dem zehnminütigen Teil, der dann veröffentlicht wurde. Wir reden dann auch noch über die Art, wie es veröffentlicht wurde. Ist da irgendwas geschnitten, manipuliert, komponiert, gar.
Christian Mattura
Nichts von Anfang bis zum Ende.
Michael Nikbakhsh
Diese Aufnahme lag bei dir oder auf deinem Handy rum monatelang. Was ist passiert, dass dieses Ding dann schlussendlich die das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat? Reden wir noch nicht darüber, wie es an die Öffentlichkeit gekommen ist, sondern was hat das dann getriggert?
Christian Mattura
Getriggert hat es dann eigentlich eben der Tag nach dem Tod, wo eben der Sebastian Kurz an die Medien gegangen ist, das war im zweiten Protesttag und er gemeint hat, die ganzen linken und die WKStA quasi in dieser Art und Weise haben den Herrn Christian Pilnacek in den Tod getrieben. Und man muss halt aufpassen, dass das nicht mit anderen auch gemacht wird, natürlich doch auf seine Person abgeleitet Und ja, im Endeffekt, das war so ein Triggerpunkt für den deutschen Unternehmer, für den Wolfgang Rauball, der Bescheid wusste, dass dieses Tape existiert und für mich auch. Also das war ganz klar, dass wir gesagt haben, okay, das ist so falsch und das spülen wir jetzt raus.
Michael Nikbakhsh
Die Ausnahme stand im Juli. Wie viele Personen wussten zu dem Zeitpunkt, dass es sie gibt? Chris MatTura und sonst niemand?
Christian Mattura
Chris Mattura und sonst niemand.
Michael Nikbakhsh
Wann haben die anderen erfahren, dass es diese Aufnahme gibt und was konkret da drauf ist?
Christian Mattura
Das war an dem Tag, wo mir der Herr Rauball eine WhatsApp Nachricht schrieb, mein Freund Pilnacek ist gestorben, das war.
Michael Nikbakhsh
Glaube ich, der 20. Oktober 2023.
Christian Mattura
Und ich habe dann eigentlich wirklich aus dem Affekt, dass er eigentlich den Rabatt dann gesagt heißt, ich hab da was aufgenommen einmal möglicherweise. Ist es interessant.
Michael Nikbakhsh
Wie war die Reaktion?
Christian Mattura
Naja, er hat mir am Anfang schon gesagt, naja, das ist schon ein Wahnsinn, was du da gemacht hast und moralisch natürlich verwerflich, die Geschichte. Aber dann hat er sich relativ schnell dafür begeistern lassen, das zu veröffentlichen. Also im Zusammenhang auch mit der Aussage von dem Kurz, also im zweiten Prozesstag von Sebastian Kurz war er dann schon eigentlich dafür und hat gesagt, ja, das geht raus.
Michael Nikbakhsh
Das ist ein ganz wesentlicher Punkt, dass Wolfgang Rauball und du offenbar gemeinsam dafür war, das zu veröffentlichen, weil das hat jetzt natürlich auch einen, wie soll ich sagen, das spielt auch eine Rolle bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, die sich ja offensichtlich gegen dich richten. Aber dazu kommen wir gleich. Du hast jetzt einen interessanten Punkt angesprochen. Wolfgang Rauball hat das als moralisch verwerflich bezeichnet, jemanden aufzunehmen heimlich, womit er vollkommen recht hat.
Christian Mattura
Klar, absolut.
Michael Nikbakhsh
Hast du dir nichts dabei gedacht, als du es gemacht hast?
Christian Mattura
Ich glaube, dass es, du kommst ja sonst nicht mehr an diese Dinge ran. Also wenn du sowas, wenn ein Sektionschef im Justizministerium ehemaliger solche Dinge sagt, ich mein, mehr geht nicht. Und ich glaube, dass das für die Bevölkerung schon wichtig ist, dass die auch davon erfährt schon.
Michael Nikbakhsh
Aber du hattest ja nicht die Intention, das ursprünglich zu veröffentlichen.
Christian Mattura
Die Intention, es kommt irgendwann raus. Natürlich war es eine Dokumentation für mich auch, weil ich ja das immer im Bekannten und Freundeskreis immer wieder gesagt habe, heiß, ich weiß, was da läuft und da schaut es zum Beispiel, es war so irgendwie so in die Richtung, dass man sagt, okay, man kann das auch irgendwie, was man behauptet, beweisen, aber du.
Michael Nikbakhsh
Hast dich nicht schlecht gefühlt dabei, als du es getan hast?
Christian Mattura
Muss ich eigentlich sagen. Nein.
Michael Nikbakhsh
Wir sind also wieder im Oktober 2023, Christian Pilnacek ist verstorben, Wolfgang Rauball und Chris Mattura treffen die Entscheidung, das ist jetzt deine Darstellung, es gibt nämlich offenbar eine andere, dazu kommen wir gleich, treffen die Entscheidung, das Material zu veröffentlichen. Was passiert da?
Christian Mattura
Was passiert dann? Ja, am 24. Oktober des Vorjahres habe ich den Erich Vogel von der Krone zugespielt und ja, das ist dann, ich glaube, dann gab es eine Woche oder zwei Wochen danach gab es dann einen Termin beim Herrn Rauball im Büro mit dem ORF, also mit der Ulla Kramer Schmidt und mit dem Martin Thür. Und da ist im Prinzip gemeinsam der Veröffentlichung zugestimmt worden, Also auch der Herr Raubal hat dem zugestimmt.
Michael Nikbakhsh
Wir reden von der Veröffentlichung des Mitschnitts und nicht eines Transkripts.
Christian Mattura
Genau, des Mitschnitts. Falls sie es brauchen, haben wir die Zustimmung gegeben.
Michael Nikbakhsh
Die Kronenzeitung hat es davor bekommen und dann ist aber zwei Wochen nichts passiert.
Christian Mattura
Dann ist zwei Wochen nichts passiert.
Michael Nikbakhsh
Weißt du warum?
Christian Mattura
Kann ich nur vermuten. Ich nehme an, dass das vielleicht in der Krone auch nicht so einfach war, das irgendwie rauszubringen.
Michael Nikbakhsh
Schlussendlich ist das aber passiert. Also sowohl die Krone Zeitung als auch der ORF haben das dann, glaube ich, abgestimmt miteinander veröffentlicht. Es gab ja dann auch die interessante Frage, ob ob ein Verstorbener noch in juristischer Sicht ein Recht an der eigenen Stimme haben kann. Das klingt jetzt zunächst einmal absurd, aber man weiß es nicht. Es gibt dann teilweise immer wieder überraschende gesetzliche Interpretationen. Es war eine ziemliche Debatte, aber schlussendlich, also wir haben uns ja auch in der Dunkelkammer entschlossen, das dann auszuspielen, weil das überwiegende öffentliche Interesse an der Geschichte ganz klar ist und wir ja auch davon ausgegangen sind, dass die handelnden Personen, also Christian Matura und Wolfgang Rauball, mit der Veröffentlichung einverstanden waren. Soweit es jetzt Wolfgang Rauball betrifft, scheint es da jetzt eine andere Version auch zu geben.
Ich habe ihn selbst nicht erreicht, ich habe versucht, ihn telefonisch zu erreichen, habe immer auf die Mobilbox gesprochen. Ich habe auch sonst Leute, die ihn kennen, haben ihn jetzt auch nicht erreicht, weil meine Frage, wie kann es sein, und jetzt kommen wir zu einem aktuellen Profilartikel, dass Wolfgang Rauball jetzt im Profil damit zitiert wird, dass er gegenüber der Polizei gesagt habe, er besteht darauf, dass jetzt Ermittlungen gegen Christian Matura eingeleitet werden, nämlich weil er als Veröffentlichter ein Opfer dieses illegalen Aktes war. Es braucht ja eben das Einverständnis, um seine eigene Stimme veröffentlicht zu bekommen. Gegenüber Profil sagt er, er habe dieses Einverständnis offenbar niemals erteilt. Das ist jetzt offenbar auch die Grundlage dafür, dass gegen dich ermittelt wird von Seiten der Staatsanwalt wegen Veröffentlichung illegaler Tonaufnahmen. Also die Tonaufnahme war nicht illegal. Die Veröffentlichung derselben Macht ist der illegale Ding. Wie erklärt sich dieser Widerspruch?
Christian Mattura
Ich kann das nicht erklären. Ich kann nur sagen, dass er der Veröffentlichung zugestimmt hat und das hat er vor der Ulla Kramer Schmidt gemacht und vor dem Martin Thür.
Michael Nikbakhsh
Du hast seither nicht mit ihm geredet.
Christian Mattura
Nein, also ich habe ihn schon danach einmal getroffen, aber wir haben dieses Thema eigentlich dann nicht mehr besprochen.
Michael Nikbakhsh
Wolfgang Rauball wird im Profil auch zitiert mit den Worten, das Motiv Mattura sei im Zitat schleierhaft. Zitat Ende.
Christian Mattura
Ich habe mit ihm einige Male gesprochen, er hat das Motiv gekannt.
Michael Nikbakhsh
Sonderbar interessant ist, dass, also Profil hat hier einen recht langen kritischen Artikel gewidmet. Ein interessanter Punkt ist, dass bei all der, wie soll ich sagen, bei all dem Engagement, auch in deine Vita hineinzuschauen, fehlt in diesem Artikel tatsächlich der Hinweis, dass der Geschäftsführer und auch de facto Herausgeber von Profil, Richard Grasl, an dem Abend ebenfalls anwesend war.
Christian Mattura
Ja, spannend.
Michael Nikbakhsh
Wenn ich jetzt sogar offenlege, dass ich mit Gesprächspartnern per Du bin, weil ich sie lang kenne, wäre es glaube ich auch das Mindeste, dass eine Zeitung wie Profil diese Dinge Der Herr Winter hat.
Christian Mattura
Ja nicht die komplette Antwort übernommen, die ich an ihm übermittelt habe, weil er hat zwar schon geschrieben, dass ich einiges bestreite und mich nicht dazu geäußert habe, zu gewissen Sagen, was er aber verschwiegen hat. Ich hab reingeschrieben, dass der Fragenkatalog, den er mir zugesandt hat, dass der eben von einem Novomatic Lobbyisten bereits mehrfach an. Andere Journalisten geschickt wurde und die waren vielleicht zu integrer, diesen zu übernehmen. Das ist übrigens derselbe Herr, der also dieser Novomatic Lobbyist, der mittlerweile erstinstanzlich verurteilt ist wegen Beeinflussung eines Zeugens vor dem Untersuchungsausschuss zugunsten von Novomatic. Also da kann sich dann mittlerweile jeder selber ein Bild machen.
Michael Nikbakhsh
Also wenn ich das jetzt richtig verstehe.
Christian Mattura
Aber ich glaube noch nicht rechtskräftig.
Michael Nikbakhsh
Soweit ich weiß nicht rechtskräftig. Also wenn ich das richtig verstehe. Profil hat dir im Zuge dieser Recherche einen Fragenkatalog übermittelt. Der behandelte einerseits die Umstände der Aufnahme und behandelte andererseits deine Vergangenheit im Glücksspiel Milieu. Und die Fragen zum Glücksspiel entsprachen denen, die ein Novomatic Berater anderen Medien übermittelt hatte. Jetzt weiß ich nicht, wer sie geschrieben hat, die Fragen.
Christian Mattura
Dieser Novomatic Lobbyist betreibt auch zwei Webseiten und der war am selben Tag, wie der Profilartikel online war, hat der den übernommen. Die Frage wer war zuerst, wer war schneller?
Michael Nikbakhsh
Ja, da wie dort ging es um den Tonspion Chris Matura. Da wie dort wird also ein Motiv, ein vermutetes Motiv ergründet. Ich habe es ehrlicherweise nicht verstanden, aber vielleicht kannst es ja du erklären. Soll also tatsächlich irgendwie mit mit dem illegalen Glücksspiel zu tun haben. Der Fachbericht ist glaube ich, das nicht konzessionierte Glücksspiel. Was hast du überhaupt mit dem nicht konzessionierten Glücksspiel zu tun gehabt oder noch?
Christian Mattura
Naja, ich habe nichts mehr damit zu tun. Ich war Sprecher der Schutzvereinigung der österreichischen Automatenwirtschaft. Das war ein Verband, der ins Leben gerufen worden ist von Wirten, Gastronomen und eben Aufsteller von Kautomaten, die 2010 mit einer Novelle kriminalisiert wurden und eigentlich vom Markt gedrängt wurden und ein großer Konzern eben alle Konzessionen bekommen hat. Und ja, also im Endeffekt illegales Glücksspiel muss man auch sagen. Ich kenne nur einen Konzern, der bereits wegen illegalem Glücksspiel verurteilt ist. Für den habe ich aber nicht gearbeitet.
Michael Nikbakhsh
Also du hast für zumindest einen nicht konzessionierten gearbeitet eine Zeit lang wie lang?
Christian Mattura
Ja, nein, es war im Prinzip in Funktion als Sprecher der Schutzvereinigung. Natürlich kriegt man Einblick in das ganze Thema. Ich bin da 2015 bin ich in diese Szene reingerutscht, aber das war irgendwo auch so im Zusammenhang mit meinem Rechtsverständnis selbst, weil ich mir das nicht erklären hab können. Wie ist das möglich, dass man komplette Branche, also eigentlich alle Mitbewerber kriminalisiert und einer das weiter der bei den Spielsüchtigen ist es egal, ob er sein Geld an Novomaticautomaten verliert oder von einem anderen Betreiber.
Michael Nikbakhsh
Das ist leider wahr. Es gibt auch eine vermeintliche politische Tangente in der Geschichte, die ich jetzt auch noch nicht ganz durchschaue. Deswegen bin ich dankbar, dass du es jetzt aufklären kannst. So quasi ein Angriff von rechts. Chris Matura, ein ehemaliger BZÖ Spitzenmandatal, kann man ja fast sagen. Du warst Bezirkshauptmann des BZÖ in Melk.
Christian Mattura
Genau, sehr bedeutungslose Rolle, hat Herr Winter geschrieben. Ich habe auch nicht gesagt, dass das bedeutungsvoll war.
Michael Nikbakhsh
Ja, also dem würdest du auch zustimmen, dass es eine bedeutungslose Rolle war und.
Christian Mattura
Vor allem, das ist 15 Jahre her. Also ich war später in keiner politischen Fraktion mehr tätig oder sonst irgendwas und habe mich Dann auch im 2009 habe ich mich mit dem BZÖ verworfen, weil ich generell nicht mehr für diverse Strömungen und ich hab damit nichts mehr anfangen können.
Michael Nikbakhsh
Also deine politischen Ambitionen sind seit Jahren durch Glücksspiel gibt es auch keine Bezüge mehr. Seit wann?
Christian Mattura
Seit 2021 habe ich damit endgültig abgeschlossen.
Michael Nikbakhsh
Was machst du jetzt?
Christian Mattura
Ich bin mittlerweile selbstständig, bin in der Markenpositionierung. Wir produzieren selbst unter anderem auch Prosecco in Italien und ja, also Markenentwicklung, Markenpositionierung, mein Aufgabengebiet.
Michael Nikbakhsh
Das heißt, du würdest dich eher als Prosecco Händler bezeichnen, den als politischen Aktivisten bzw. Bzw. Glücksspiel Lobbyist mittlerweile.
Christian Mattura
Ja, und das ist auch ein Thema, weil für mich ist es mittlerweile, ich bin aus dem Geschäft draußen, aber ich würde mir natürlich schon wünschen, gewisse Sachen aufgearbeitet werden, weil es ist natürlich auch unangenehm, wenn man da als kriminell und als Schutzpatron der Illegalen hingestellt wird, sondern vielleicht schaut man sich das Thema mal genauer, wie eben auch diese Novelle 2010 zustande kam.
Michael Nikbakhsh
Ja, da gibt es noch einiges, das nicht ganz klar ist. Ich muss ehrlich sagen, ich habe mich daran Jahre abgearbeitet an dem Kern, so haben wir einander ja dann auch damals kennengelernt. An den Kern der Sache bin ich allerdings auch noch nicht, noch nicht ganz gestoßen. Wenn Profil dich einen windigen Unternehmer nennt, sagst du darauf was?
Christian Mattura
Ja, ist die Meinung vom Profil. Ich finde generell den ganzen Artikel, da können sie sich jetzt in der ÖVP gegenseitig auf die Schulter klopfen, wie gut, sie sein. Mehr brauche ich dazu nicht sagen.
Michael Nikbakhsh
Fallensteller ist auch ein zentraler Begriff. Der Vorwurf kam eigentlich schon sehr früh.
Christian Mattura
Ja, das hat Christian Stocker hat dieses Narrativ gebaut.
Michael Nikbakhsh
Wobei mir immer noch nicht ganz klar ist, worin genau die Falle bestanden hätte, weil es gibt ja keinen Hinweis darauf, dass Christian Pilnacek durch irgendeinen bestimmten Lockruf darauf gekommen wäre, ausgerechnet diese Dinge zu sagen.
Christian Mattura
Mir auch nicht. Also mir erschließt sich auch das nicht, wo das eine Falle war. Zum einen war es mein 38. Geburtstag. Also da habe ich was Besseres vor, dass ich den Gericht Herrn Pilnacek minutiös geplante Falle stelle.
Michael Nikbakhsh
Stelle, also Stichwort Falle, nämlich Stichwort Ibiza Video. Die Jungs wurden dort quasi gezielt dazu gebracht, zu bestimmten Themenbereichen etwas zu sagen. Also fürs Protokoll. Es war jetzt an dem Abend nicht so, dass Christian Mattura sich hingesetzt hat und versucht hat, Christian Pilnacek dazu zu bringen, irgendwas Grausliches über die ÖVP zu sagen, durch besonders gepfernste oder geschickte Fragetechniken.
Christian Mattura
Nein, ich hab nicht einmal gewusst, dass der da war. Das war zufällig, dass der da gesessen ist dann später, wo ich dann einmal vorbeigekommen bin.
Michael Nikbakhsh
Und auch Wolfgang Rauball hat nämlich es nicht getan. Nein. Habe ich das richtig verstanden? Er hat in deiner Gegenwart auch schon früher mal, du hast ganz eingangs gesagt, seinen Frust, seinen Frust freien Lauf gelassen.
Christian Mattura
Ja, also das kam so, das kam immer wieder mal vor, aber muss ja auch dazu sagen, so detailliert wie auf dem Band noch nicht.
Michael Nikbakhsh
Hast du ihn vorher mal aufgenommen?
Christian Mattura
Nein, niemals.
Michael Nikbakhsh
Hast du ihn nachher mal aufgenommen?
Christian Mattura
Niemals.
Michael Nikbakhsh
Hast du sonst Leute aufgenommen?
Christian Mattura
Nein. Oh ja, einen habe ich mir aufgenommen. Stimmt. Im Zusammenhang mit dem Glücksspiel.
Michael Nikbakhsh
Wenn Christian Pilnacek noch am Leben wäre, wäre die Information nicht so ohne weiteres zu veröffentlichen gewesen, weil es zumindest seiner Zustimmung bedurft hätte. Wärst du das Risiko eingegangen, dieses Material dennoch zu veröffentlichen zu einem späteren Zeitpunkt, wenn auch nur als Transkript zum Beispiel?
Christian Mattura
Das kann ich jetzt nicht sagen, muss ich ehrlich sagen.
Michael Nikbakhsh
Hättest du es ihm gesagt?
Christian Mattura
Ich hätte es ihm sicher mitgeteilt. Es kam nicht mehr dazu.
Michael Nikbakhsh
Hast du seither mit anderen Leuten von Behörden über den Inhalt dieses Bandes oder dergleichen gesprochen?
Christian Mattura
Ja, ich bin bei der Staatsanwaltschaft einvernommen worden als Zeuge, einmal als Beschuldigter von der StA Wien und einmal als Zeuge die WKStA gewesen.
Michael Nikbakhsh
Also einmal als Beschuldigter.
Christian Mattura
Entschuldigung, das Pack.
Michael Nikbakhsh
Also als Beschuldigter wegen der illegalen Veröffentlichung und als Zeuge wegen der Inhalte.
Christian Mattura
Wegen der Inhalte.
Michael Nikbakhsh
Es gibt eine Untersuchungskommission im Justizministerium.
Christian Mattura
Da bin ich auch schon einvernommen worden.
Michael Nikbakhsh
Da warst du schon. Okay. Wie war das dann?
Christian Mattura
Sehr spannend. Und ich glaube, dass das sehr integre Menschen sind, die sich damit beschäftigen.
Michael Nikbakhsh
Ich habe bisher viel Gutes gehört, scheint da tatsächlich Interesse daran zu geben, die, ich sage jetzt mal, Vorwürfe, die Christian Pilnacek dann in den Raum gestellt hat oder hinterlassen hat, aufzuklären. Ich möchte noch mal nachhaken bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen dich wegen illegaler, wegen der Veröffentlichung von Mitschnitten. Du wurdest einvernommen. Was genau wollten die von dir wissen?
Christian Mattura
Ja, eben, warum ich das gemacht habe. Also einfach die Beschuldigten Einvernahme, klassische Beschuldigteneinvernahme, wenn jemand den Missbrauch von Don per Geräten verwendet. Und ja, spannend war, Sie wollten das Handy und nur hat mein befreundeter Polizeijurist eben mitgeteilt, nimm das nicht mit. Und Sie haben ja auch dann das, Sie haben freiwillig, ich hab das zugelassen, dass sie mich durchsuchen und dass sie meine Jackentaschen durchsuchen dürfen, hatten dort kein Handy gefunden und das war es schon wieder. Habe Ihnen aber dann den USB Stick mit den 10 Minuten Aufnahme gegeben, ah na Blödsinn 26 Minuten. Wir haben die ganze Aufnahme bekommen.
Michael Nikbakhsh
Wie jetzt. Sie befragen einen Beschuldigten, sagen, Sie wollen das Handy haben, der Beschuldigte sagt, das habe ich nicht mit. Und dann sagen na gut, dann nicht.
Christian Mattura
Na dann dürfen wir nachschauen, haben sie gesagt.
Michael Nikbakhsh
Also wäre dann eine freiwillige Nachschau gewesen. Also wenn du Nein gesagt hättest, hätten sie es dir sowieso gelassen. Also ohne Zwangsmaßnahme. Aber weiß es nicht. Wir wissen jetzt natürlich nicht, es hängt ja maßgeblich davon ab, wie sich Wolfgang Rauball verhält. Also nämlich hat er diese Ermächtigung jetzt ausdrücklich so erteilt. Er hat zumindest im Profil gesagt, dass er an deinen Motiven zweifelt und sich als Opfer sieht.
Wenn er diese Ermächtigung allerdings zurückzöge aufgrund des Widerspruchs, der sich da jetzt auftut, es gibt ja offenbar Zeugen, die der Veröffentlichung, die gehört haben, wie er der Veröffentlichung zustimmt, dann wäre dieses Verfahren auch erledigt, vermutlich.
Christian Mattura
Ja.
Michael Nikbakhsh
Gut, Christian Mattura, wir haben einen Bogen gespannt, halbe Stunde gesprochen, wünsche alles Gute für den weiteren Verfahrensverlauf und ich hoffe, dass wir da bald mehr Klarheit haben, wie das jetzt mit der Rolle von Wolfgang Rauball ist. Vielen Dank.
Christian Mattura
Danke, Michael.
Michael Nikbakhsh
Das war die heutige Ausgabe der Dunkelkammer und ich hoffe einmal mehr es hat euch gefallen. Feedback und Informationen gerne an Redaktion. Freue mich über konstruktive Kritik. Hinweise werden wie stets vertraulich behandelt. Bleibt mir gewogen, ihr hört von mir.
Autor:in:Michael Nikbakhsh |