IchKraft. WirKraft. Führungskraft.
Max Senft, Fußballtrainer

- hochgeladen von Stefan Lassnig
In Folge 4 von "IchKraft. WirKraft. FührungsKraft” sprechen die Hosts Daniela Zeller und Stefan Lassnig mit Max Senft, Trainer der SV Ried, über moderne Führung im Profifußball und Selbstführung. Im Podcast werden Parallelen zwischen Fußball und Unternehmensführung diskutiert, insbesondere die Bedeutung von Rollenverständnis, Teamkultur und Authentizität. Praktische Ansätze wie die “555-Methode” und persönliche Einblicke des Gastes runden das Gespräch ab.
Daniela Zeller
Herzlich willkommen bei IchKraft. WirKraft. FührungsKraft. Mein Name ist Daniela Zeller und gemeinsam mit Stefan Lassnig spreche ich mit erfolgreichen Führungskräften über wirkungsvolles Führen und Selbstführung. Dieser Podcast soll dich dabei unterstützen, in Führung zu gehen, Wandel aktiv zu gestalten und andere Menschen auf diesem Weg mitzunehmen.
Willkommen zur vierten Folge von IchKraft. WirKraft. Führungskraft. Wir freuen uns, dass ihr wieder zuhört am Ende des Sommers, denn wir haben vor einem Monat drüber gesprochen, wie Balance gelingt im Sommer. Hm. Und da gleich meine Frage an dich, Stefan, denn das bewegt mich.
Wie ist hier im letzten Monat die Balance gelungen?
Stefan Lassnig
Du hast letztes Mal zu mir gesagt, ich soll nicht so kritisch mit mir selbst sein. Das habe ich mir zu Herzen genommen und ich würde sagen, es ist mir jetzt ganz gut gelungen. Also ich habe jetzt den Sommer halb arbeitend, halb entspannend, urlaubsmachend verbracht. Und was mir diesmal, finde ich, ganz gut gelungen ist, ist, ich habe jetzt zwar nicht nur Entspannung gemacht, also ich war nicht nur auf Urlaub, weil das kann ich derzeit nicht und geht teilweise tatsächlich betrieblich nicht, Aber was ich geschafft habe, ist, wenn ich mir zum Beispiel einen Tag oder einen Halbtag vorgenommen habe, ich nehme mich jetzt raus, dann habe ich mich wirklich rausgenommen, weil die Versuchung, aufs Handy zu schauen, die E Mails abzurufen, vielleicht das ein oder andere Telefonat zu führen, die ist schon bei mir relativ groß, Aber das habe ich dann wirklich nicht gemacht. Da sind wir dann an einen See gefahren, einmal waren wir an einem See, da hat es gar keine Internetverbindung und gar keine Handyverbindung gegeben. Das war übers Beste.
Daniela Zeller
Hat dich das beruhigt oder irgendwie auch nervös gemacht?
Stefan Lassnig
Nein, das hat mich zuerst nervös gemacht und dann beruhigt. Also zuerst habe ich mir gedacht, oh je, da ist das schlechte Verbindung, da kann ich nichts machen. Und je mehr Minuten vergangen sind, desto mehr habe ich mir gedacht, ja, das wollte ich ja eigentlich auch. Und jetzt habe ich nicht einmal die Versuchung. Also insofern glaube ich, so wie es jetzt war, hat es dazu beigetragen, dass ich nicht beunruhigt war, weil ich das Gefühl gehabt habe, es passiert irgendwas, was ich unbedingt mitkriegen sollte und teilweise aber dann auch beruhigt war, weil ich mal durchschnaufen hab können.
Daniela Zeller
Cool, gratuliere ich dir.
Stefan Lassnig
Danke.
Daniela Zeller
Bei dir, bei mir semi gut. Ich habe mich wirklich rausgenommen ein bisschen von Terminen in diesem Sommer. Also ich habe wirklich drauf geschaut, dass ich mal einige Wochen kein Seminar halte, auch wenig Einzeltrainings mache und Coachings und habe mich sehr in die fachliche Arbeit vergraben. Ich habe wirklich Skripten neu geschrieben, altes Wissen, das ich schon hatte, wieder ausgegraben, Also so an mir als Expertin gearbeitet, würde ich sagen. Und das hat sehr viel Zeit gekostet und auch unglaublich viel Freude mir gemacht. Und da bin ich draufgekommen, dass das was Schöpferisches hat und dass ich das sehr brauche und sehr liebe und dass ich davon gerne mehr hätte in Zukunft. Gleichzeitig sind auch strukturell einfach wirklich als Führungskraft paar Situationen gewesen, die mich gefordert haben.
Und da, Stefan, bin ich gestern draufgekommen, wie wichtig das ist, was ich immer auch sage. Überleg dir, wer ist dein Team? Und dein Team sind nicht nur die Menschen, die mit dir arbeiten unmittelbar, sondern andere Unternehmerinnen, Unternehmer, andere Führungskräfte im Unternehmen. So und für mich habe ich ja schon öfter gesagt, bist du so in meinem Team? Und gestern war ja Situation, die mich so mitgenommen hat beruflich als Führungskraft und da habe ich dann dich angerufen und war so, wow. Und da habe ich gemerkt, wie gut mir das getan hat. Und ja, jetzt bin ich da über die Balance zu diesem Thema gekommen.
Also es ist jetzt nicht so, dass ich so sage, ja mal der Sommer und ich fühle mich jetzt so ganz ausgeruht, sondern nämlich eigentlich nicht. Und gleichzeitig ist das total okay, weil ich viel klären konnte im Sommer, viel lernen, viel klären, viel glaube ich, auf die Schiene gesetzt habe und das ist auch total okay. Ich habe mir aber für den Herbst vorgenommen, auf Pausen zu achten.
Stefan Lassnig
Wir werden dann in einer der nächsten Folgen darauf zurückkommen und schauen, wie dir das gelungen ist mit den Pausen im November. Ja, genau. Jetzt würde ich sagen, steigen wir ein ins Gespräch mit unserem heutigen Gast, mit dem Max Senft, dem Trainer der SV Ried, mit dem wir ein extrem spannendes Gespräch geführt haben über sein Leben und vor allen Dingen über sein Führungsverständnis da im Speziellen natürlich, wie führt man Fußballmannschaft in der Bundesliga?
Daniela Zeller
Heute ist Max Senft unser Gast. Max ist der jüngste Trainer Österreichs in der Bundesliga, denn Er trainiert seit 2023 die SV Ried. Davor war er professioneller Pokerspieler, darüber wird noch zu sprechen sein.
Und er war auch Profifußballer. Er war Mittelfeldspieler unter anderem beim FCN St. Pölten. Max, woran hätte man denn damals, als du im Mittelfeld gespielt hast, schon erkennen können, dass aus dir mal ein guter Trainer werden wird?
Max Senft
Ja, hallo, da muss ich leider einhaken. Also Profifußballer war ich nicht. Ehrlicherweise wäre sich nie vom Talent her ausgegangen. Ich war immer sehr leidenschaftlicher Fußballer, sehr leidenschaftlicher Fußballer, aber mir ist auch keine Verletzung oder sonstiges in den Weg gekommen, sondern das hat einfach nicht gereicht.
Daniela Zeller
Aber du hast damit Geld verdient mit.
Max Senft
Dem Fußballspielen, nur so wie man in Österreich im Amateurfußball Geld verdienen kann. Das heißt, da gibt es Aufwandsentschädigung, die die Autofahrten mehr oder weniger abdeckt. Um trotzdem auf die Frage zurückzukommen, ich glaube, dass ich in jungen Jahren hätte man es gar nicht unbedingt so gemerkt, aber je älter ich dann geworden bin, ist es mir gelegen und ist es mir einfach wichtig gewesen, eine gewisse Wirkung auf die Mannschaft zu haben im Spiel. Und diese Wirkung, die Spieler am Feld erzielen können, ist dann auch direkt im Spiel aus meiner Sicht eine größere als der Trainer von der Seitenlinie.
Daniela Zeller
Ja, also Mittelfeldspieler brauchen ja genau diese Taktik, dieses Zusammenhalten der Mannschaft, aber auch eine ganz gute Kommunikationsfähigkeit. Und das sind doch durchaus Parallelen zu den Anforderungen als Führungskraft Mit Sicherheit.
Max Senft
Also wir arbeiten auch bei uns in der Mannschaft gerade mit unseren zentralen Spielern daran. Wir nennen das Kommunikationsachse am Feld. Wer kommuniziert mit welchen Mitspielern wie, weil im Fußball, wie wahrscheinlich auch in allen anderen Bereichen, total unterschiedliche Persönlichkeiten am Platz stehen und es dann ganz wichtig ist, dass die speziell auf emotionaler Ebene im Spiel auch richtig angesprochen werden.
Daniela Zeller
In der Vorbereitung auf dieses Gespräch habe ich so vor meinem geistigen Auge Fußballspiele gesehen und habe mir gedacht, in Wahrheit Trainer zu sein, ist ja, ich weiß nicht, die stärkste oder die schwierigste Führungsaufgabe, denn am Rand zu stehen, zu sehen, zu wissen, es geht um wirklich viel und man weiß, ich kann aber jetzt nicht aufs Spielfeld rennen und es selber machen und man ist allein mit seinen Emotionen. Also man sieht ja da wirklich gestandene Männer, fast verzweifeln Wie geht's dir da?
Max Senft
Ja, es hat schon Anteile eines gewissen Ohnmachtsgefühls, ehrlicherweise, weil die Seitenlinie dann auch mein Einwirken begrenzt. Und ich glaube, mir ist dann einfach wichtig, möglichst gut auch mit dem Gefühl umzugehen, sich diesem Gefühl bewusst zu sein, weil am Ende des Tages ist dann trotzdem das Entscheidende, dass ich für meine Mannschaft da bin und meine Mannschaft unterstützen kann und im Idealfall so mit meinen eigenen Emotionen umgehe, dass ich mich immer wieder trotzdem ein Stück weit rausnehmen kann, weil es ja dann trotzdem analytische und gewisse sachliche Einschätzung des Spiels auch braucht, wenngleich auch die Emotionen sehr, sehr wichtig sind. Also ich bin schon davon überzeugt, dass Spieler, auch wenn es nur ein ganz kurzer Blick raus an die Outlinie ist, sehen, ob ich gerade die Hände vorm Kopf verschränke oder meine Überzeugung ihnen ausdrücke.
Daniela Zeller
Und weißt du, ist das nicht in Wahrheit das Wesen der Führung, dass man mit all seiner Präsenz und Konzentration an der Seitenlinie steht und eben nicht rausrennt und Dinge selber macht, egal welches Unternehmen.
Max Senft
Ich jetzt führe wahrscheinlich. Also ich kann ja auch nur die Führungskraft jetzt im Trainerberuf sozusagen bewerten, spreche natürlich mit anderen Menschen, die in anderen Bereichen tätig sind, aber ich glaube schon, dass das eine ganz wichtige Kompetenz ist zu wissen, wo gebe ich dann auch die Verantwortung ab und wie kann ich aber maximale Verantwortung in den Situationen übernehmen, in denen ich auch wirklich die Verantwortung übernehmen muss. Also bei uns wäre das jetzt zum Beispiel die Halbzeitansprache. Da geht es aus meiner Sicht nicht, dass ich mich als Trainer zurückhalte. Das heißt nicht, dass ich jedes Mal die Spieler anschreien muss. Das übernehmen auch gerne mal Führungsspieler und ist dann sehr angenehm, weil man sich dann nicht sozusagen permanent nur durch Lautstärke kommunizieren muss. Aber es gibt eben auch Phasen und speziell aus meiner Sicht das Ende eines Fußballspiels, die letzten 10, 15 Minuten auf der Waage zwischen Einfluss des Trainers und Players Game wird es aus meiner Sicht fast zu 100 Prozent Players Game.
Da ist dann auch vieles nicht mehr wie am Anfang geplant. Die gegnerische Mannschaft hat umgestellt, Stadionemotion kommt dazu und das sind dann wirklich die Spieler, die Hauptakteure.
Stefan Lassnig
Ich muss ja sagen, ich habe mich auf das Gespräch wahnsinnig gefreut, weil als Fußballfan und Wacker Innsbruck Fan ist es natürlich wirklich was Besonderes, einen Bundesliga Trainer da sitzen zu haben, der noch dazu so reflektiert ist und so kluge Sachen sagen kann wie du. Ich war schon ein paar Mal in Ried im Stadion bei Auswärtsspielen von Wacker, hab gute Erinnerungen, schlechte Erinnerungen, also beides an das Stadion, habe aber den Verein auch immer sehr aufmerksam beobachtet, weil ich das sehr spannend finde, dass in dem doch in einer kleinen Stadt riet, was da alles möglich ist und was da alles erreicht worden ist. Auch dank dir. Was mich bei Fußballmannschaft natürlich immer besonders fasziniert, neben dem Aspekt, den ich schon besprochen hab, dass du ja an der Out Linie stehst und jetzt nicht im entscheidenden Moment nicht unmittelbar eingreifen kannst. Also unmittelbar, unmittelbar. Man kann relativ viel, glaube ich, eingreifen, aber nicht unmittelbar. Das heißt aber auch, dass du das Spiel ja nicht in den 90 Minuten in der Regel gewinnst, sondern davor und letztlich auch danach.
Also sprich, vor dem Spiel ist er dann, also nach dem Spiel ist er dann wieder vor dem Spiel. Also du musst ja diese Mannschaftszusammensetzung, die Kommunikation in der Mannschaft. Ich habe das super spannend gefunden, was du ganz am Anfang gesagt hast mit der Kommunikationsachse. Das sind ja eigentlich die Erfolgsfaktoren oder nicht die 90 Minuten als solche.
Max Senft
Ja, also der Einfluss ist sicher in der Woche davor größer als im Spiel selbst. Und da geht es um ganz verschiedene Sachen. Also es geht ja einerseits darum, Spieler dabei zu unterstützen, dass sie sich mal persönlich entwickeln und zwar auf allen Ebenen. Also das ist sowohl vor allem natürlich mit dem Hauptfokus Fußball, aber da spielt auch ganz viel die Psyche, die Motivation, die Emotion mit. Dann natürlich die Mannschaft einzustellen auf das Spiel, der Mannschaft eine Spielidentität zu geben, die sich auch nicht von Woche zu Woche verändert, etwas, woran sie sich festhalten können und verschiedene Szenarien vorzubereiten. Also wir haben das auch ganz gerne im Training, dass wir aus dem Nichts reinpfeifen, jetzt steht es für den Gegner, ihr habt fünf Minuten Zeit, ein Tor zu erzielen und zu versuchen, die Spieler in Extremsituationen zu bekommen. Unter der Woche ist natürlich nicht dasselbe wie im Stadion, wenn drin sitzen, aber man versucht sich anzunähern.
Und das sind so ein paar Aspekte, die unter der Woche wichtig sind.
Stefan Lassnig
Was mich als Führungsperspektive total interessieren würde, weil ich das bei Fußballmannschaften ganz da finde ich es besonders plakativ. Du hast ja eine total heterogene Mannschaft, viele Spieler mit Stärken und Schwächen und dann hast du letztlich auch fast in jeder Mannschaft ein Gefälle. Also da gibt es jetzt Star Stars oder mittlere Stars und weniger Stars. Wie balancierst du das aus?
Max Senft
Ja, also das stimmt. Sehr heterogen, auch kulturell. Also wir haben Spieler dabei, die haben ihr Leben lang in Afrika verbracht, sind jetzt zum ersten Mal in Europ. Wir haben Spieler dabei, die kommen aus der Akademie, die sind total in Österreich sozialisiert. Wir haben Spieler aus anderen Ländern dabei. Also das ist kulturell und sind die Persönlichkeiten ganz unterschiedlich und haben auch unterschiedliche Rollen. Also die von dir angesprochene Star hat natürlich etwas andere Rolle und braucht auch einen individuellen Umgang, der anders ausschaut als der Jährige, der Spieler, der vielleicht gerade seine ersten Schritte macht.
Ja, da ist es ganz wichtig, die Spielerpersönlichkeiten gut kennenzulernen, ihre Geschichte zu verstehen. Das ist oft ganz wichtig bei den Jungs, so unterschiedliche Werdegänge, Verletzungen etc. Etc. Und was ich auch dazu sagen muss, wovon ich sehr zehre, ist, dass ich ein hervorragendes Betreuerteam habe. Also auch mein Betreuerteam ist durchaus diverser aufgestellt und heterogen. Auch da ein Co Trainer von mir war 15 Jahre in Südafrika, Südafrika Trainer, ein anderer Co Trainer kommt ursprünglich aus Spanien, hat sechs Jahre in Israel als Fitness Coach gearbeitet. Also ich glaube, dass es auch ganz wichtig ist.
Es ist ja keine One Man Show als Fußballtrainer, sondern dass auch das dazugehörige Betreuerteam diese Kompetenzen genauso auch abdeckt. Und wir haben jetzt auch seit diesem Jahr, das finde ich ganz spannende Personalie und da gehen wir ein bisschen einen neuen Weg, einen Co Trainer dabei, der auch wirklich eine akademische, psychologische Ausbildung hat und der dann auch das komplette Betreuerteam in der individuellen Kommunikation mit den Spielern auch auf dieser Ebene oder mit dieser Expertise unterstützt.
Stefan Lassnig
Du hast ja, ich habe gelesen, du setzt ja auch sehr auf das Instrument, sage ich jetzt mal, Vier Augen Gespräche ist auch zum Beispiel, um die Spieler besser kennenzulernen, ihre Geschichte zu erfahren. Was das aber auch ausdrückt und das haben wir in anderen Podcast Folgen auch schon besprochen, ist jeder Mensch tickt anders. Also jeder Mensch, manche sprechen mehr auf das Analytische an, manche mehr auf das Emotionale. Das ist nämlich andere Grund auch, warum du viele vier Augen Gespräche führst, oder?
Max Senft
Ja, absolut. Also erstmal gibt es gewisse Themen, die auch aus meiner Sicht unter vier Augen besprochen gehören und nicht vor der Mannschaft. Und um wirklich im Beziehungsaufbau die eine oder andere Ebene tiefer zu gehen, glaube ich, braucht es ja auch gewisse, erstmal eine gewisse Regelmäßigkeit dieser Gespräche, weil es öffnet sich auch nicht jeder beim ersten Gespräch sofort, sondern das entsteht über die Zeit. Ich glaube, dass gerade im Fußball, wir werden, ich als Trainer, aber genauso die Mannschaft, wir werden im Sieben Tages Takt oder auf internationaler Ebene im Drei Tages Takt bewertet. Öffentlich gibt es in ganz wenigen Berufen in dieser Taktung. Und dementsprechend wichtig ist, dass diese Beziehungen aus meiner Sicht wirklich Substanz haben, weil diese ganze Kritik, die einprasselt, natürlich verlockend ist, um von sich selbst wegzuschauen. Und ich glaube, je besser die Beziehung, desto ehrlicher kann man auch damit umgehen.
Und mir ist es persönlich auch ganz wichtig, dass vor allem meine Führungsspieler und ich habe den einen oder anderen Spieler dabei, der ist im selben Alter wie ich und hat im Profifußball mehr Erfahrung als ich, dass ich mir auch von denen durchaus mal anhören darf oder anhören muss, auch wo sie gerade bei mir Potenzial sehen. Und ich glaube, dass das ganz wertvoll ist. Und ich kann mir auch vorstellen, dass das in anderen Bereichen für Führungskräfte und werde sie wahrscheinlich aus eurer Erfahrung auch kennen, wichtig ist, dass es nicht nur eine Top Down Kommunikation gibt, sondern auch eine kritische Bottom up, glaube ich, würde man jetzt das nennen.
Daniela Zeller
Während ich dir zuhöre, muss ich sehr stark an die David Beckham Doku denken. Habt ihr die gesehen?
Max Senft
Ja, ich habe nur die erste Folge bis jetzt gesehen, aber meine Frau hat sie mir empfohlen und es ist wirklich.
Daniela Zeller
Gut, denn das ist nämlich wirklich, warum mich das fasziniert hat, war gar nicht so diese Glamour Seite, sondern tatsächlich die fußballerische Seite. Denn da hat man gesehen, was das auch für ein Druck ist, wenn du irgendwie verschießt und die Mannschaft wegen dir nicht weiterkommt in einer entscheidenden Phase und du wirklich zum Buhmann wirst. Also das war David Beckham und er hat das ja erzählt, wie es ihm ging zu dieser Zeit. Und ich meine zu erinnern, er hatte da jetzt nicht so die Trainer, die ihm den Rücken gestärkt haben, sondern er war da ziemlich alleine Wie würdest du reagieren als Trainer in einer Situation, wo du merkst, einer deiner Führungsspieler steht im Kreuzfeuer, der Kritik wird fertig gemacht. Was würdest du machen? Was sollte ein guter Trainer nach deinem Verständnis tun?
Max Senft
Ja, ich glaube, dass das erst mal beim David Beckham auch noch stückweit andere Zeiten waren. Also der hat ja einen der legendärsten Trainer mit Alex Ferguson aller Zeiten gehabt, der, glaube ich mittlerweile immer noch Vorträge auf Harvard gibt etc. Also ich glaube, dass der dem Zeitkontext entsprechend schon ganz genau gewusst hat, wie er damit umgeht. Mir persönlich ist es in solchen Situationen wichtig, erstmal als Trainer auch dann medial und öffentlich möglichst dieses Feuer an Kritik selbst auf sich zu nehmen. Also das sehe ich als Part of the job und schon gar nicht dann in Interviews einzelne Spieler zu kritisieren. Ich glaube, das würde überhaupt nicht zu meinen Überzeugungen passen, wenngleich das sehr schwer ist. Da bin ich wieder bei dieser Taktung.
Also wir Trainer und auch Spieler stehen drei Minuten nach Abpfiff eines potenziell hochemotionalen Spiels vor der Kamera. Da gibt es dann auch nichts zu spielen. Das ist, glaube ich, ein ganz großer Unterschied zu Politikern beispielsweise, die Pressekonferenzen in einer ganz anderen Taktung abhalten. Also du bist direkt in der emotionalen Situation medial konfrontiert und da fällt es dann natürlich schwer. Aber ich glaube, deshalb ist diese innere Haltung, diese Spieler nach außen hin zu verteidigen, ganz wichtig. Und nach innen hin darf es und gibt es natürlich auch ganz harte Kritik auch an Führungsspielern, immer mit einer Wertschätzung und nie den Menschen angreifen, sondern sozusagen die Fussballleistung. Aber die muss und das fordern diese Spieler auch ein.
Also erfahrene Führungsspieler fordern ein, dass sie ein ehrliches, hartes Feedback intern bekommen. Und ich glaube, da liegt so dieser Unterschied, wie gehe ich intern mit dem Spieler um und was sage ich nach.
Stefan Lassnig
Außen hin, darf ich da nachhaken? Weil das interessiert mich brennend. Das finde ich nämlich für Führungskräfte oft. Da passieren, glaube ich, viele Fehler und gerade Fußballmannschaft oder Fußballtrainer bringt es so unmittelbar zum Ausdruck. Wann kritisierst du einen Spieler coram publico, also vor der Mannschaft und wann unter vier Augen.
Max Senft
Sehr kontextabhängig, würde ich sagen. Also es gibt Momente, wo ich ganz bewusst auch mal in einer Mannschaft sehe Sitzung, einen Spieler kritisiere. Das ist aber immer, und das schon ganz wichtig, immer eine sachliche Basis. Also im Normalfall eine Videoszene dazu in unserem Kontext. Dann gibt es Spieler, die können das auch ab. Dann gibt Spieler, die können das gar nicht ab. Also es gibt auch Spieler, die würde ich wirklich nur in ganz extremen Fällen vor der Mannschaft kritisieren, weil die das motivational, emotional einfach schwer aushalten.
Also es kommt total auf die Person an. Es kommt auch auf die Phase der Mannschaft an. Also wir waren letztes Jahr im letzten halben Jahr in einer kompletten, in der Sportpsychologie würde man glaube ich Performance Phase dazu sagen. Es ging darum, einfach die letzten Wochen Spiele zu gewinnen. Da war jetzt die Gewichtung aufs Thema Entwicklung, Entwicklung der Mannschaftskultur nicht groß, sondern es ging wirklich ums Performen. Jetzt starten wir in die Bundesliga, wir haben einen großen Umbruch. Jetzt ist mir viel wichtiger, gewisse Kulturstandards zu etablieren gerade und dann kann es auch eher mal passen, eine harte Kritik vor der Mannschaft anzubringen, um aufzuzeigen, das sind unsere Standards, wie wir miteinander tun wollen und wie wir Fußball spielen wollen.
Also sehr kontextuell würde ich sagen, auch.
Daniela Zeller
Das ist ja relevant für Führungskräfte aller Art, nämlich die das Etablieren dieser Kulturstandards. Wie machst du das?
Max Senft
Also erstmal gemeinsam mit meinem Betreuerteam, gemeinsam mit den Führungsspielern, weil ohne welche Fragen stellst du da? Ich habe natürlich gewisse Erwartungen, wie wir als Mannschaft miteinander umgehen wollen, die ich dann ganz klar äußere am Anfang. Und dann gibt es aber auch Standards, die sich die Mannschaft Anfang seiner Saison erarbeitet. Also wir machen ganz gern so kurze Mannschafts Workshops, die dauern dann vielleicht 60 Minuten, wo die Mannschaft sich ich kann ein Beispiel nennen im Trainingslager in vier Gruppen, die sind dann geführt sozusagen von vier Führungsspielern, erarbeiten was hat uns die letzten zwei Jahre gut an unserer Kultur gefallen, was hat uns nicht gut gefallen, was wollen wir verändern, was wollen wir beibehalten. Wir machen, wir haben letzte Woche gehabt, war super, so eine Art Speed Dating mit gegenseitiger Erwartungshaltung. In der Mannschaft. Und ich glaube, dieses Thema Erwartungshaltung spielt ja auch wieder genau auf diese Kulturstandards.
Was erwarte ich mir von meiner Mannschaft, meinen Spielern oder dann in euren Bereichen vielleicht von euren Mitarbeitern? Und ich glaube, das ganz entscheidende ist, damit es dann auch ein beIN gibt, dafür ist, dass viel auch aus der Mannschaft rauskommt. Und das sind ja mündige Menschen, Fußballer. Also ich weiß, dass die öfter mal gerne anders dargestellt werden medial, aber ich bin mir sicher, auch in meiner jetzigen Mannschaft gibt es vier, fünf Spieler, wo ich weiß, die werden später entweder im Fußball oder in anderen Bereichen Führungskraft sein. Das heißt auch da wieder der Input, der von diesen Spielern kommt und dann auch von ihnen getragen werden muss am Ende des Tages. Ich kann natürlich fordern, was ich will. Wenn das nicht getragen wird und nicht gelebt wird, dann sind das Sprüche an der Wand, die dann irgendwo kleben, aber eigentlich keine Substanz haben.
Und gerade in einer Fußballmannschaft ist es aus meiner Sicht ganz entscheidend, dass diese Werte von den Führungsspielern vorgelebt werden, weil da bin ich wieder dabei. Wie ein Führungsspieler auf die Mannschaft einwirken kann, ist einfach auf einer anderen Ebene als ich als Trainer.
Daniela Zeller
Darf ich da fragen noch ganz Wie erkennst du, ob jemand ein Führungsspieler ist oder einer wird oder das nicht ist?
Max Senft
Einerseits informiert man sich, wenn man zu einer neuen Mannschaft kommt im Fußball oder ein neuer Spieler kommt, natürlich im Vorhinein mal über den Spieler. Das heißt, man hat dann im Idealfall ganz gute Informationen, wie hat sich der in der Vergangenheit verhalten? Und bei einem Spieler, der dreiig ist, weiß man das im Normalfall auch vorher, ob sich der eher dazu eignet oder nicht. Ich kann jetzt ein Beispiel erzählen. Wir haben jetzt einen südafrikanischen Spieler dazu geholt, der sich als Cape Town ansässiger in Johannesburg etabliert.
Hat als Kapitän. Und wenn man ein bisschen den südafrikanischen Kontext versteht, ist das eine unglaubliche Leistung, Kapitän zu werden als jemand, der aus Cape Town kommt in Johannesburg. Das heißt, das meine ich mit Ich habe schon ein paar Informationen, die darauf hindeuten, dass das ganz gut funktionieren könnte. Und dann ist es Woche zu Woche beobachten, Gespräche führen und vor allem in den schwierigsten Momenten hinschauen. Und davon gibt es im Fußball Gott sei Dank oder leider sehr viele, weil jede Mannschaft verliert in einem gewissen zeitlichen Abstand. Und in den Niederlagen zeigt sich dann eigentlich, wer kann führen, wer übernimmt Verantwortung.
Daniela Zeller
Woran erkennst du das?
Max Senft
Also erstmal verbal, was wird gesprochen in der Woche nach so einer Niederlage wird dann darüber gesprochen, dass der Schiedsrichter schlecht war oder dass, wenn ich jetzt ein Stürmer bin, die Verteidiger eigentlich ihren Job nicht gemacht haben oder wird darüber gesprochen, was habe ich selbst eigentlich nicht ideal gemacht? Also würde schon sagen, dass da sehr viel an, ja, wie viel Selbstkritik kommt von den Spielern und auch wie viel konstruktive Lösung für die Zukunft? Also wie lange bleibe ich jetzt hängen in der Niederlage? Aber wo kommt auch von den Spielern Input?
Was brauchen wir diese Woche? Und im Fußball zeigt sich dann einfach auch in den Trainingseinheiten, also mit was für einer Energie, mit was für einer Verbalität, wie geht er mit seinen Mitspielern im Training um? Bleibt es dann beim Fingerzeigen im Training oder geht der voran? Also das würde ich sagen, ist dann im Fußball wahrscheinlich noch mal spezieller Vergleich zu anderen Bereichen, dass diese Trainingseinheiten ja ganz viel sichtbar machen, weil da bin ich wieder bei dem Thema Emotionalität. Wenn der Puls auf 180 ist
und du gerade daneben geschossen hast, dann zeigt sich dein Kern. Es geht gar nicht anders.
Daniela Zeller
Kann man das lernen Führungsspieler sein? Also gibt es welche, die sagen, ich möchte so gerne ein Führungsspieler sein und du merkst, der bemüht sich so und lernt die Skills, aber er ist es einfach nicht.
Max Senft
Gute Frage. Ich glaube, dass ein gewisser Anteil schon genetisch da sein muss wahrscheinlich. Also ganz ohne dem geht es dann nicht. Aber definitiv können sich auch Fußballer als Führungsspieler weiterentwickeln. Und zwar gibt es aus meiner Sicht verschiedene Möglichkeiten. Also ich würde erstmal sagen in der Kommunikation mit dem jeweiligen Trainerteam und Cheftrainer. Also ich würde sagen, ich bin heute ein besserer Trainer, weil ich mit erfahrenen Spielern gearbeitet habe und ich hoffe, die erfahrenen Spieler sagen das auch im Gegenzug dann, weil sie mit mir gearbeitet haben.
Dann kenne ich auch Fußballer, die tatsächlich nebenbei Führungskräfte Coachings etc. Machen gibt. Es ist glaube ich nur ein wichtiger Punkt, das dann schon auch immer auf den Kontext des Fußballs anzupassen, der sehr speziell ist. Und ich glaube davon, dass so entwickeln sich eigentlich die meisten Führungsspiele, ist, dass sie in jungen Jahren sich was abschauen von den älteren Führungsspielern in der Mannschaft. Also das ist dann glaube ich schon der beste Weg zu lernen. Und nachdem ich euch beide grinsen sehe, habt ihr wahrscheinlich ähnliche Erfahrungen in eurem Bereich.
Daniela Zeller
Es ist der Kontext einfach ins Unternehmertum, darum habe ich das gefragt. Kann man das lernen, weil ja, es gibt einfach Menschen, die kommen zur Tür rein und du merkst auch wenn sie ganz jung sind, ganz neu, ah, diese Person, in der sehe ich das einfach, die könnte mal Menschen führen und andere sind da und bemühen sich nur sie führen nie. Es geht sich irgendwie nicht aus. Also es ist ein Zusammenspiel aus beidem wahrscheinlich.
Stefan Lassnig
Ich finde, deswegen habe ich mich auf das Gespräch gefreut. Ich finde, dass Fußball so teilweise komprimiert ist von dem, was wir so aus der Wirtschaft normalerweise kennen und zwar komprimiert und nochmal eine verstärkt. Du hast es schon genannt, durch den öffentlichen Druck, durch den Intervall des Spielens, durch die vielen Einflussfaktoren von außen. Ich glaube, vieles, was man jetzt aus der Unternehmensführung kennt, gibt es im Fußball auch, aber eben, ich sage noch mal, komprimiert und zusammen destilliert. Und was mich in dem Zusammenhang noch wahnsinnig interessieren wird, du hast auch den Alex Ferguson schon genannt als Modell, also Trainermodell unter Anführungszeichen. Und da habe ich was Interessantes gelesen in der Vorbereitung, das ist nämlich ein Thema, das mich auch ständig beschäftigt, die Notwendigkeit von Distanz und Respekt und gleichzeitig Nähe. Und da habe ich gelesen, dass du als Co Trainer noch mit deinen Spielern kauten gespielt hast und als Co Trainer.
Max Senft
Ich schulde mir immer noch Geld.
Stefan Lassnig
Ja gut, das ist jetzt bei dir kein Wunder. Auf das Thema kommen wir noch, aber bleiben wir nur kurz bei dem Führungsthema. Und als Cheftrainer spielst du jetzt nicht mehr so gern mit ihnen. Wir haben in einer anderen Podcast Folge darüber gesprochen, dass ich immer sage, je weiter oben, desto einsamer. Ist das auch eine Erfahrung, die du gemacht hast oder machst?
Max Senft
Ja, das ist schon eine Erfahrung, die ich vor allem in den schwierigeren Zeiten der letzten zwei Jahre gemacht habe, wobei ich dieses Thema Nähe, Nähe, Distanz auch eben eine sehr bewusste Entscheidung von meiner Seite ist, weil ein Co Trainer hängt vor allem mit der Entscheidung ab Spielen, nicht spielen. Der Co Trainer entscheidet nicht, ob der Spieler spielt oder nicht, sondern es entscheidet der Cheftrainer. Und diese Entscheidungen, das sind ja schon weitgehende Entscheidungen für die Spieler. Also da hängen dann Karrieren dran. Und wenn man jetzt gerade nicht Lionel Messi ist, wo es unter Anführungszeichen ganz egal ist, der wird immer der Beste sein, aber es gibt ganz viel dazwischen. Und diese Spielerkarrieren im Fußball, das ist Timing und wann ich verletzt bin, und wann ein Trainer auf mich setzt, das kann so schnell nach oben und nach unten gehen und dementsprechend weitreichende Entscheidungen treffe ich dann auch als Cheftrainer. Und ich glaube, wenn es dann speziell bei so Themen wie Kartenspielen, da ist dann trotzdem auch ein bisschen Geld involviert.
Das sind Themen, da vermischen sich dann Bereiche, die glaube ich dann nicht förderlich wären, wenn es hart auf hart kommt. Und deshalb versuche ich näher aufzubauen über diese Tiefe in der Beziehung. Aber fortgeabendete Spieler, Pokerrunden, solche Themen, das meide ich komplett und lasse ich aber meinen Co Trainern eigentlich immer offen, ob sie da mitgehen wollen. Und bin ich selber in der Vergangenheit als Co Trainer, auch das habe ich.
Stefan Lassnig
Schon in der Vorbereitung wahnsinnig spannend gefunden. Das zeigt nämlich, und das glaube ich, lässt sich eins zu eins auf eine Unternehmensführung von einem Wirtschaftsunternehmen umlegen. Du schaffst sehr wohl Nähe und Beziehung zu deinen Spielern und trotzdem gibt es dann irgendwo eine Grenze, die zum Beispiel da beim Weggehen anfängt. Das sind übrigens eine Erfahrung, die ich auch gemacht habe. Ich habe mir oft gedacht, zum Beispiel jetzt, keine Ahnung, da ist der offizielle Teil der Weihnachtsfeier und dann wird es erst richtig lustig und an dem Punkt musst du als Führungskraft meistens rausgehen.
Daniela Zeller
Ja, wobei ich kenne auch andere Beispiele. Also ich kenne ein Unternehmen, da ist der Chef, der Letzte, der nach Hause geht, ist stockbesoffen, um 5 Uhr in der Früh lässt er sich heimführen und das verschafft ihm enorm viel Ansehen.
Stefan Lassnig
Wirklich?
Daniela Zeller
Ja, ja, in seinem Team. Und das Team besteht ausschließlich aus höchstgebildeten Menschen, muss ich auch dazu sagen. Also selbst in diesem Kontext. Und die nehmen ihn auf einer anderen Ebene auch ernst, weil er eben da auch mitgeht. Und das Unternehmen ist in einem sehr streng hierarchischen Kontext normalerweise unterwegs.
Max Senft
Ja, also ich glaube, das zeigt einfach wieder, dass es keine Rezepte gibt. Es ist auch Führung so kontextuell und wie es das du jetzt in dem Beispiel nennst, scheint das dort hervorragend zu funktionieren und ist vielleicht trotzdem auch eine Möglichkeit, selbst dann noch mal nachzudenken, ist es eigentlich auf jeden Fall so, dass ich da nicht mitgehen sollte. Also ist ja auch nicht in Stein gemeißelt. Was meine Erfahrung bei Fussballspielerabenden zeigt, ist, dass zu später Stunde die Konversationen ja, es kommt dann trotzdem, warum hat vor vier Wochen der Spieler nicht gespielt? Und sobald es in die Richtung geht, ist es definitiv destruktiv.
Daniela Zeller
Also du meinst, man möchte nicht alles so genau wissen manchmal, um sich einen klaren Blick behalten zu können auf einen Menschen.
Max Senft
Ja, und auch die Kommunikation, Kommunikation der Spieler mit mir. Also ob dann ein jeder Mensch ab gewissem Alkoholspiegel immer noch so seine Grenzen wahrt, wie das scheinbar in dem Beispiel von dir ist, was hervorragend ist, ist vielleicht in anderen Bereichen nicht so, Aber nochmal, ich finde das Spannendste an dem Ganzen ist, es gibt keine Rezepte in der Führung, sondern es ist kontextabhängig die Bandbreite.
Daniela Zeller
Wie gehst du damit um, wenn es ist erste Spielhälfte, du stehst hinter der Seitenlinie, du ärgerst dich fürchterlich, bist so richtig in der Emotion und dann diese berühmte Kabinenansprache, machst du die aus dem Bauch heraus und zeigst du deinen Ärger oder atmest du es dreimal tief durch und schaust, dass du da auf eine rationalere Ebene kommst? Wie machst du das?
Max Senft
Versuche jetzt kurz zu halten, da könnte man zwei Stunden drüber sprechen.
Daniela Zeller
Ich wollte das schon immer wissen.
Max Senft
Also erstmal das Schwierigste ist, wenn die letzten Minuten vor der Halbzeit schlecht gelaufen sind, weil dann die ganz kurzfristige Emotion noch da ist. Aber wir haben einen klaren Prozess für die Halbzeit und das hilft dann schon mal. Also eine Struktur 555 nenne ich das. Also die ersten fünf Minuten sitzen die Spieler mal ohne mich. Die brauchen nämlich auch Raum, um mal untereinander zu sprechen in der Halbzeit, um vielleicht ihren Frust abzulassen, um zu trinken, um sich behandeln zu lassen, was auch immer. Also ich bin mal fünf Minuten raus, die ersten fünf Minuten und spreche dann mit meinen Co Trainern, die ja auch alle Inputs für mich haben. Also ich habe drei Co Trainer, die jeweils aus ihrer Expertise noch mal einen Input für mich haben und deren Input plus meine eigenen Gedanken.
Das mal in diesen fünf Minuten auf drei wichtige Punkte runterzubrechen, ist schon mal Aufgabe, die dir den Fokus eh schon wieder auf was total Produktives legt. Es ist gar keine Zeit eigentlich, um jetzt weiß ich nicht sofort seine Emotionen freien Lauf zu lassen.
Stefan Lassnig
Wahnsinnig wenig Zeit. Also ihr müsst auch wahnsinnig schnell sein.
Max Senft
Das macht, finde ich, auch genau den Fußball aus, dass Entscheidungen in so kurzer Zeit getroffen werden müssen, finde ich eine coole Challenge. Und dann bei der Halbzeit Ansprache ist es so, im Idealfall, was genau brauchen die Spieler jetzt? Brauchen die Emotionen, brauchen die Inhalt, brauchen die Videoszene? Wer braucht welche Ansprache? Verträgt der Spieler vor der Mannschaft jetzt eine Kritik oder nicht? Also wieder sehr jede Woche anders, jede Woche anders. Und das Wichtige ist aber, glaube ich, dass die Entscheidung, was ich sage, nicht aus meiner Emotion heraus passiert, sondern eben eine überlegte ist und ganz oft azyklisch ist. Das heißt, wenn die Spieler in der ersten Halbzeit hinten sind, aber gut gespielt haben, warum soll ich die also a zyklisch zum Ergebnis, warum soll ich die Spieler jetzt anschreien?
Gibt keinen Grund dafür. Und umgekehrt, wenn du eine gute erste Halbzeit gespielt hast, dann ist es und das ist glaube ich in der Natur des Menschen, kann es leicht einmal passieren, dass die zweite Halbzeit ein bisschen lockerer angegangen wird. Das heißt, vielleicht brauchen die genau diese harte Emotion und wo sich das Spiel auch denkt, was ist jetzt mit dem Trainer los? Bitte wir führen, wir spielen eine super erste Halbzeit, aber genau dann brauchen die Spieler vielleicht ein Wachrüttler, je nachdem wie man seine Mannschaft halt auch kennt und vielleicht brauchen die dann ganz unerwartet auch mal ein lautes Wort. Also ja, die Halbzeit ist sehr, sehr spezieller Bereich. Ich glaube, der auch insgesamt im Fußball noch nicht ganz ausgereizt ist und wir überprüfen uns auch im Spiel danach immer, wie sind wir dann aus der Halbzeit raus gestartet? Wie war denn wirklich die Wirkung?
Und ist aber ganz spannender Bereich, weil es einer der wenigen Möglichkeiten ist, wo du als Trainer wirklich einwirken kannst.
Daniela Zeller
Ja, das ist auch in der Wirtschaft so spannend. Ich war lang bei Ö und Ö war sehr sehr erfolgreich immer und dann gab es den Radiotest und der fiel immer gut aus für Ö. Und wenn wir so die Meetings hatten, in denen dieser Radiotest präsentiert wurde, ich habe mich da immer drauf gefreut, weil ich mir gedacht habe, ja das wird sicher wieder toll und da kriegen wir ein Lob. Und es war oft ganz anders.
Es wurde ja da super, super, super. Und dann kam aber sofort Kritik und Was müssen wir anders machen und was erwartet sich unser Chef von uns? Und ich bin da einerseits oft sehr frustriert rausgegangen aus diesen Meetings, weil ich mir gedacht hast, jetzt war das eh so super und andererseits hat es mich angespornt, da wieder drinnen zu stehen. Und das ist ja der Konnex dazu.
Stefan Lassnig
Du aber was ist jetzt mit den zweiten und dritten 5 Minuten? Das wird mir jetzt noch interessieren.
Max Senft
Also die ersten 5 Minuten Spieler werden in Ruhe gelassen, die zweiten 5 Minuten spreche ich mit Videoszenen, meistens ein, zwei und die letzten 5 Minuten ist es so, dass die Spieler wieder für sich mehr oder weniger bekommen und das ein oder andere Einzelgespräch noch mit einem Spieler ist. Oder mein Co Trainer, der für Standards verantwortlich ist, also Standardsituationen, Corner, Freistoß etc. Der schnappt sich oft noch mal 2, 3 Spieler in Kleingruppen. Das heißt, das ist relativ individuell die letzten fünf Minuten und dann geht es wieder raus.
Stefan Lassnig
Also das ist irre faszinierend, weil als Fußballfan, so wie ich es bin, merkt man das extrem. Du erkennst manchmal Mannschaft nicht wieder, wenn sie aus der Pause kommen. Du denkst, was ist da in der Pause passiert? Jetzt habe ich ein bisschen eine Vorstellung, was zumindest bei Ried passiert in der Pause. Und ich glaube, dass ihr in den 15 Minuten wahnsinnig viele Möglichkeiten habt und wie du sagst, es ist vielleicht auch noch ein unterschätzter Bereich, aber es ist wahnsinnig kurz. Also volle Bewunderung, dass ihr in 5 Minuten, also dass ihr 45 Minuten in 5 Minuten analysiert und nicht nur analysiert, sondern die richtigen Schlüsse zieht und die richtige Kommunikation was ableitet. In manchen Unternehmen werden da Tage und Wochen Workshops abgehalten für sowas.
Max Senft
Ja, ich glaube, das Entscheidende ist da im besten Fall die Kunst, das Komplexe auf simple Schritte runterzubrechen für die Spieler. Und wir Trainer sprechen in diesen ersten 5 Minuten auch ganz anders, als ich dann zu der Mannschaft spreche, auch inhaltlich natürlich. Also die Ebene, wie sich die Trainer über Szenen unterhalten, muss eine andere sein als der Trainer zum Spieler. Und das ist, glaube ich, ganz, ganz entscheidend und eine ganz wichtige Fähigkeit eines Trainers oder einer Trainerin.
Stefan Lassnig
Lass uns zum zweiten Thema.
Daniela Zeller
Du möchtest über das Pokern sprechen. Stefan freut sich seit Wochen, weil mich das fasziniert.
Stefan Lassnig
Also für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, du warst zwischen 2011 und 2015 als Pokerprofi aktiv. Und damit man eine Größenordnung sieht, dass du da wirklich offenbar sehr sehr gut warst. Du hast in der Zeit ein Preisgeld von circa US-Dollar verdient beim professionellen Pokerspielen. Da würde uns natürlich aus unserer Sicht, aus unserer Führungssicht extrem interessieren, diese Ich Kraft vom Pokern.
Stichwort auch Pokerface. Was ist beim Pokern wichtig, was du jetzt in deinem Beruf als Fußballtrainer auch gut brauchen kannst?
Max Senft
Gibt es einiges. Ich glaube, was ganz entscheidend ist, ist Entscheidungen von Ergebnissen trennen zu können. Und das lernt man beim Poker. Also die Varianz beim Poker und deshalb ist es ja auch jetzt rein rechtlich Beispiel als Glücksspiel eingeordnet, die Varianz ist so groß, dass du ganz häufig die richtige Entscheidung triffst, aber das kurzfristige Ergebnis dazu nicht passt. So und wenn ich jetzt aus diesen kurzfristigen Ergebnissen dann die falschen Schlüsse ziehe, dann bekomme ich in der Zukunft ein Problem. Und im Fußball ist es nicht so unähnlich. Also Fußball ist ja, mir fällt der deutsche Begriff jetzt nicht ein low Scoring Game, also es fallen wenige Tore.
Ein Tennisspiel gewinnt viel öfter der Favorit als ein Fußballspiel. Wahrscheinlich auch der Grund, warum Fußball so beliebt ist, weil der Underdog viel öfter gewinnt als in anderen Sportarten, so wie.
Stefan Lassnig
Zum Beispiel am kommenden Sonntag Innsbruck, Engrappé, ja alles möglich.
Max Senft
Warum? Warum soll Wacker Innsbruck und also das trennen zu können, die richtigen Entscheidungen getroffen haben, trotzdem ein Spiel verloren zu haben. Ich glaube, das ist im Fußball eine ganz, ganz wichtige Kompetenz.
Daniela Zeller
Wie kann man das lernen?
Max Senft
Beim Pokerspielen Gibt es, gibt es ehrlicherweise aus meiner Erfahrung Menschen, die es nie lernen. So ehrlich muss man sein, weil wenn man damit alleine ist, ist es auch schwer dahinter zu kommen, weil wie analysierst du, ob deine Entscheidung richtig war oder nicht? Da brauchst du erstmal Tools und auch eine Unterstützung von anderen Menschen, die dir überhaupt aufzeigen, wie man das denkt, wie man das analysiert. Und das lernt man dann durch diese Gespräche, durch diese Analysen. Also am Ende des Tages ist es recht mathematische Analysen, wobei auch natürlich sozusagen die menschliche Situationskomponente beim Live Poker eine noch viel größere Rolle spielt als dann im Online Poker. Und ja, also ich würde sagen, der Analysebereich ist im Poker ganz, ganz wichtig.
Und also heutzutage ist das Durchschnittsniveau im Online Poker dermaßen hoch ist. Unglaublich. Ganz anderes Niveau auch noch als zu meiner Zeit, wo wirklich unfassbar schlaue Menschen hinter den Computern sitzen.
Stefan Lassnig
Was ich an der Stelle noch gerne thematisieren würde, ist, was ja beim Pokern faszinierend ist, was du nämlich gesagt hast, dass eine falsche Entscheidung auch richtig sein kann langfristig nämlich. Das ist übrigens auch was, was in der Unternehmensführung eine große Rolle spielt. Also Führungskräfte, die schnell ihre Meinung ändern, die schnell die Richtung ändern, sind sehr, sehr problematisch, weil sie den Leuten dann auch keine Orientierung geben und keinen Halt geben. Also glaube ich, insofern kann man dieses Learning aus dem Pokern sehr wohl auf die Führung übertragen. Es ist natürlich genauso falsch, wenn du als Führungskraft eine Entscheidung triffst und dann irgendwann einmal draufkommst, die war falsch und dann bleibst du aber drauf, weil du denkst, ich darf jetzt nicht meine Meinung ändern. Das ist schon eine Gratwanderung. Aber so ganz generell finde ich, das habe ich nämlich in der Vorbereitung auch gelernt von dir und das kann ich nur bestätigen aus meiner Erfahrung, Führungsentscheidungen sein sollten langfristige Entscheidungen sein, was auch bedeutet, dass man sie nicht jeden Tag ändern sollte.
Max Senft
Ja und nein, glaube ich. Ich glaube, bin ich eher wieder beim Trainer jetzt als beim Poker. Aber ich glaube, dass das Wichtige bei den Entscheidungen ist, sich bewusst zu machen, für welchen Zeithorizont. Treffe ich diese Entscheidung? Treffe ich es für einen ganz kurzen Zeithorizont oder für einen langen? Und da habe ich schon auch, wenn ich zurückschaue, glaube ich, in meiner Trainerkarriere den ein oder anderen großen Fehler gemacht, nämlich zu langfristig gedacht zu haben bei Entscheidungen, die eigentlich eine Kurzfristigkeit gebraucht haben. Also ich glaube, es braucht beides.
Daniela Zeller
Hältst du es für wichtig, das auch zu kommunizieren, zu Hey Leute, das ist jetzt eine Entscheidung, die mag jetzt sich komisch anfühlen für euch, nur ich treffe die sehr, sehr langfristig. Bitte geht da mit Oder behältst du das für dich?
Max Senft
Ganz spannendes Thema, das mich aktuell sehr umtreibt und beschäftigt, weil auch auf internationalem Niveau die Trainer das so unterschiedlich handhaben, wie transparent sie ihre Entscheidungen erklären. Und ich bin jemand, der das wirklich maximal transparent versucht. Es gibt aber auch sehr erfolgreiche Trainer, die gar nicht transparent sind und wo das sehr, sehr gut funktioniert. Und die Gefahr in der Transparenz, die ich schon sehe, also ich bin davon überzeugt, dass es das Bessere ist, da bin ich wieder bei meinem Ausgangspunkt. Ich halte meine Spieler für mündige Menschen. Aber die Gefahr ist natürlich, dass daraus so ein gewisses Entitlement entsteht, dass jede Entscheidung von der anderen Seite noch mal hinterfragt werden kann und Warum ist das jetzt? Und warum ist jenes jetzt?
Hat alles seine Vor und Nachteile? Und es ist wirklich gerade mitunter das Thema, das mich sehr beschäftigt. Gerade wie transparent kommuniziere ich meine Entscheidungen?
Daniela Zeller
Manche Informationen können ja auch die Spieler belasten oder Mitarbeitende absolut Problemen.
Max Senft
Genau. Ich glaube, der goldene Weg ist auch da wieder. Das ist eine Antwort, die nicht ganz zufriedenstellend ist. Aber es kommt auf die Situation an. Es kommt auf die Menschen an, es kommt auf die Entscheidungen. Wann muss wer was wissen?
Stefan Lassnig
Das ist ein Thema, das mich auch laufend beschäftigt. Zum Beispiel auch die Frage Wie geht es dem Unternehmen finanziell? Ich erzähle meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern relativ viel und dann denke ich mir oft Können die das überhaupt verarbeiten oder verunsichert sie das jetzt? Also wenn ich zum Beispiel sage, gerade bei uns ist es so, da fließen nicht Milch und Honig und ich kommuniziere das auch immer wieder Und dann denke ich mir wieder so wie du jetzt gesagt hast, Daniel, hoffentlich verunsichert sich das.
Max Senft
Nicht so viel, weil mich würde ganz stark Warum kommunizierst du es? Worin siehst du den Vorteil?
Stefan Lassnig
Ich glaube, dass ich dann meine Entscheidungen, die ich da dann triff, besser verstehen. Also als Es kommt jemand zu mir und Können wir bitte neue technische Ausrüstung haben? Und die Nein, das geht sich derzeit nicht aus. Wenn ich nur diesen einen Satz sage, dann denkt sich der Mitarbeiter Gut, das ist eine Ausrede, Er mag nicht, Er verwendet das Geld lieber für seinen nächsten Urlaub. Keine Ahnung. Wenn ich aber kommuniziere Leute, es geht jetzt derzeit ums nackte Überleben, Wir müssen schauen, dass wir jeden Monat die Gehälter zahlen können, dann glaube ich, dass sie Entscheidungen besser einordnen können, die ich treff. Also es geht eher um dieses Verständnis, wie du sagst, dass mündige Menschen schon Kontexte beurteilen können.
Ich glaube nämlich sehr wohl, dass tendenziell die Fähigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Spielern selbst zu denken und mitzudenken unterschätzt wird. Und das ist schlecht, weil dann degradiert man sie zu Befehlsempfängern. Und das ist, macht glaube ich, weder Fußballmannschaft noch Unternehmen besonders erfolgreich, wenn die Leute quasi selber denken.
Max Senft
Abschalten. Stimme ich absolut. Ja, stimme ich zu.
Daniela Zeller
Ja.
Stefan Lassnig
Stichwort Poker. Noch eine Frage. Pokerface, weil ich das schon genannt habe. Ist das, weil wir haben in einem anderen Podcast bereits auch über das Thema gesprochen. Wie wichtig ist es, findest du, dass du deinen Spielern Vorbild bist? Du hast davor schon gesagt, die schauen zur Seitenlinie.
Wie schaust du rein? Und ist es da hilfreich, wenn man beim Pokern gelernt hat, dass man keine Regung zeigt?
Max Senft
Auch ein Thema, das mich gerade sehr umtreibt.
Daniela Zeller
Oder brauchen die Spieler da gerade eine Regung?
Max Senft
Das ist ja auch so. Oder was da für mich ganz stark darunter fällt, ist dieses Thema Authentizität.
Stefan Lassnig
Ich laufe nur deswegen, weil es war in der heutigen vorigen Aufnahme, die ihr liebe Hörerinnen und Hörer auch noch hören könnt, auch schon ein Thema.
Max Senft
Also ich spreche gerade, ich arbeite unabhängig jetzt von meinem, von meinem Job mit einem Sportpsychologen zusammen und spreche ganz viel mit ihm über das Rollenverständnis als Trainer. Und da klaue ich mir jetzt den Satz von ihm, er sagt, es ist wichtig, authentisch in seiner Rolle zu sein und nicht einfach nur authentisch zu sein. So und jetzt ist dann natürlich die große Frage, was ist meine Rolle? Und ich glaube, da könnten wir jetzt auch fünf Stunden reden in eurem Bereich und in meinem Bereich einmal überhaupt die Klarheit zu haben, was ist denn meine Rolle? Und erst dann kann ich auch authentisch in der Rolle meine Persönlichkeit ausleben. Und deshalb kann es, glaube ich, auch authentisch sein, ein Pokerfest zu haben als Führungskraft oder ist es sogar ganz wichtig, weil ich kann nicht jedes Mal so meine spontane Emotion, die ich gerade habe, zeigen, weil das wäre dann nicht Führung. Das definiert ja eben, denke ich Führung. Ja. Und gleichzeitig kann man, glaube ich, schon auch in der Rolle auch Emotion zeigen.
Also auf jeden Fall. Und ist das ganz wichtig, damit es auch menschelt?
Daniela Zeller
Ja, und das ist genau der springende Punkt. Du stehst nämlich nicht als Max Fußballfan da hinter der Seitenlinie, sondern als Max verantwortlich für die Mannschaft. Und wahrscheinlich, wenn du dir deiner Rolle bewusst bist, kommen automatisch andere Emotionen oder als die, die da kämen.
Max Senft
Ja, eine sehr gute these, würde ich jetzt erstmal so wahrscheinlich bestätigen. Und ich glaube, wenn ich auf dein Beispiel eingehen kann, dass es vielleicht gerade der jeweiligen Firma nicht gut geht. Auch da ist es jetzt authentisch, wenn du einen Gefühlsausbruch hast, weil dir das gerade eigentlich total an dir nagt. Ja, für dich als Person wahrscheinlich schon, vor allem wenn es deine eigene Firma ist, aber als Führungskraft für die Mitarbeiter, da willst du ja trotzdem eine gewisse Lösungsorientiertheit und einen gewissen Optimismus ausstrahlen. Und das ist dann aber natürlich genau der schmale Grad. Wenn ich eigentlich nicht optimistisch bin, das dann versuche auszustahlen, kauf mir das dann Werbung. Es gibt auch Graubereiche und weißt du.
Daniela Zeller
Wo das auch so wichtig ist, Das Rollenverständnis kommt mir da gerade in den Sinn, wenn es darum geht, um mehr sympathisch, weniger sympathisch, Antipathie. Ich halte viele Seminare und ich werde oft Ja, wie gehst du damit um, wenn dir dann Leute so unsympathisch sind? Und da habe ich mal drüber nachgedacht und hab du eigentlich Es ist mir nie jemand unsympathisch, nämlich als Daniela Privatperson. Natürlich sind mir Menschen mehr oder weniger sympathisch. Nur in dem Moment, wo ich in der Rolle bin, ich leite jetzt dieses Seminar, ich bin Coach von jemandem oder ich interviewe jemanden. Da spielt sympathisch, unsympathisch überhaupt keine Rolle. Da fühle ich das auch nicht, weil ganz was anderes angelegt ist automatisch.
Geht es dir da auch so?
Max Senft
Ja, also auch so ein Thema, mit dem ich mich viel befasst habe. Ihr trefft heute den Nagel auf den Kopf häufig bei mir, muss ich sagen. Vielleicht bisschen anders, weil sozusagen dieses Thema Sympathie oder Nicht Sympathie bei den Spielern nicht genau dasselbe ist wie bei deinen Seminarteilnehmern. Bisschen anders, weil du versuchst ja die Seminarteilnehmer wahrscheinlich ihnen helfen, sich zu entwickeln, aber du brauchst sie jetzt wahrscheinlich nicht wirklich.
Daniela Zeller
Nein, und es ist natürlich auch ein kürzerer Zeitrahmen.
Max Senft
Genau, aber so im Kern. Genau. Und im Kern ist das vor allem im Leistungssport ganz oder eine meiner, meiner wichtigsten Erkenntnisse ist, dass die Persönlichkeit immer für den Leistungssport funktional und dysfunktional zugleich sein kann, je nachdem wie die Ausprägung ist. Also der größte Narzisst im Fußball kann genau diese Persönlichkeitseigenschaft, die wir jetzt wahrscheinlich bei einem Freund nicht schätzen würden, oder dann wäre es nicht unser Freund oder unsere Freundin, kann aber total leistungsfördernd sein in unserem Kontext. Also ich brauche jetzt, glaube ich, keinen Namen nennen bei Fußballern, aber den ein oder anderen kann man sich da schon denken.
Daniela Zeller
Wäre ich gern mit Ronaldo befreundet? Nein, hätte ich gern Ronaldo in meinem Team als Trainer.
Max Senft
Ja, genau.
Stefan Lassnig
Daniela entpuppt sich als Fußballexpertin.
Daniela Zeller
Nö, überhaupt nicht, aber ich bin total interessiert. Mich fasziniert Fußball sehr, nämlich in diesem Kontext.
Max Senft
Und da glaube ich aber das ist dann egal, ob es Fußball ist oder in anderen Bereichen. Ich glaube, dass auch in anderen Bereichen die Persönlichkeitseigenschaften oder Persönlichkeitsstrukturen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen immer in einer gewissen Ausprägung funktional oder dysfunktional sein können für den Firmenerfolg oder was auch immer mal als Erfolg dann definiert. Das ist ja auch wieder sehr unterschiedlich. Aber ich glaube, wenn man diese Perspektive einnimmt, dann hilft es einmal total im Umgang mit Menschen, die einem jetzt vielleicht auf privater Ebene nicht so liegen würden, um da komplett wegzukommen von Vorurteilen, von einer Emotion, mit dem nicht gut arbeiten zu können oder der Person. Und ich glaube, dass das ein sehr hilfreicher Blick sein kann.
Daniela Zeller
Josef Hickersberger, ehemaliger österreichischer Nationaltrainer, hat 2008 als die EM hier in Österreich stattgefunden ist, den Satz Ich brauche nicht die besten Spieler, sondern die richtigen Spieler. Und er ist für diesen Satz zum Teil ausgelacht worden, hart kritisiert worden. Ich fand diesen Satz irrsinnig gut, weil ich mir gedacht Ja, genau, nämlich die Spieler, die erstens gut zueinander spielen und wahrscheinlich auch, wo jeder seine Rolle kennt und in der richtigen Rolle ist. Oder hat er es wahrscheinlich so gemeint. Wie stehst du zu dem?
Max Senft
Ja, ich weiß tatsächlich nicht. Also ich kenne den Sager natürlich, der war sehr bekannt. Ich weiß jetzt nicht, wie er ihn genau gemeint oder interpretiert hat, aber ich würde ihn ähnlich interpretieren, wie du es jetzt getan hast. Ich habe unlängst ein ganz spannendes Interview gehört von Rick Rubin, der bekannte Musikproduzent, einen eigenen Podcast, der ist sehr spannend mit Phil Jackson, das ist dieser Chicago Bulls Trainer. Und die verbinden ganz gern Sport und Musik dann in ihrem Gespräch und dann sagen Sie. Ich glaube, der Rick Rubin sagt es dann, wenn in einer Band der Schlagzeuger ausgetauscht wird, der mit derselben Qualität, kommt ein neuer rein, ist es nicht mehr dieselbe Band und Sie spielen nicht mehr dieselbe Musik. Das heißt nicht, dass die Musik schlechter oder besser ist, aber es ist eine andere Musik, auch wenn der vom Skillset womöglich genau dasselbe spielt wie der andere Schlagzeuger.
Und ich glaube, so ist es dann in einer Firma oder in einer Fußballmannschaft. Ganz egal. Das Team mit jedem Wechsel einer Person verändert sich ganz einfach und dann kann der eine Schlagzeuger vielleicht technisch besser sein als der andere Schlagzeuger, bei Passagier besser in diese Band rein, weil die ein besseres Gespür füreinander haben. Und so könnte ich mir ungefähr vorstellen, dass Herr Hinkersberger das auch gemeint hat.
Daniela Zeller
Sorgt das manchmal für Unmut? Ganz kurz noch, wenn du jemanden was weiß ich, linke Verteidigung gibt es das setzt und der Na, aber ich bin doch Stürmer, oder ist das allen klar, wer welche Rolle hat im Team?
Max Senft
Das ist grundsätzlich im Fußball allen klar. Und ich glaube, wenn man dann die ein oder andere mal verrücktere Idee hat, den Spieler woanders einzusetzen, dann gibt es wiederum Spielertypen, die brauchen das im Vorhinein lange und gut erklärt und dann funktioniert es im Normalfall auch ganz gut. Und es gibt auch Spieler. Wir haben einen Spieler bei uns in der Mannschaft, den nenne ich unser Schweizer Taschenmesser, den kannst du überall hinstellen und er bringt Leistung und du brauchst ihm vorher eigentlich gar nichts sagen. Also wieder ganz unterschiedlich.
Stefan Lassnig
Ich wollte nämlich etwas Ähnliches fragen, wir müssen dann eh langsam zum Schluss kommen. Aber ich finde dieses Thema Rolle und Rollenverständnis so spannend, gerade in Fußballmannschaften auch, aber in der quasi Führung von einem Wirtschaftsunternehmen. Ich glaube, manchmal muss man dann aber als Führungskraft die Rolle übernehmen, diese Rollen anderen zu erklären. Also zum Beispiel in deinem Kontext, wenn jemand die Starrolle hat, glaube ich, ist es oft hilfreich, wenn man als Trainer den anderen dann erklärt, warum diese Person jetzt zum Beispiel Dinge nicht machen muss, die andere schon machen müssen. Das hilft nicht immer, aber manchmal hilft es natürlich dann schon, das Mannschaftsgefüge nicht auseinanderbrechen zu lassen. Und weil der Spieler selber, in dem Fall nennen wir jetzt einen Star, der macht das nicht selber, der erklärt nicht, warum er Sonderrechte hat, das ist eine Aufgabe von Führungskraft und ich habe die Erfahrung gemacht, in Teams nicht. Außerhalb des Fussballkontexts ist es genauso.
Max Senft
Also da stimme ich dir zu 100 Prozent zu. Ich glaube, es geht ganz stark darum, und das ist wahrscheinlich wieder totale Parallele, Fußball zu Privat Stadtwirtschaft, gemeinsame Wirklichkeit zu schaffen, so ganz nach dem Konstruktivismus. Dankeschön. Ja, dass ein gemeinsames Verständnis davon herrscht. Das heißt aber wiederum nicht, dass das alle dann auch so verstehen oder gut finden, aber es hilft, dass es ein gemeinsames Verständnis davon gibt. Und im Fußball, im Fußball ist es dann meistens schon so, dass gerade diese Starspieler, dass die Mannschaft so lang eine sehr hohe Akzeptanz hat, solange der Starspieler auch wie ein Starspieler spielt und die Leistung auch wie ein Starspieler bringt. Das große Problem für die Starspieler ist, wenn ihre Leistung nicht passt, weil dann ist, wenn nur das die Identität des Spielers ist.
Es gibt auch wirklich Starspieler, die hervorragende Führungskräfte sind oder super Teamplayer sind. Also es ist nicht so, dass jeder Starspieler wirklich nur ein reiner Egoist ist, ganz und gar nicht. Aber wenn das der einzige Teil der Identität ist und dann passt die Leistung nicht, dann hat es derjenige im Normalfall oder auch diejenige. Ich glaube, das ist im Frauenfußball nicht anders. Ganz schwierig auf allen Ebenen.
Daniela Zeller
Max, letzte Frage, denn ich glaube wirklich, die Zeit rinnt uns durch die Finger. Was möchtest du als Führungskraft noch dazulernen, noch verbessern an dir?
Max Senft
Puh, da gibt es viele Dinge. Aber ich glaube, ein Punkt, der mir bewusst ist, der sehr wichtig ist, wo ich noch ganz viel Potenzial habe, ist eigentlich in der Selbstführung. Es besser zu schaffen, sich emotional zu entkoppeln, es besser zu schaffen, seine Pausen einzuhalten, Es besser zu schaffen, zu priorisieren, mehr Klarheit zu haben, welche Entscheidungen sind mir wichtig, welche Entscheidungen sind mir nicht so wichtig. Damit geht auch immer einher, wenn ich gewisse Entscheidungen priorisiere und andere nicht. Das wird mit irgendwem auch Reibung erzeugen. Ich kann nicht bei allen beliebt sein. Also ich glaube, viel Klarheit in diesem, wie schaffe ich es langfristig der Aufgabe nachhaltig gesund die erfüllen zu können.
Da habe ich schon noch einiges an Potenzial und ich hoffe, dass mir da dann ein bisschen mehr Lebenserfahrung und Lebensweisheit auch ganz automatisch dabei helfen wird und beschäftigen tue ich mich auch damit.
Daniela Zeller
Dann viel Freude und Erfolg beim Entwickeln, Weiterentwickeln deiner Ich Kraft und viel Freude als Führungskraft und alles Gute für die ES. Frau Rieth. Dankeschön. Es war richtig cool. Max.
Stefan Lassnig
Also Max, ich möchte mich auch noch mal herzlich bedanken. Ich habe mich wirklich total auf das Gespräch gefreut und die Vorfreude war nicht umsonst. Das habe ich jetzt wirklich sehr stark gespürt und das waren wahnsinnig spannende Einblicke. Danke, danke.
Max Senft
Vielen Dank auch von meiner Seite, dass ich dabei sein durfte. Ich habe ja vorher auch schon in beide Folgen rein gehört und habe den Podcast mittlerweile abonniert auf Spotify und freue mich Teil davon zu sein.
Daniela Zeller
Dankeschön.
Stefan Lassnig
Daniela für mich als Fußballfan war das heute natürlich eine ganz besondere Folge, dieser Blick hinter die Kulissen einer Bundesliga Mannschaft. Das Gespräch mit dem Max Senft war für mich wahnsinnig inspirierend. Ich habe gemerkt auch für dich. Was sind denn deine Learnings aus dem.
Daniela Zeller
Heutigen Gespräch, wie viel Fußball mit dem unternehmerischen Leben zu tun hat? Also man kann alles, worüber
Max Senft in seiner Rolle als Fußballtrainer nachdenkt, auch übernehmen, wenn man in irgendeiner Form Menschen führt, sich selbst führt. Das ist unglaublich. Im Detail hat Mich beeindruckt, dass 555 du lachst, weil ich weiß, das ist wahrscheinlich auch dein Learning. Und zwar da ging es um die Ansprache in der Kabine in der Halbzeit während eines Spiels. Und meine Frage war, kann man da gleich, wenn man sich ärgert, reingehen und so seine Emotionen freien Lauf lassen? Und er hat gesagt, ja, er macht eben dieses 555 5 Minuten, die Spieler mit sich, 5 Minuten gehören ihm, dann geht er wieder 5 Minuten und das werde ich in Zukunft anwenden.
Weißt du auch, es passiert was. Nicht gleich zum Hörer greifen, nicht gleich das E Mail, sondern mal OK, ich lasse das einmal zu, ich lasse mal die Leute auch allein so, dann ergreife ich wirklich das Wort, sag was dazu und dann aber auch wieder gehen, auch wieder lassen. Also das war unglaublich wertvoll. Und was ich auch wertvoll gefunden hab, war das Rollenverständnis. Agiere ich jetzt als Unternehmerin, als Führungskraft, als Expertin, als Privatperson. Dieses Wissen um die Rolle, das ist sehr entscheidend, das nehme ich auch mit.
Stefan Lassnig
Daniela, du hast recht, die 5 5 Methode habe ich mir auch aufgeschrieben als Learning, habe ich extrem spannend gefunden und finde auch, dass das durchaus ein Ansatz ist, den man im normalen Wirtschaftsleben genauso anwenden kann. Ich hab mir aufgeschrieben, die Kommunikationsachse zwischen den Führungskräften, dass er, wenn er die Spieler aufs Spielfeld stellt sozusagen, dass er sich überlegt, okay, wie kann eine Kommunikationsachse während des Spiels aussehen? Weil er kann ja als Trainer, das haben wir heute auch ausführlich besprochen, nur bedingt eingreifen, unmittelbar ins Spiel. Und deswegen überlegt er sich davor schon, wie die Spieler, die am Spielfeld sind, miteinander kommunizieren sollen. Das finde ich eine extrem wichtige Erkenntnis für das normale Wirtschaftsleben, weil eigentlich muss man sich das im normalen Wirtschaftsleben genauso überlegen. Man kann immer Chef oder Chefin nicht immer am Spielfeldrand stehen oder beziehungsweise am Spielfeld sein, so muss man eigentlich sagen, am Spielfeldrand theoretisch, aber eigentlich muss das ja funktionieren, ohne dass man da reinschreit. Das war super.
Und auch das mit den Rollen, das hast du schon angesprochen, das habe ich auch super gefunden. Und was mir da besonders im Kopf geblieben ist, weil wir das auch immer wieder in unseren Podcasts thematisieren, wie authentisch soll man sein, wie wichtig ist diese Authentizität? Und er hat was ganz Wichtiges gesagt, nämlich man muss vor allen Dingen authentisch in der Rolle sein. Also es geht jetzt nicht darum, ob man authentisch als Person ist, auch darum, aber vor allem geht es darum, in der Rolle authentisch zu sein. Und das ist, glaube ich, ganz eine wesentliche Erkenntnis, die man als Führungskraft haben sollte.
Daniela Zeller
Er hat noch was klar gemacht, auf das sind wir gar nicht dann so eingegangen, aber er hat immer wieder gesagt, es kommt so auf diese innere Haltung an. Er hat ja die innere Haltung, er meint, seine Spieler sind mündige, wissende Personen und quasi, da er aus dieser inneren Haltung heraus agiert, kann er auch spontan die richtigen Worte finden. Und du brauchst diese klare innere Haltung, um spontan das Richtige zu sagen. Das nehme ich auch sehr mit.
Stefan Lassnig
Und zum Thema Kommunikation hat relativ am Schluss gesagt, es ist so wichtig, eine gemeinsame Wirklichkeit zu schaffen, zumindest dass alle einen ähnlichen Blick auf die Realität haben. Und da hat er vollkommen recht, weil das ist die Grundlage dafür, dass ich so etwas wie ein Team Spirit überhaupt entwickeln kann.
Daniela Zeller
Und das ist so schwierig. Ich mache in Seminaren oft die Übung, dass ich zu Menschen okay, jede Person im Raum stellt sich jetzt vor mein Traumhaus und dann frage ich ab und wie schaut dein Traumhaus aus? Und wie deins? Und wie deins. Und da siehst du Traumhaus. Die eine Person sagt ein Holzhaus mitten im Wald. Der dritte Ja, das ist eigentlich ein Penthouse in einer Großstadt in London.
Der vierte Ja, Hauptsache ein schöner Garten und es soll möglichst viel Beton und Glas sein. Also zwölf Menschen im Raum, zwölf Traumhäuser. Und so ist es auch. Wenn ich Was bedeutet guter Team Spirit, Dann versteht jeder Mensch etwas anderes darunter. Das nennt man eben Konstruktivismus. Wir alle erleben die Welt und die Wirklichkeit unterschiedlich.
Stefan Lassnig
Gerade in der Hinsicht war die heutige Folge besonders spannend, weil ja auch diese Profipokerseite bei Max zur Sprache gekommen ist und diese Kombination für einzigartig halte. Also im österreichischen Fußball sowieso, wahrscheinlich sogar international. Und mir hat das Gespräch extrem bereichert.
Daniela Zeller
Mich auch. Ich hoffe euch auch.
Stefan Lassnig
Gut, dann bis zum nächsten Mal.
Daniela Zeller
Ciao, ciao.
Autor:in:Stefan Lassnig |